Hi Metapher!
Trotzdem werden diese Leute nicht umhinkommen, den Satz danach zu bewerten, was er aussagen soll!
Also gut, nochmal!
Der Einfachheit nehme ich die deutsche Übersetzung:
Berichte, die sagen, es sei nichts passiert, finde ich immer interessant, denn wie wir wissen, gibt es Bekanntes, das bekannt ist; es gibt also Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Uns ist auch bewusst, dass es Unbekanntes gibt, von dem wir wissen; das heißt, wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht kennen."
Was will er wirklich sagen?:
ich sehe nicht, wo er das Kriterium der Katalepse ins Feld führte.
Eine Prokatalepsie sehe ich hier:
*Berichte, die sagen, es sei nichts passiert*
Ist eine Suggestion, die besagen will: Es ist noch nichts passiert, ihr Schwachköpfe könnt das allerdings nur solange behaupten, bis es zu spät ist, dann seid es doch ihr, die am meisten nach uns Starken ruft.
*finde ich immer interessant*
Sind saudumm
*denn wie wir wissen,*
Er benutzt das kollektive „Wir“ , um die Zuhörer zu involvieren. Dieses „wir“ benutzt man auch im Altersheim, wenn man die alten Leuten auf das Niveau geistig minderbemittelter reduziert und fragt: Haben wir schon AA gemacht?
*gibt es Bekanntes, das bekannt ist;*
Aha ein weißer Schimmel. Hältst du das für sprachgewandt? Oder sinnvoll?
*es gibt also Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen.*
Dem nicht genug wiederholt er sich!
*Uns ist auch bewusst*
Wieder das kollektive „uns“. Der penetrante und sprachlich-naive Versuch suggestiver Meinungsmache.
*dass es Unbekanntes gibt, von dem wir wissen;*
Ein logischer Widerspruch, wie kann man von Unbekanntem wissen? Er merkt aber selbst den Fehler und versucht den Bogen zu kriegen:
*das heißt, wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht kennen."*
Dass er Dinge nicht kennt, wie man z.B. sprachlich sauber argumentiert, habe ich gemerkt! Ansonsten könnte es sein, dass es Dinge gibt, die „wir“ nicht kennen. Solange „Wir“ aber diese Dinge, die wir nicht kennen, nicht kennen, können wir allerhöchstens spekulieren, dass es solche Dinge gibt. Allein schon das Wort Ding ist ein Unding, sagt alles und nichts, wie dieser Ausspruch.
Wenn du willst, können wir den Text aber auch einmal auf Basis der
Semasiologie hin untersuchen…
Welche Wortbedeutungen sind denn unklar?
Z.B. Was ist ein Ding? Das hatte ich allerdings ironisch gemeint, ich hoffte nicht, dass du diesen Satz wirklich so ernsthaft untersuchen wolltest oder doch? *g*
Was sind deskriptive Widersprüche?
Heißt „beschreibend“ und war ebenfalls ironisch gemeint! Deskriptiv nennt man in der Sprachwissenschaft diejenige Einstellung, die die überlieferten Ausdrucksformen der wissenschaftlichen Untersuchung zugrunde legt und logische Widersprüche in Kauf nimmt. Das Gegenteil wäre präskriptiv (nach Vorschriften geregelt), wo Fehler durch logische Vorschriften verhindert werden.
Politische Brisanz sehe ich allerdings in der Unterbewertung der :Raffinesse in Rumsfelds Rhetorik. Sie ist :gefährlich, wie wir alle gesehen haben. Nichts wäre dümmer, als ihn für dumm zu halten. Aber darin haben wir ja :sicher keinen Dissenz.
Nein sicher nicht, wenngleich ich seine Sprache nicht wie du zur rhetorischen Meisterleistung adle, halte ich ihn selbst nicht für dumm, nur seine Ausflüchte für unsinnig, wie ich aufzeigen wollte. Sprachliche Intelligenz ist auch nur ein Teilaspekt, der nicht viel Aussagefähigkeit hat! Gefährlich ist er ganz sicher, weil er auch tut was er andeutet und die Macht dazu hat!
Gruß
Junktor