Hallo
Worum es geht:
Rune: Ansur / Ansuz
Deutung der Rune
Die Antwort auf ihre Fragen sind schon da [Blablabla] Wissen und Weisheit.
Bedeutung: Mund
Nach der nordischen Tradition [unnötiges Geschwurbel]
Dies Bilder unterscheiden sich drastisch.
Frage: Stimmt das???
Nein
Kann man Runen ueberhaupt noch nach
Bedeutung uebersetzen?
Wenn die Rede von „germanischem Blabla“ ist, kann man das erstmal als Schwachsinn abtun. Die antiken Germanen scheinen zwar Runen genutzt zu haben, allerdings sind die Zeugnisse hiervon relativ wenig aufschlussreich. Hauptsächlich wurden Zaubersprüche auf Objekten eingeritzt, deren Bedeutung nicht mehr rekonstruiert werden kann. Schriftliche Überlieferungen aus der Zeit z.B. in Form von Manuskripten, fehlen gänzlich. Allerdings ist sicher, dass die Runen vorrangig magische Zwecke zu erfüllen hatten.
Die Kenntnisse, die wir über die Bedeutung der Runen haben, stammen aus mittelalterlichen Manuskripten in verschiedenen germansichen Sprachen. Es handelt sich um Runengedichte und Ähnliches, darunter die Edda. Was dort in Erfahrung gebracht werden kann, ist relativ uneinheitlich. Ich möchte hierzu Klaus Düwel zitieren:
„Bei den aus Runengedichten gezogenen [Runen-]Namen ergeben sich ihre Bedeutungen aus dem Inhalt der jeweiligen Strophe, wobei gelegentliche Unklarheiten bestehen […]. Man rechnet damit, dass ursprüngliche Namen, die aus christlicher Sicht anstössig waren, durch neue ersetzt wurden.“
Klaus Düwel, Runenkunde. Stuttgart (2001)
Es folgen zahlreiche Beispiele, die die Problematik der Bedeutungsinterpretation der einzelnen Runen belegen (Widersprüche und Unklarheiten). Man kann somit also sagen, dass die Bedeutung der Einzelrunen aus den Quellen nicht klar hervorgeht. Ebenfalls, dass die Quellen, die überhaupt brauchbar sind, frühestens in der Wikingerzeit/Mittelalter beginnen und somit faktisch nichts mit „den Germanen“ der Antike zu tun haben. Rekonstruktionen, die in die Vergangenheit reichen, sind Spekulation. Und um das weiterzuführen: Die tollen „germanischen Losorakel“, die bisweilen den Frauenzetschriften beigelegt werden, um den Umsatz zu steigern, sind noch viel der grössere Humbug als willkürliche esoterische Interpretationen der Zeichen. Dass die Germanen mit Buchenstäben orakelt haben sollen, wird einzig vom römischen Historiker Tacitus in seiner Germania bezeugt. Genaueres zu Anwendung oder Interpretation steht nirgendwo und ist schlicht neuzeitliche Erfindung.
Die Germanentümelei im 19./20. Jahrhundert hat zu der Verklärung der Runen wohl einen beträchtlichen Beitrag geleistet. Was die sog Armanen um Guido von List und Ähnliche in der Zeit über „die Germanen“ zusammenfabuliert haben, hat heute leider immernoch Nachwirkungen. Das gilt nicht nur für Runen, sondern das Germanenbild allgemein, aber das ist dann wieder ein anderes Thema.
Die „Interpretationen“, die Du hier vorgelegt hast, sind also gelinde ausgedrückt Blödsinn. Niemand kann heute wirklich rekosntruieren, was die Runen einst den damaligen Menschen bedeutet haben und wie sie „verwendet“ wurden, dazu ist die Quellenlage einfach zu schlecht.
Grüsse
Wiesel