Hallo an alle,
wie ist denn nun die Luft nach neuer deutscher Rechtschreibung?
Rußgeschwängert oder Ruß geschwängert oder nochmal ganz anders?
Hoffe, ihr könnt mir helfen.
Grüße von Katrin
Hallo an alle,
wie ist denn nun die Luft nach neuer deutscher Rechtschreibung?
Rußgeschwängert oder Ruß geschwängert oder nochmal ganz anders?
Hoffe, ihr könnt mir helfen.
Grüße von Katrin
Hallo katrin!
wie ist denn nun die Luft :nach neuer deutscher
Rechtschreibung?Rußgeschwängert oder Ruß :geschwängert oder nochmal :ganz anders?
Die neue Rechtschreibung halte ich für einen die Sprache verarmenden Irrweg, weil plötzlich Ausdrucksmöglichkeiten fehlen. Was willst Du in Deinem Beispiel zum Ausdruck bringen? Handelt es sich um geschwängerten Ruß? Vermutlich nicht. Du meinst rußgeschwängerte Luft und so schreibe ich auch zukünftig. Wenn das die Damen und Herren Rechtschreibreformfabrikanten anders sehen, sollen sie gelegentlich selbst ein paar Zeilen verfassen. Dann merken sie nämlich, welchen Unsinn sie verzapften.
Gruß
Wolfgang
PS: Schmeiß Deinen alten Duden nicht weg. Den brauchst Du noch, wenn reumütig zurückgerudert wird.
Hi Katrin,
ich schreibe das rußgeschwängert , analog zu:
_ rauch|ge|schwän|gert (geh.): gänzlich mit Rauch angefüllt: in -er Luft arbeiten._
(Quelle: DUDEN – Deutsches Universalwörterbuch)
Gruß
Christopher
Hi, Katrin und Christopher,
auch
_ ruß|ge|schwärzt : schwarz von Ruß._
könnte als Analogie herangezogen werden.
Fritz
Die neue Rechtschreibung halte ich für einen die Sprache
verarmenden Irrweg, weil plötzlich Ausdrucksmöglichkeiten
fehlen.
Was fehlt denn deiner Meinung nach ‚so plötzlich‘? (Beispiel!)
Was willst Du in Deinem Beispiel zum Ausdruck bringen?
Handelt es sich um geschwängerten Ruß? Vermutlich nicht.
Sarkasmus hilft hier nicht weiter, bleib mal sachlich! Eigenartigerweise bedienen sich die Gegner der NDR sehr oft der Unsachlichkeit, wohl weil sie sich entweder mit der NDR nicht intensiv auseinander gesetzt haben, oder/und weil sie das bei der alten DR auch nicht anders taten.
Wenn es um ‚geschwängerten Ruß‘ ginge, würde es eben ‚geschwängerter Ruß‘ heißen. Alles andere ist hohles Gelaber.
Du meinst rußgeschwängerte Luft und so schreibe ich auch
zukünftig.
Kannst du halten wie du willst. Für die Allgemeinheit ist die DR nur eine Empfehlung, für bestimmte Bereiche ist sie verbindlich.
Wenn du starr bei deiner alten DR bleiben willst (die nachweislich viele Ungereimtheiten hatte), kannst du dich allerdings auch blamieren.
(Hat auch was mit Bildung zu tun.)
PS: Schmeiß Deinen alten Duden nicht weg. Den brauchst Du
noch, wenn reumütig zurückgerudert wird.
Schmeiß ihn weg. Ein ‚reumütiges Zurückrudern‘ wird es wohl kaum geben, auf jeden Fall nicht zur alten DR. Also ist der alte Duden definitiv wertlos.
☼ Markuss ☼
Diese drehleierartig wiederholte Rumnörgelei an der NDR wird durch weitere Wiederholung nicht geistreicher!
Und hier ist sie doppelt überflüssig, weil Christopher bereits die Lösung des Scheinproblems - nur aus übertriebenen Skrupelhaftigkeit kommt am auf den Gedanken „Ruß geschwängert“ oder besser gleich noch: „Russ geschwängert“ schreiben zu wollen.
Und es zeigt, dass man auf Teufel komm raus die NDR miesmachen will, wenn man mit „geschwängertem Ruß“ daherkommt. Billigste und platteste Polemik!
Fritz
Hallo Kartin,
Christopher und Fritz sagten schon, dass es natürlich rußgeschwängert heißen muss.
Die neue Rechtschreibung sieht generell eine Zusammenschreibung vor, wenn ein so genanntes einsparendes Gefüge vorliegt. Da es von (/ durch) Ruß geschwängert / geschwärzt ist und die Präposition eingepart wird, liegt das besagte einsparende Gefüge vor.
Daher heißt es auch blutleer und angsterfüllt, nicht „Blut leer“ oder „Angst erfüllt“, wie mancher Rechtschreibreform-Gegner tatsächlich schon behauptet hat.
Liebe Grüße
Florian
Hi! (einmischenderweis)
Die neue Rechtschreibung halte ich für einen die Sprache
verarmenden Irrweg, weil plötzlich Ausdrucksmöglichkeiten
fehlen.Was fehlt denn deiner Meinung nach ‚so plötzlich‘? (Beispiel!)
„Der gutaussehende diensthabende Stationsarzt von einst ist heute ein gut aussehender Dienst habender Stationsarzt.“
Irritation: „ein gut aussehender Dienst“
Frage: Was ist ein „habender Stationsarzt“?
Regelwerk (alt und angeblich kompliziert): „Eine Verbindung mit einem Partizip schreibt man zusammen und klein.“
Beispiel: „Schweiß“ plus „treibend“ ergibt „schweißtreibend“
Regelwerk (neu und bekanntlich einfacher): „Fügungen mit Partizip als zweitem Bestandteil werden getrennt geschrieben, wenn sie auch in der Grundform getrennt geschrieben werden“
Beispiel: „Länder, die Erdöl fördern, sind Erdöl fördernde Länder“
Leider hat sich die Kommission eine Ausnahmeregel einfallen lassen:
„Zusammensetzungen, bei denen der erste Bestandteil für eine Wortgruppe steht, bleiben zusammengeschrieben“
Beispiel: „Ein Ereignis, das das Herz erquickt, ist herzerquickend“ und nicht „Herz erquickend“
Problematisch wird es bei Wörtern, die Wortgruppe sein können oder auch nicht. Da gibt es „Menschen, die Arbeit suchen“. Sind die nun „arbeitsuchend“ oder „Arbeit suchend“? Freund Duden (21.) sagt mir „Arbeit suchend“ - also spezifisch und keine Wortgruppe.
Interessant wird die Unsicherheit (und Beliebigkeit), die sich selbst bei professionellen Anwendern der deutschen Sprache breit macht, etwa den Journalisten. Nur so lässt sich erklären, dass Begriffe wie „eine Blut überströmte Frau“, „Zeit versetzt gesendete Bilder“, „Asbest verseuchte Schulgebäude“, „Muskel bepackte Sportler“ und „Kapital gedeckte Renten“ entstehen.
Und was den Verlust an Eindeutigkeit in der Sprache angeht:
„eine allein stehende Frau“
Ist sie nicht verheiratet oder steht sie abseits der Gruppe?
„Alleinstehend“ gibt es nicht mehr!
„wir wollen uns auseinander setzen“
Wollen wir uns räumlich trennen oder ein Thema diskutieren?
„Auseinandersetzen“ gibt es nicht mehr!
„die Laub tragenden Bäume“
ist das die Gruppe der Laubbäume oder sind das Bäume, die tatsächlich noch Laub an ihren Zweigen tragen?
„Laubtragend“ gibt es nicht mehr!
„Sie wird sich freimachen“ (nur noch zusammengeschrieben)
Zieht sie sich aus, z.B. beim Arzt, oder verschafft sie sich einen freien Nachmittag?
„frei machen“ gibt es nicht mehr!
„er war ein mir nahe stehender Mensch“
Ist das räumlich oder beziehungsmäßig gemeint?
„nahestehend“ gibt es nicht mehr!
Na ja, usw. usw. usw.
Man schätzt, dass mehrere tausend Wörter (und somit Ausdrucksmöglichkeiten) aus der deutschen Sprache verschwunden sind.
Prof. Dr. Veith von der Gutenberg-Universität in Mainz spricht in seiner Untersuchung zur deutschen Sprache gar von 60.000 bis 67.000 Wörtern.
Grüße
Heinrich
Hallo Heinrich,
Regelwerk (alt und angeblich kompliziert): „Eine Verbindung mit
einem Partizip schreibt man zusammen und klein.“
Beispiel: „Schweiß“ plus „treibend“ ergibt „schweißtreibend“
Ich bin radgefahren. – passt
Ich bin Auto gefahren. – passt nicht: „gefahren“ ist ein Partizip und müsste doch eigentlich zusammengeschrieben werden!? Zumindest geht dies aus deiner Regel hervor.
Zu deinem Beispiel mit „Arbeit suchend“ kannst du meinen vorigen Beitrag lesen, in dem ich das einsparende Gefüge erklärt habe. In diesem Fall liegt kein einsparendes Gefüge vor, daher wird getrennt geschrieben.
Ebenso: blutüberströmt, zeitversetzt, muskelbepackt – hier liegen einsparende Gefüge vor, daher zusammen. Ist doch ganz einfach!
allein stehend zu allein stehen (Grundformprinzip)
Es ergibt sich aus dem Kontext, ob man sich räumlich auseinander setzt, oder ob man sich mit einem Thema auseinander setzt. Letzteres verlangt zudem (Präpositional-)Objekt (im Dativ), auf das man sich bezieht (sich auseinander setzen mit + Dativ …)!
Es gibt auch weiterhin den Unterschied zwischen freimachen und frei machen; du scheinst falsch informiert zu sein! (auch erschließbar durch das Steigerbarkeitsprinzip)
Du verfällst wirklich in Rabulistik, wenn du Derartiges aufzählst. Es ergibt sich doch aus dem Kontext, was gemeint ist. Andere Sprachen kommen doch auch ohne diese komplizierten Differenzierungen aus.
Unter http://www.agreiter.com habe ich einige Schreibweisen verglichen. Ist wirklich interessant!
Liebe Grüße
Florian
Hi Wolfgang,
ich glaube, eine sachliche Diskussion über die Vorzüge der alten oder neuen Rechtschreibung mit Dir ist nicht möglich, weil Du zumindest letztere nicht oder nur ungenügend verstanden hast. Ich schreibe jetzt zum zweiten Mal, dass rußgeschwängert die nach der neuen Rechtschreibung DUDEN-konforme Schreibweise ist. Deine Überlegungen, wozu die falsche Schreibweise „Ruß geschwängert“ führen könnte, sind hinfällig.
Beste Grüße
Christopher
Hallo Christopher,
DUDEN-konforme Schreibweise ist. Deine Überlegungen, wozu die
falsche Schreibweise „Ruß geschwängert“ führen könnte,
sind hinfällig.
Hinfällig natürlich nicht, aber „Ruß geschwärzt“ ist wohl ein falsches Beispiel; wir könnten viele andere Beispiel der Wortabschaffung durch sinnentstellende Getrenntschreibung nehmen.
Mit herzlichem Gruß,
Wolfgang Berger
Stupides Rausrupfen
Hi.
Florian hat schon einiges geschrieben. Das möchte ich kurz ergänzen.
„Der gutaussehende diensthabende Stationsarzt von einst ist
heute ein gut aussehender Dienst habender Stationsarzt.“Irritation: „ein gut aussehender Dienst“
Frage: Was ist ein „habender Stationsarzt“?
Wie wär es, wenn man ein einfaches Komma einfügt?
„ein gut aussehender, Dienst habender Stationsarzt“
„eine allein stehende Frau“
Ist sie nicht verheiratet oder steht sie abseits der Gruppe?
„Alleinstehend“ gibt es nicht mehr!
Mann, das gibt sich aus dem Kontext! Wortbrocken künstlich rausrupfen bringt nichts! Dass diese Vorgehensweise Quatsch ist, zeigen folgenden Beispiele (hat übrigens nichts mit der Rechtschreibung zu tun!):
„einen Sender einstellen“.
= einen TV-Kanal am Gerät justieren
oder
= eine TV-Station dicht machen
Klar, wenn man diese Wortgruppe rausrupft, muss man natürlich stupide ‚Hä?‘ fragen. Macht aber keinen Sinn, da der Kontext die Eindeutigkeit bringt.
Oder:
„ich habe noch eine Mutter“
= die Frau meines Vaters lebt noch
oder
= eine Schraubenmutter ist noch übrig
Solche oder ähnliche Wortfetzen als Argumentation gegen eine Rechtschreibung einzusetzten, ist schlichtweg unsachlich, wie meine von der Rechtschreibung unberührten Beispiel zeigen.
☼ Markuss ☼
Hi!
Florian hat schon einiges geschrieben. Das möchte ich kurz
ergänzen.„Der gutaussehende diensthabende Stationsarzt von einst ist
heute ein gut aussehender Dienst habender Stationsarzt.“Irritation: „ein gut aussehender Dienst“
Frage: Was ist ein „habender Stationsarzt“?Wie wär es, wenn man ein einfaches Komma einfügt?
„ein gut aussehender, Dienst habender Stationsarzt“
Lies hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,287…
(kostet aber Geld!)
„eine allein stehende Frau“
Ist sie nicht verheiratet oder steht sie abseits der Gruppe?
„Alleinstehend“ gibt es nicht mehr!Mann, das gibt sich aus dem Kontext!
„Schau mal dort, die allein stehende Frau, die allein stehend ist“
(Schriftlich ziemlicher Unsinn, oder?)
rausrupfen bringt nichts! Dass diese Vorgehensweise Quatsch
ist, zeigen folgenden Beispiele (hat übrigens nichts mit der
Rechtschreibung zu tun!):„einen Sender einstellen“.
= einen TV-Kanal am Gerät justieren
oder
= eine TV-Station dicht machen
Und was möchtest du mir damit sagen?
Dass Eindeutigkeiten abgebaut werden müssen, weil es schon vorher Uneindeutigkeiten gegeben hat?
Solche oder ähnliche Wortfetzen als Argumentation gegen eine
Rechtschreibung einzusetzten, ist schlichtweg unsachlich, wie
meine von der Rechtschreibung unberührten Beispiel zeigen.
Die Frage ist doch, warum in Publikationskreisen zunehmend absurde Wortkonstrukte gebildet werden (und mit dem 3.Bericht vom Oktober 2001 die Zusammen-/Getrenntschreibung flexibilisiert wurde, §36 eine Toleranzklausel bekam und nach Einführung dieser Schreibtoleranz sich in Journalisten- und Lehrerkreisen eine Art Gleichgültigkeit gegenüber korrekter Schreibweisen breit macht).
Grüße
Heinrich
(der kein Freund der verkopften neuen Schreibregelung ist, auch nicht nach sechs Jahren)
Hi.
Lies hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,287…(kostet aber Geld!)
Verzichte ich drauf.
„eine allein stehende Frau“
Ist sie nicht verheiratet oder steht sie abseits der Gruppe?
„Alleinstehend“ gibt es nicht mehr!Mann, das gibt sich aus dem Kontext!
„Schau mal dort, die allein stehende Frau, die allein stehend
ist“
(Schriftlich ziemlicher Unsinn, oder?)
Nein. Schriftlich korrekt, aber sprachlich ein konstruierter Unfug (Egal, ob nach alter oder neuer Rechtschreibung!).
Ich kann mir auch eine Frikadelle vors Knie nageln, um mich dann darüber zu beschweren, dass sie meine Hose einfettet!
rausrupfen bringt nichts! Dass diese Vorgehensweise Quatsch
ist, zeigen folgenden Beispiele (hat übrigens nichts mit der
Rechtschreibung zu tun!):„einen Sender einstellen“.
= einen TV-Kanal am Gerät justieren
oder
= eine TV-Station dicht machenUnd was möchtest du mir damit sagen?
Anscheinend hast du es nicht verstanden. Es ging mir darum aufzuzeigen, dass deine Argumentationsweise (nämlich das Herausrupfen von Wortgruppen aus einem Zusammenhang) an sich eine Uneindeutigkeit hervorrrufen kann; und dass das nichts mit Rechtschreibung zu tun hat. Klaro?
☼ Markuss ☼
(der kein Freund der verrückten alten Schreibregelung ist,
auch nicht nach 96 Jahren, sondern offen für sinnvolle Änderungen ist)