Russisch: Welche Flexionsformen sind wichtig?

Привет,
Ich möchte gerne mein Russisch aufpolieren bzw. es mal richtig systematisch lernen. Da mir vor allem Vokabeln fehlen, hege ich den Plan, mit ANKI (http://ankisrs.net/) selbst Vokabeln zu lernen. Es gibt dort schon etliche Vokabeldecks, ich würde mir aber doch gerne ein eigenes erstellen, samt Betonung und allen Formen, die ich brauche, um Verben, Adjektive und Nomen korrekt zu flektieren.

Und deswegen meine Frage:
Welche Formen bräuchte ich, um ein Wort korrekt flektieren zu können? Meist gibt es da ja 2, 3 Formen, aus denen man alle anderen ableiten kann.

Also bei Nomen: Was brauche ich noch außer dem Nominativ? Vielleicht den Plural? Oder den Genitiv? Oder eine Form für den obliquen Stamm?
Und bei Verben: Ich glaube, außer dem Infinitiv bräuchte ich die jeweils andere Aspektform (vllt. füge ich diese aber auch als extra Vokabel ein), sowie die 1. und 2. Person Singular, oder? Wahrscheinlich auch noch die Form fürs Perfekt.
Bei Adjektiven: Eventuell die Steigerungsform, richtig?
Pronomen werde ich wohl komplett als Paradigma übernehmen müssen, die sind ja meist unregelmäßig…

Kann mir jemand sagen, welches die nötigen Formen sind?

Danke sehr!

  • André

Hallo André,

Also bei Nomen: Was brauche ich noch außer dem Nominativ?
Vielleicht den Plural? Oder den Genitiv? Oder eine Form für
den obliquen Stamm?

Bleiben wir erstmals bei Nomen:
Hmmm… Das ist echt sehr schwer.
Z.B. auf jeden Fall Pluralform. Es gibt zwar einige Regel wie man Plural bildet, aber die gelten nicht für alle Worte und es gibt eher sehr viele Ausnahmen. Da hilft echt zu jedem Wort Plural auswendig zu lernen.

Auf jeden Fall alle Kasus-Formen und zwar Singular und Plural, wobei da gute Regeln gibt (und wenige bis gar keine Ausnahmen).

Bei Verben sieht es z.b. noch „schlimmer“ aus.

Gruß,
Alex

Hi,

ich bin einigermaßen verwirrt. Ich vermute, oder hoffe (basiernd darauf, dass Du ja dich in den Sprachen recht gut auskennst), das du mit „ableiten“ meinst, wenn man zB bei einem Verb 1. und 2. Ps. Sg. Präsens kennt, dann den Stammwechsel hat und die restlichen Formen selbst bilden kann. Vorausgesetzt, man kennt die Personalendungen.

Vermute ich richtig? Dann wäre es so, dass es sowas nur bei den Verben gibt. Und du überall sonst halt die unregelmäßigen Formen aufnehmen musst, die Endungen aber als Paradigma lernen musst. Plus die Laut- und rechtschreibregeln.

die Franzi

Hallo Alex,
Danke für deine Antwort!

Bleiben wir erstmals bei Nomen:
Hmmm… Das ist echt sehr schwer.
Z.B. auf jeden Fall Pluralform. Es gibt zwar einige Regel wie
man Plural bildet, aber die gelten nicht für alle Worte und es
gibt eher sehr viele Ausnahmen. Da hilft echt zu jedem Wort
Plural auswendig zu lernen.

Naja, es gibt ja schon Regeln, woraus man auf die regelmäßigen Nomen schließen kann, und wann die Endung hart (-а, -у, -ы usw.) und wann weich (-я, -ю, -и usw.) sein muss, sieht man ja an der Endung des Nomens. Ich muss dazu sagen, dass ich da nicht ganz bei Null anfange und linguistische Vorkenntnisse besitze. Das hilft.
In solchen Fällen würde ich z.B. den Plural weglassen. Also dass der Plural von комната z.B. einfach комнаты ist, würde ich nicht extra aufschreiben. Aber unregelmäßige Plurälers Plurale auf jeden Fall schon.

Auf jeden Fall alle Kasus-Formen und zwar Singular und Plural,
wobei da gute Regeln gibt (und wenige bis gar keine
Ausnahmen).

Genau, bei komplett regelmäßigen Nomen würde mir vielleicht sogar schon der Nominativ Singular reichen. Evtl. auch manchmal eine kleine Notiz, dass die Betonung nach hinten rutscht… ich weiß aber, dass es viele unregelmäßige Nomen gibt, z.B. мать , wo es evtl. reicht, wenn ich mir den obliquen (gebeugten) Stamm als матерь- aufschreibe (müsste ich noch mal überprüfen.

Ich würde notfalls auch auf die korrekte Betonung in allen Formen verzichten, die erscheint mir doch sehr durcheinander zu sein.

Bei Verben sieht es z.b. noch „schlimmer“ aus.

Das glaub ich… Verben sind immer das schlimmste. :confused:

Viele Grüße,

  • André

Hallo,

Ich habe in meinem Russischunterricht zwar nie etwas von Stammformen gehört, aber es gibt gewisse Formen, aus denen man sich die anderen Formen ableiten kann, so wie mit den lateinischen Stammformen, wenn ich das richtig verstanden habe, dass du das so meinst. Dass das aber immer nur 2,3 sind, wie du schreibst, ist zu optimistisch, im Altgriechischen gibt es 7 Stammformen.

Zunächst möchte ich dir eine Grammatik empfehlen, den „Kirschbaum“:
http://www.amazon.de/Grammatik-russischen-Sprache-Er…

Dort gibt es umfangreiche Listen zu unregelmäßigen Formen. Bei den Substantiven ist der Gen. Sg. wichtig. Daneben gibt es beim Präpositiv Sing. bei manchen Wörtern Besonderheiten. Der Nom. Pl. ist von Bedeutung, weil bei manchen Wörtern die Betonung im Plural wechselt. Und beim Gen. Pl. gibt es Besonderheiten, wenn ich mich richtig erinnere. Bei den Verben ist die 1. Sg. Präsens (bzw. Futur bei vollendeten Verben) zu erwähnen, aus der man im Normalfall die anderen Formen ableiten kann. Bei vielen Verben wechselt die Betonung von der 1. zur. 2. Person Sing., bei welchen man die 2. P. logischerweise mit draufschreiben sollte. Unregelmäßig (und damit natürlich extra zu lernen) können Präteritum, Imperativ und die Partizipien sein. Solche besonderen Formen stehen normalerweise in besseren Wörterbüchern angegeben oder eventuell in Lernwortschätzen. Bei den Adjektiven sollte man die unregelmäßigen Steigerungsformen mit draufschreiben.

Mehr fällt mir jetzt nicht ein, mein letzter Russischunterricht ist auch schon ein paar Jährchen her.

Grüße

Marco

Hallo Franzi,

ich bin einigermaßen verwirrt. Ich vermute, oder hoffe
(basiernd darauf, dass Du ja dich in den Sprachen recht gut
auskennst), das du mit „ableiten“ meinst, wenn man zB bei
einem Verb 1. und 2. Ps. Sg. Präsens kennt, dann den
Stammwechsel hat und die restlichen Formen selbst bilden kann.
Vorausgesetzt, man kennt die Personalendungen.

Ja genau, wenn das der Fall ist. So wie es im Lateinischen ausreicht, den Genitiv für die Nomen mit anzugeben (daraus erkennt man die Deklinationsklasse und die oblique Stammform dort), dachte ich, sollte es auch sowas für Russisch geben. Die Endungen kann ich schon bzw. bin auf dem Weg, sie besser zu verinnerlichen.

Vermute ich richtig? Dann wäre es so, dass es sowas nur bei
den Verben gibt.

Nur dort? Das wäre super. In meinem alten Russischlehrbuch (ОКНО) ist hinten für jedes Verb neben dem Infinitiv die Form für я, ты und они angegeben, in manchen Fällen noch die Perfektform oder der Imperativ. Und dann eben die jeweils andere Aspektform.

Und du überall sonst halt die unregelmäßigen
Formen aufnehmen musst, die Endungen aber als Paradigma lernen
musst. Plus die Laut- und rechtschreibregeln.

Laut- und Rechtschreibregeln kann ich bereits, also ich hatte schon mal anderthalb Semester Russisch und komme auch mit der Aussprache gut zurecht, wenn ich die Betonung kenne.

Vielleicht hätte ich doch vorher mal die Wortliste hier im Buch genauer angucken sollen. Hier stehen bei den Nomen auch hin und wieder andere Formen dahinter, z.B. горá (Akk. гóру, Pl. гóры), diese verweisen hier anscheinend auf die unregelmäßige Betonung.

Also wäre das beste Vorgehen erstmal, alle Sonderformen wie in der Wörterliste im Buch zu übernehmen und dann, wenn ich irgendwann eigene/andere Wörter hinzufüge, diese zu überprüfen (anhand Konjugationstabellen o.ä.), ob sich lohnt, dort auch einige Sonderformen mit anzugeben?
Ich wollte vorher lieber mal alles zur Sicherheit erfragen, damit ich dann nicht das halbe Buch an Vokabeln abgeschrieben habe und feststelle, ich hätte mal lieber noch z.B. die ganzen Pluralformen mit abgetippt oder nachgeschlagen. Das ist mir schon öfter so passiert. :wink:

die Franzi

Vielen Dank für deine Antwort!

  • André