Selbst wenn hier wirklich 50 Offiziere getötet worden wären, macht das rein quantitativ keinen Unterschied. Die Bundeswehr hat ca. 39.000 Offiziere und die ukrainische Armee ist um etwa die Hälfte größer.
Die zehn zerstörten M777 wären da ein größerer Verlust für die Ukraine. Warten wir mal ab, ob es eine Bestätigung gibt.
Kann ich mir kaum vorstellen. Bisher haben die ihr horrenden Verluste ja auch weitgehend unter Verschluss gehalten. Ich glaube, in der letzten Woche wurden die ukrainischen Verluste überhaupt das erst Mal öffentlich thematisiert.
Von den M777 haben sie immerhin 114 erhalten und dazu kommen ja nochmal eine Reihe von Selbstfahrlafetten und MRLS.
Selensky hat bereits vor einem Monat bekannt gegeben, dass täglich bis zu 100 ukrainische Soldaten fallen. Rechnet man da noch die Verwundeten dazu, sind das sehr hohe Zahlen.
Sollte da tatsächlich ein Kommandostab samt Generalstabsoffiziere getötet worden sein, kann das die ukrainische Führung kaum geheim halten.
Nach meinen Infos sollen es sogar 136 sein und das wäre dann ein Verlust von über 7%.
Putin konnte bis zum Überfall auf die Ukraine darauf vertrauen, dass der Westen ziemlich vorhersehbar reagieren würde. Der Westen hat bis dato auch alle Verträge mit Russland eingehalten.
Die ukrainischen Einheiten in Zolote und Hirske drohen nun in einem Minikessel eingeschlossen zu werden. Laut ukrainischer Seite wurden beide Ortschaften schon fast vollständig geräumt, das lässt sich aber nicht überprüfen. Wenn Russland den Kessel schließen kann, wird sich der Druck auf Sjewjerodonezk und Lyssytschansk vom Süden her erhöhen. Auch der Nachschub in die beiden Städte (beide haben je ca. 100k EW) ist nun deutlich angreifbarer, was Auswirkungen auf die Schlacht in Sjewjerodonezk haben wird.
Der russische Versuch, durch Zangenangriffe aus Izyum bzw. Lyman im Norden und Horlivka im Süden einen großen Kessel zu schaffen, sind bisher gescheitert. Seit Wochen konzentriert sich nun alles auf Sjewjerodonezk, wo beide Seiten im Häuserkampf schwere Verluste erleiden. Für beide Seiten ist diese Schlacht von einem rein militärischen Standpunkt her eigentlich unsinnig.
Die russische Armee müsste (ähnlich wie in Mariupol) die Stadt zuerst einkesseln und dadurch jeden Nachschub verhindern. Dazu ist sie aber militärisch offensichtlich nicht in der Lage und man muss es nun auf eine Abnutzungsschlacht ankommen lassen.
Die ukrainische Armee müsste eigentlich Sjewjerodonezk räumen und sich auf Lyssytschansk zurückziehen. Dort hätte man nicht nur einen Fluss zwischen sich und den russischen Truppen, man hätte auch einen klaren Höhenvorteil. Alles in allem ist Lyssytschansk deutlich einfach zu verteidigen als Sjewjerodonezk.
Der Grund, wieso beide Seiten trotzdem so verbissen um Sjewjerodonezk kämpfen, ist politischer Natur. Der Oblast Luhansk ist fast vollständig in russischer Hand und nur noch Sjewjerodonezk und Lyssytschansk werden von der Ukraine gehalten. Sollten beide Städte fallen, würde Russland den Oblast sofort als ‚befreit‘ deklarieren und der LPR die vollständige Kontrolle geben. Diese könnte dann um Aufnahme in die Russische Föderation ansuchen, was den Oblast in Moskaus Augen zu russischem Staatsgebiet machen würde. Die Konsequenzen davon sind nicht abzusehen.
Hoffe, die überleben recht lange und werden nicht bald ausgeschaltet durch Flugzeuge oder Gegenfeuer der Russen.
Die haben bekanntlich keine Munition mit Reichweitenbeschränkung.
Endlich wird auch Sjewjerodonezk aufgegeben. Laut Berichten gibt es dort nichts mehr, was den Verteidigern Deckung bieten könnte:
Die Verteidigung konzentriert sich jetzt auf Lyssytschansk, die letzte Stadt im Oblast Luhansk, die noch in ukrainischer Hand ist. Die Gefahr eines größeren Kessels, der Lyssytschansk westlich umschließt, ist aber nach wie vor gegeben.
Offensichtlich verfügen auch ballistische Raketen vom Typ Iskander über dieses neuartige Feature:
wenn Presse mit ihren Mitarbeitern nur minimalsten Anstand und nicht nur Sensationslust hätten, dann würden sie KEIN Wort/Bild über Waffenlieferungen an Ukraine verlieren. Es muss doch nicht sein, dass Putin seinen Geheimdienst sparen kann.
Ich bin mir sehr sicher, dass nicht alles, was so an die Ukraine geliefert wurde, in den Medien breit getreten wurde. Aber die meisten Geberländer sind Demokratien und da wird in der Heimat ein gewisses Maß an Transparenz erwartet, wenn es um Waffenlieferungen geht. Außerdem haben diese Lieferungen ja auch eine politische Dimension, es macht also schon Sinn, wenn das ungefähre Ausmaß der Unterstützung bekannt ist.
Diese Informationen sind für Putin leidlich nutzlos. Die Stellungen werden oft gewechselt und was die Ukraine bekommen hat, merken die Russen spätestens beim ersten Einschlag.
Im Moment scheint es aber so zu sein, dass Russland mit einer unglaublichen Masse an veraltetem Gerät der Ukraine leicht überlegen ist. Zumindest schaffen sie ja offenbar, täglich Meter für Meter alles zu Staub zu zerbröseln, was vor ihrer Nase ist.