Hallo an alle RyanAir-Geschädigte,
auch ich habe dieses Problem. Konnte meinen Flug am 08. September wegen Krankheit nicht antreten.
Eíne RRKV hatte ich bei der Buchung über Ryanair abgeschlossen.
Jetzt stellt sich folgendes heraus:
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Der Versicherer ist eine englische Gesellschaft namens ONE Claims Ltd. in Hoddesdon/England.
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Nach langem Suchen und Probieren senden die a) „Anspruchsanmeldung“ - 9 Seiten zum Ausfüllen und b) „Medizinisches Zertifikat“ - 5 Seiten zum Ausfüllen durch den Arzt. Alles ist primitiv (wahrscheinlich durch ein Computerprogramm) übersetzt. Die schlechte Übersetzung macht die Sinnhaftigkeit der Fragestellung manchmal derart nebulös, dass man gar nichts mehr versteht. Ein seriöser Arzt wird sich weigern, Fragen zu beantworten wie: „Hat den Patienten eine Terminale Prognose erhalten?“ oder „Bekommen der Patienten medizinische Beratung, Behandlung oder Medikamente für diesen Zustand oder einem ähnlichen/verwandten Bedingung?“
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ONE Claims fordert, neben der ausgefüllten „Anspruchsanmeldung“ und dem vom Arzt ausgefüllten „Medizinischen Zertifikat“, auch einen Buchungsbeleg über die Kreditkartenbelastung beizulegen. Weiter soll die Buchungsbestätigung beigefügt werden.
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Um dem allem noch die Krone aufzusetzen, verlangt ONE Claim Ltd. eine Stornobestätigung von Ryanair.
Nach weiteren Recherchen ist klar, dass Stornos bei Ryanair nicht möglich sind.
Auch den Leuten von ONE Claims Ltd. ist das bewusst. Aber sie verlangen es halt erst einmal, um dem Antragsteller den Weg zu erschweren.
Ryanair stellt NoShow-Briefe aus.
Sie bescheinigen damit, dass der Flug nicht wahrgenommen wurde.
Das kostet 20 EUR (lt. Ryanair „Verwaltungskosten“). Noch habe ich nicht raus, ob dies pro Reiseteilnehmer gilt.
Wahrscheinlich wird dies wohl so sein. Zu diesen Vorkosten addieren sich noch die Kosten zur Beantragung der NoShow-Briefe. Allem Anschein nach geht dies nämlich nur über die kostenpflichtige Hotline zu EUR 1,87/Min.
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Sollten dann alle Papiere beisammen sein, sind diese zu ONE Claims Ltd. nach England zu senden.
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Erhofft werden kann dann nur die Erstattung des eigentlichen Flugpreises abzüglich von Steuern und Gebühren. In meinem Falle EUR 159,96. Ob jemals wirklich eine Leistung erfolgt, steht in den Sternen.
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Für die Rückzahlung von Steuern und Gebühren (Was ja rechtens ist, da Ryanair keine diesbezüglichen Ausgaben hatte) ist ein separater Vorgang notwendig: Ein in Englisch verfasstes Schreiben unter Nennung der Forderungen an Ryanair. Sollte die Gesellschaft zahlen, zieht sie eine Bearbeitungsgebühr von EUR 20,00 pp ab. Es verbliebe ein Betrag in Höhe von EUR 11,60 zu meinen Gunsten.
Fazit: Im Reisebusiness habe ich schon manche Perfidie erlebt. Aber was Ryanair sich in Zusammenarbeit mit ONE Claims Ltd. hier leistet, ist ganz nahe am Raubrittertum. Man hat anscheinend gar nicht erst die Absicht, zu versichern. Es dreht sich darum, die Versicherungskosten einzutreiben und im Schadensfalle stellt man sich tot (keine Antwort) oder doof (Wir sind Engländer und verstehen halt mal kein Deutsch. Übersetzer gibt es in unserem Land weit und breit nicht).
Klar – Ryanair ist ein Billigflieger. Und bei Leistungen um die EUR 100,00 schließt man lieber erst gar keine RRKV ab.
Handelt es sich jedoch um den Jahresurlaub einer Familie mit wesentlich höheren Gesamtkosten, bei dem auch noch zwei Kinder erkranken, wie hier beschrieben, dann stimmt ein solches Verhalten doch echt nachdenklich.
Darum an dieser Stelle:
WARNUNG VOR RYANAIR
WARNUNG VOR ONE CLAIMS LTD.