Sachspendenbescheinigung bei Oxfam

Hallo liebe Experten!

Ich hab neulich gelesen, dass ich mir für Sachspenden eine Spendenbescheinigung ausstellen lassen kann.

Nun bringe ich häufig Sachen zu Oxfam, habe aber noch nie nach einer Spendenbescheinigung gefragt. Auf der Homepage finde ich absolut gar nichts dazu, lediglich zu allen Formen von Geldspenden.

Weiß jemand, ob die das machen und ob ich, falls dem so ist, die Sachen besser selbst aufliste oder ob die dafür Vordrucke haben.

Ich weiß, ich könnte anrufen, ich vergesse das tagsüber immer, vielleicht weißt es jemand einfach und kann es mir hier sagen.

Vielen Dank schonmal!

Gruß, Diva

Das geht nicht, weil du die Sachen Oxfam ja „schenkst“.

Wenn du ihnen iim Einzelfall eine Schenkung von „erheblichem“ Wert machen möchtest, müsstest du vorher anfragen, ob sie das haben möchten und den Wert von einer neutralen Stelle schätzen lassen.

Aber ob sich der Aufwand lohnt …

Wenn ein gewisser Restverstand beim Spendenempfänger vorhanden ist, wirst du keine Spendenbescheinigung erhalten können.

Falls da im Büro völlige Vollidioten sitzen, dann stellen sie dir möglicherweise eine Spendenbescheinigung aus.

Das Risiko trägt der Verein.

Ja, das geht, muss aber auf einem bestimmten Formular geschehen.
https://www.formulare-bfinv.de/ffw/form/display.do?%24context=13B32AB58B5BEAB3C7D1

Beachte, dass der Ausstellende für zu hohe Wertangaben haftet.

Der Aufwand für die Wertermittlung ist erheblich, daher lohnt sich das eigentlich nur für hochpreisige Sachen.

Kannst du das auch erklären?

Der Link führt leider zu keiner Information

Es geht nur um Klamotten. Inwiefern ist da der Aufwand erheblich?
Sorry, aber ich bin so dumm, dass ich das gern erklärt hätte.

Ja, weil der eine Session-ID enthielt.
Schau hier:
https://www.formulare-bfinv.de/ffw/action/invoke.do?id=034123

Du musst eine möglichst genaue Aufstellung der gespendeten Sachen machen, dann musst du den Wert ermitteln (nicht schätzen, sondern z.B. bei Ebay die tatsächlich erzielten Verkaufspreise ähnlicher Sachen recherchieren). Eine saublöde Idee wäre z.B., als Wert „25€“ anzusetzen - denn das wurde ganz offensichtlich geschätzt und nicht ermittelt.

Weil der Verein dafür haftet und bei missbräuchlicher Ausstellung von Spendenbescheinigungen seine Gemeinnützigkeit riskiert. Da muss ein Mitarbeiter schon außergewöhnlich bescheuert sein, eine Spendenbescheinigung auszustellen, wenn der Wert der Sachspende nur über den dicken Daumen gepeilt werden kann.

Aber wie gesagt, wenn da ein Idiot sitzt, der irgendwelche Spendenbescheinigungen nach Gutdünken ausstellt, dann hat der Verein das Problem, für dich als Spenderin ist alles super. Es ist im Zweifel das Problem des Vereins, nicht deins.

Und ich dachte, es sei eine Sachspende.

Kannst du mir den Unterschied zwischen Schenkung und Sachspende mal erklären?

Eine Schenkung ist eine freigebige Zuwendung aus privaten Gründen, eine (Sach-) Spende ist eine Zuwendung, die einem gemeinnützigen, kirchlichen oder mildtätigen Zweck oder eventuell auch einer politischen Partei dient. Die Abgrenzung kann fließend sein, denn eine mildtätige Gabe und ein Geschenk sind natürlich nicht immer trennscharf voneinander abzugrenzen. Für steuerliche Zwecke ist das aber mit deutscher Gründlichkeit alles minutiös in der AO geregelt.

Ergänzung: Die Gründe müssen nicht privat sein. Unternehmen können natürlich auch aus betrieblichen oder unternehmerischen Gründen spenden.

Zivilrechtlich gibt es keinen Unterschied. Steuerrechtlich wird eine Schenkung zu einer „absetzbaren“ (auf Seiten des Schenkenden) und nicht steuerpflichtigen (auf Seiten des Empfängers) Spende im volksmündlichen Sinne, wenn sie einem entsprechenden Empfänger (u.a. gemeinnützige Organisationen, Vereine usw. oder politische Parteien) gerichtet ist. Kurzfassung.

Im Grunde ist es das gleiche. Interessant wird es halt erst, wenn man eine Zuwendungsbescheinigung für etwas haben will, das nicht ohne weiteres bewertbar ist. Dazu wurde aber auch schon alles gesagt.

Gruß
C.

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Ja, okay, ich hab jetzt verstanden, dass es eine dämliche Idee war.

Ich bin davon ausgegangen, dass es bei der Menge an Klamotten selbst bei sehr niedriger Bewertung auf 200 € oder so hinauslaufen könnte und das halte ich schon für eine Summe, die man absetzen kann von der Steuer. Für andere mögen das Peanuts sein.

Also danke für die Mühe, so eine alberne Frage mit soviel Engagement zu beantworten.

Gruß Diva

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?
Wie kommst du denn da drauf? Ich habe hier interessiert mitgelesen, weil ich das auch gern gewusst hätte. Das ist weder albern noch dämlich.

Und 200€ von der Steuer absetzen sind für mich auch keine Peanuts. Das wird immer beim höchsten Steuersatz abgezogen, das können da auch mal 50€ sein, die es dafür zurück gibt.

Das können auch 100 € sein (inklusive Soli und Kirchensteuer). Wenn @DropDeadDiva Lehrerin ist, alleinstehend oder mit berufstätigen Ehepartner, dann ist ihre Grenzsteuerbelastung wahrscheinlich in dieser Region. Das geht ziemlich schnell, dass du in diesen Steuersätzen landest.