sätze

einen schönen guten abend erstmal an alle :smile:

ich hätte mal eine frage bezüglich den sätzen beispielsweise einer sinfonie oder eines klavierkonzertes.

ich habe ein paar platten, auf der dann z.b. steht „andante-allegro-grave-andante“

verstehe ich ja alles (dank wikipedia :smile: aber wenn ich mir die stücke dann anhöre, weiss ich oft nicht, wann ein satz zuende ist und ein neuer anfängt bzw. ob er schon angefangen hat.

die frage ist nun die: woran erkennt man nun, dass ein satz vorbei ist?

danke!

Hallo Eric,

nun, der „Normalfall“ ist eigentlich, dass die Sätze einer Sinfonie tatsächlich Einzelstücke sind, also durch eine deutliche Satzpause getrennt sind.
Aber ich verstehe dein Problem gut, als Klassik-Anfänger hatte ich früher auch immer Probleme zu verstehen, wann bei Beethovens 5. der 4. Satz losgeht („Hab ich jetzt die Satzpause verschlafen?“), bis ich begriffen habe, dass Beethoven nach dem 3. Satz die Anweisung „attaca“ gegeben hat, also verlangte, dass der letzte Satz ohne Pause direkt anzuschließen sei. Ein Verfahren, dass dann in der Romantik von den Komponisten immer mal wieder angewendet wurde, und auch bei modernen Werken häufig vorkommt.

Und wie findet man nun die Satzgrenzen heraus? Da gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Die Technik hilft mittlerweile: schau bei deinem CD-Player auf die Track-Nummer, dann hast du eine Orientierung, wo du dich grade befindest.

  2. Oder du liest die Noten/die Partitur mit, wenn du sie zur Hand hast. Das ist sowieso eine sehr spannende Übung!

  3. Richtig spannend wirds natürlich, wenn dir die beiden Hilfsmittel nicht zur Verfügung stehen, also wenn du z.B. im Konzert oder im Radio ein unbekanntes Werk hörst.
    Hilfreich ist es natürlich, sich mit einem guten Konzertführer auf das Werk vorzubereiten. Konzertführer wie ISBN:340777754X Buch anschauen oder auch manche Wikipedia-Artikel bieten Notenausschnitte der Satzthemen, so dass man sich daran orientieren kann.
    Aber auch allein mit aufmerksamen Zuhören kommt man dem Problem ein Stück weit bei. Man kann auf einen Charakterwechsel und Tonartenänderungen aufpassen, wenn man sich das Grundschema der Sonaten-/Sinfonieform klarmacht (Satzfolge typischerweise schnell - langsam - mittelschnell/tänzerisch - schnell, Tonartenfolge, … siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Sinfonie).

ich habe ein paar platten, auf der dann z.b. steht
„andante-allegro-grave-andante“

Hier muss man natürlich aufpassen, denn oft besteht die Bezeichnung eines einzelnen Satzes aus mehreren Tempoangaben. Üblicherweise wird als Bezeichnung immer das erste Tempo angegeben, weil es das Tempo des Hauptthemas ist. Schauen wir uns aber mal die 1. Sinfonie von Beethoven an, dann sehen wir ein paar Varianten. Die Satzbezeichnungen lauten nämlich:

  1. Adagio molto - Allegro con brio
  2. Andante cantabile con moto
  3. Menuetto (Allegro molto e vivace)
  4. Adagio - Allegro molto e vivace

Sowohl beim 1. als auch beim 4. Satz stehen zwei Tempoangaben, nämlich zuerst eine langsame, dann eine schnelle. Das bedeutet, dass jeweils vor einen eigentlich schnellen Satz eine langsame Einleitung gesetzt ist. Hier gibt man also zwei Tempoangaben: die erste Angabe im Satz und die Tempoangabe des Hauptthemas (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Sonatenhauptsatzform). Spätere Tempowechsel im Satz werden normalerweise natürlich nicht angegeben.

Alle Klarheiten beseitigt? :wink:

Grüße
Wolfgang