'Sahara-Sand'

Hallo liebe Leute,
die Passat-Winde transportieren Millionen Tonnen Sahara Sand nach Westen, mit Vor-und Nachteilen:
Die darin enthaltenen Mineralien, wie etwa Eisen und Phosphate, düngen die (Ur-)Wälder, von Nordamerika bis hin zum Amazonas, und sichern ihr Überleben (wenn der Mensch nicht wäre…). Gleichzeitig düngen sie aber auch die karibischen Korallenriffe, welche diesen Segen überhaupt nicht gebrauchen können (erhöhter Wachstum von Konkurrenz-Algen, Wassereintrübung). (Andererseits binden diese Algen, für eine Zeit x, zusätzliches CO2).
Dieser Sand bildet ebenfalls eine Dunstglocke über dem mittleren Atlantik und verringert die Sonnenstrahlung/die Wärmeaufnahme.
Dadurch ergeben sich etwas weniger heftige Hurricans (sie sind aber trotzdem heftig genug). Fragen: Ist schon mal überlegt worden, diese letzte Funktion zu verstärken/nachzumachen, in dem, aus der Luft, zusätzlichen Sand/ Chemikalien (welche/wo?) gezielt eingesetzt werden, um die Heftigkeit von entstehenden/sich weiter entwickelnden Hurricans zu verringern?
Wäre eine solche Lösung überhaupt denkbar/machbar, dann mit welchen metereologischen,klimatischen und maritimen Risiken und Nebenwirkungen?
Ich weiss: Hier können wir uns nur im Bereich von Spekulationen bewegen…
Danke. Schöne Grüsse, TonyM

Hallo TonyM,

Fragen: Ist schon mal überlegt worden, diese letzte
Funktion zu verstärken/nachzumachen, in dem, aus der Luft,
zusätzlichen Sand/ Chemikalien (welche/wo?) gezielt eingesetzt
werden, um die Heftigkeit von entstehenden/sich weiter
entwickelnden Hurricans zu verringern?

Wieso liest du nicht einfach den Thread genau unter deinem ???

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,
wenn du mir sagst, welchen(s) Thread du meinst, tue ich es gerne.
Ich hatte lediglich eine Frage aufgeworfen, die mir nicht unbedingt so abstrus zu sein schien. Dass eine Antwort darauf sicherlich schwer, bzw. unmöglich zu finden ist, weiss ich selbst. Ist es dann so schwer zu schreiben " I don’t know?".
Grüsse, TonyM

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Hallo Tony,

wenn du mir sagst, welchen(s) Thread du meinst, tue ich es
gerne.

exakt ein Strang unter Dir ‚Klimaerwärmung stoppen‘ genau wie es Peter gesagt hat :wink:

Gandalf

Hallo,

Die darin enthaltenen Mineralien, wie etwa Eisen und
Phosphate, düngen die (Ur-)Wälder, von Nordamerika bis hin zum
Amazonas, und sichern ihr Überleben (wenn der Mensch nicht
wäre…).

die einzige Quelle die ich dafür finden konnte, daß Saharasand besonders fruchtbar sei, ist ein Fernsehbericht des ZDF. Da die Beschreibung des Berichts sehr nah an dem liegt, was Du hier geschrieben hast, gehe ich mal davon aus, daß Du Dich auf diesen Bericht stützt. Insbesondere bzgl. der Nährstoffsache halte ich den Bericht für fragwürdig.

Stattdessen:
http://www.bodenexponate.de/htm/naturkunde/westafrik…
(letzte Bodenprobe)

Gruß
Christian

hi exc,

also quellen zu finden ist eigentlich kein problem…

„We conclude that part of the productivity of the Amazon rain forest is dependent upon critical trace elements contained in the soil dust originating in the Sahara/Sahel.“

http://adsabs.harvard.edu/abs/1992TellB…44…133S

„Swap et al. [1992] estimated inputs of P to the Amazon Basin from dust originating in North Africa, concluding that over time periods of 500–2000 years, Saharan dust controls soil dynamics in the Amazon Basin.“
„We conclude that the entire soil P pool in the Amazon has been replenished roughly twice by dustborne P addition during this time, indicating that soil P stocks and long-term productivity in the Amazon is highly dependent on Saharan dust despite its variability in the past.“

http://www.cgd.ucar.edu/tss/staff/mahowald/papers/Ok…

weiters ist ja bekannt, dass durch durch die äolische erosion v.a. die fruchtbaren anteile der erde abgetragen werden.

bin aber kein experte auf dem gebiet…

gruss,
coco

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Hallo,

weiters ist ja bekannt, dass durch durch die äolische erosion
v.a. die fruchtbaren anteile der erde abgetragen werden.

Ja. Wenn die den oben drauf liegen. Aber versuch doch mal, einem nackten Mann in die Tasche zu fassen.

bin aber kein experte auf dem gebiet…

Ich auch nicht.

Gruß
loderunner

Hallo,

weiters ist ja bekannt, dass durch durch die äolische erosion
v.a. die fruchtbaren anteile der erde abgetragen werden.

Ja. Wenn die den oben drauf liegen. Aber versuch doch mal,
einem nackten Mann in die Tasche zu fassen.

naja, die sahara war früher ja mal grün. von da her muss da auch mal fruchtbare erde gewesen sein. ob da schon alles ausgeweht wurde (u.a. in den amazonas?) oder nicht… keine ahnung… vielleicht findet sich ja noch ein wirklicher experte, der was sagen kann…

grüsse
coco

Hallo liebe Leute,

ich freue mich, dass es doch zu einem Gedankenaustausch kommt. Aber der Reihe nach: Den „Strang“ „Klimaerwärmung stoppen“ hatte ich gelesen. Das schienen mir zwei verschiedene Paar Schuhe zu sein, weil es bei mir um ein Einzelaspekt des Ganzen ging.
Ich auch bin kein Experte. Ich war ja eben auf der Suche nach solchen, die es vielleicht nicht gibt, nicht geben kann. Den ZDF-Bericht kenne ich nicht. Coco hat mehrere URLs angegeben. Ich könnte http://sparkleberrysprings.com/v-web/b2/index.php?p=…
hinzufügen. An dieser Sache dürfte doch etwas dran sein.
Die Fruchbarkeit der Sahara Böden ist nicht überall gleich. Abgesehen davon, Eisen und Phosphate sind mineralische Bestandteile der Böden, „pulverisiert“ durch die ständige Erosion und hängen nicht davon ab, wie das Klima dort vor Tausenden von Jahren war.
(Denken wir auch an die Phosphat-Minen in Nordafrika).
Wo es früher Wasser und Vegetation gab, liegt unter einer mehr oder weniger dicken Sandschicht Humus, wie etwa im ägyptischen Western Desert, wo ein neues, riesiges Bewässerungsprojekt entsteht, das Toshka-Projekt, wobei Ägypten dafür Nil- Wasser einsetzen will, das dieses Land bereits heute nicht hat und in der Zukunft noch weniger haben wird…
Aber hier gehen wir von meiner Frage ab. Die bleibt, im Kern:
Ließe sich die Hurrikan-Stärke durch Kühlung des Atlantiks mildern, mit welchen Mitteln und welchen Nebenwirkungen, wenn überhaupt?
Grüsse, TonyM

Ließe sich die Hurrikan-Stärke durch Kühlung des Atlantiks
mildern, mit welchen Mitteln und welchen Nebenwirkungen, wenn
überhaupt?

Hallo,

mein Vorschlag: jeder spendet die Eiswürfel, die er nicht für Whisky verbraucht, an eine gemeinnützige Sammelorganisation, die sie in den Atlantik wirft.

Im Ernst: selbstverständlich würde ein Abkühlung des Atlantiks Hurrikane schwächen oder ganz verhindern, das ist Stand der Wetterforschung. Ebenso selbstverständlich haben wir nicht annähernd die Mittel dazu, du sprichst ja selbst beim verwehten Sand von vielen Millionen Tonnen. Die in Griechenland eingesetzten Löschhubschrauber könnten gerade mal 5 t Sand abwerfen, nach einem Flug von Afrika, aber wahrscheinlich können sie garnicht hoch genug steigen. Also differieren Bedarf und Möglichkeiten um das Millionenfache.

Gruss Reinhard

Hallo, Reinhard,

mein Vorschlag: jeder spendet die Eiswürfel, die er nicht für
Whisky verbraucht, an eine gemeinnützige Sammelorganisation,
die sie in den Atlantik wirft.

So abwegig ist dieser Vorschlag gar nicht. Wenn ich mich recht erinnere gab es vor einiger Zeit ernsthafte Überlegungen, Eisberge aus der Antarktis in das Entstehungsgebiet von Hurrikanen zu schleppen, um dort die Wassertemperatur herunterzukühlen.

Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wo ich das gelesen habe. Es scheiterte an den Kosten.

Gruß
Eckard

Hallo liebe Leute,
gestern vor 2 Jahren wütete „Kathina“ und hinterliess 1.836 Tote und 81,2 Mrd. US$ Schaden zurück. Zugegeben, die Folgen hätten verringert werden können, wenn die USA bereit gewesen wären, sich dagegen zu wappnen. Die Heftigkeit der Hurrikans dürfte, in der Zukunft, eher steigen. Wat nun?
Die Auswirkungen des Sahara Sandes waren und sind lediglich ein Beispiel, ein Hinweis auf die Komplexität des Klimas, mit den Risiken und Nebenwirkungen, die entstehen können, wenn der Mensch darin pfuscht, einerlei womit. Und das machen wir ja seit 200 Jahren reichlich. Wenn ihr wollt, waren meine Überlegungen lediglich eine Gedanken-Spielerei, nicht begrenzt auf Ort, Zeit, Mittel und Ursachen, aber eben zu einem sehr aktuellen Anlass.
Es war und ist lediglich der Versuch, hier eine Lösung zu suchen und (vielleicht)zu finden, mit möglichst wenigen Risiken und Nebenwirkungen. Der Mensch hatte ja immer zwischen Pest und Cholera
zu wählen.
Abstruse, weil unbezahlbare Vorschläge wie mit den Eisbergen, abgesehen von den von diesem Einsatz u.U. resultierenden Folgen,
helfen uns nicht weiter. Der Einsatz von Hubschraubern für die Ausstreuung von Sand, mit ihrer geringen Geschwindigkeit, Traglast und Reichweite, ist halt auch ein (guter?) Witz.
Der Sahara-Sand mag weiterhin die Temperatur des Atlantiks leicht senken und sich auf große Flächen verteilen.
Was wäre aber, wenn man, dazu, etwa weit wirksamere,„umweltfreundliche“ Chemikalien im unmittelbaren Bereich eines Hurrikans, zur Kühlung der aufsteigenden Luft, sprühen würde? Wäre dann diese Gewaltspirale zu zähmen, und mit welchen zu sprühenden Mengen, Risiken und Nebenwirkungen? Vermutlich sind solche Überlegungen bereits angestellt worden (analog zu den Versuchen, die Wolken zu impfen, um sie zu „melken“). Wer weiss was darüber? Als „Zerstäuber“ stünden nicht die mikrigen Hubschrauber zur Verfügung, sondern weit grössere, schnellere Maschinen (Galaxy, Antonov, usw.), mit einer zehnfachen Traglast und mehr. Von derer Standfestigkeit und Reichweite gar nicht zu sprechen.
Die Kosten? Denken wir bloß an die Folgen von Kathrina. Grüsse, TonyM

Hallo,

naja, die sahara war früher ja mal grün. von da her muss da
auch mal fruchtbare erde gewesen sein. ob da schon alles
ausgeweht wurde (u.a. in den amazonas?)

wenn die schützende Vegetation weg ist, dauert es u.U. nur ein paar Jahre, bis der Boden weg ist. Sengende Hitze und Wind verlangsamen diesen Prozeß nicht wirklich. Natürlich gibt es bei einer Landschaft von der Größe und Vielfalt der Sahara noch Flecken, bei denen (natürliche) Bewässerung noch etwas bringen könnte.

Gruß
Christian

Hi Christian,
leider verlieren wir uns weiterhin auf Nebenkriegsschauplätzen. Meine Frage, ob und wie die Stärke eines Hurrikans zu steuern sei, ohne nur auf die mäßigende Wirkung des Sahara-Sandes angewiesen zu sein, wird wohl unbeantwortet bleiben. Wie es auch sei:
Die Wüsten zum Blühen bringen ist ein alter Menschheitstraum, der immer wieder, auch erfolgreich, versucht wird (Negev Wüste, Gobi,
Grüner Wall quer durch Afrika usw.). Die unabdingbare Voraussetzung ist die bereitstellung von Wasser. Zur eigentlichen Urbarmachung stehen mehrere Lösungsvorschläge zur Verfügung, wobei die Betonung auf „Vorschläge“ liegt. Diese Thematik ist allerdings so komplex, das sie in einem eigenen Forum (Gaja?) untergebracht werden müsste.
Wenn Du dir eine kleine Vorstellung machen willst, was hier gemeint ist, gehe bitte zu „www.hydrogeographie.de“. Dort findest Du, unter „Beiträge“ - 01/2003 einen mit dem Titel „A wool-milk-sow?“. Danach, wenn Du willst, können wir uns weiterhin darüber unterhalten. Gruss, TonyM

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