Hallo Mauerexperten,
ich wohne im Dachgeschoss eines Altbremer Hauses. Das Haus ist gute 100 Jahre alt, Baujahr irgendwann Ende 19. Jahrhundert, weiß es leider nicht genau.
In mein Zimmer ragt ein gemauerter Schornstein, Außenmaße ca. 70x70 cm. Der Schornstein ist nicht verputzt, sondern nur gemauert und weiß gestrichen. Er wird schon länger nicht mehr beheizt. Ich weiß aber nicht, wie lange genau.
An manchen Steinen blättert die weiße Farbe ab und der graue Stein (evtl. Beton??) kommt hervor. Das Abblättern ist genau auf einzelne Steine begrenzt, die Fugen sowie die überwiegende Zahl der Steine sind nicht befallen.
Die Steine wirken nicht akut feucht, sondern trocken. Es gibt auch keine Feuchtigkeits-Flecken. Allerdings hebt sich auf manchen Steinen bereits die Farbe an. Auf den Steinen, wo die Farbe bereits abgeblättert ist, hat sich schneeweißer „Salpeter“ in Kristallform gebildet, aber nach meinen Recherchen kann es sich hier ja nicht um „echten“ Salpeter handeln, da der ja organisch wäre, was am oberen Ende eines Schornsteines im 2. Stock unwahrscheinlich ist. Es sind nur die obersten 1,5 Meter des Schornsteines betroffen, bevor er durchs Dach nach draußen führt. Der Viehdung-Salpeter, wie man ihn aus alten Ställen kennt, ist es also nicht, denke ich.
Da ich in unmittelbarer Nähe des Schornsteines schlafe und manchmal mit der Kleidung an die Kristalle komme, wüsste ich gerne, ob diese Art der Ausblühungen gesundheitsschädlich sind oder ob „nur“ langsam aber sicher der Schornstein zerfällt.
Wenn es ungefährlich ist, würde ich es nämlich so lassen. Schließlich gehören gewisse Dinge zum Charme eines Altbaus dazu.
Würde ein erneutes Streichen der Steine überhaupt Sinn machen, oder kommt mir die Farbe nach kürzester Zeit wieder entgegen?
Und bevor ich Schimpfe kriege: Ja, der Vermieter weiß bescheid, sieht aber keinen Handlungsbedarf.
Bin ich in Gefahr?
Liebe Grüße,
Biddel