Hallo Uwe!
Hmmm, warum gab es dann schon vor 15 Jahren keine spürbare
Latenz, wenn ich mein Roland Sound-Canvas SC55 per MIDI
(direkt) von meinem damaligen Masterkeyboard aus antriggerte?
Da ist der Hund begraden, du schreibst von spürbar! Latenz ist da vorhanden, das bringt MIDI mit sich. Wenn Du genau hinhörst, kannst Du bei „großen“ Akkorden und entsprechend perkussiven Sounds auch hören, dass der Akkord nicht gleichzeitig erklingt. Wiele Produzenten und TonIngs haben früher jede Midi-Spur einzeln auf Band gespielt, und schwörten (und schwören), dass das Timing besser ist…
Aus eigener Erfahrung muß ich Dir da widersprechen, das fühlte
sich nämlich sehr direkt an.
Anfühlen ja, sein nein 
hinzu, dass Win nicht für Echtzeit konzipiert wurde.
Ja, ich arbeite jetzt mit Cubase, Reason und VST-Instrumenten
unter WinXPpro. Was meinst Du mit Deiner Aussage,
„Win sei
nicht für Echtzeit konzipiert worden“? Ich vermute mal, so
allgemein kann man nicht behaupten, daß man unter Windows
keine Signale in Echtzeit übertragen kann.
Das stimmt im Prinzip so. Das war unter Anderem auch der Grund, dass Windows NT (und Win2k, XP und Vista SIND NT) erst seit Version 5 (win2000) für Midi sinvoll nutzbar ist. Das haben mir damals selbst die Windows-geilen Steinberger so gesagt, al ich bei denen üner Win9X gejammert habe. Sie sagten mir klipp und klar, dass ich WinNT für Echtzeit völlig vergessen kann. Und ich kann mich auch erinnern, als ich Cubase-mäßig vom Atari auf den PC umgestiegen bin. Das Timing war einfach nur unbrauchbar! ich musste den Buffer für Midi-Daten so hoch drehen, dass die Anzeige (je nach Songtempo) 2-3 Schläge VOR dem tatsächlich gehörten war. RME, Steinberg und Co, haben diese Probleme, dank diverser Kinffe, mittlerweile gut im Griff.
Wenn z. B. RME mit
dem Fireface Null Latenzen bei Audiodaten (!) verspricht,
sagen die dabei auch nicht, das gehe nur unter Linux bzw.
MacOS, aber nicht unter Windows.
Dieses Versprechen habe ich von RME nie gehört!!! Es ist auch einfach nicht einzuhalten, schon gar nicht bei Firewire. Firewire ist, aufgrund seiner Struktur, eigentlich nicht geeignet, proffessionell Audiodaten zu übertragen, es wird trotzdem genutzt, mache ich ja mobil auch (mangels anderer Lösungen). Allerdings ist die Systemlatenz schon ein Problem, speziell unter Win. Du bekommst mit FW400 (und mit FW800 ist das fast das gleiche Spiel) keine Null Latenzen hin! Nichtmal mit PCI oder PCIe! Ich nutze das HDSP-System von RME. Und von Latenzfreiheit sind wir weit entfernt. Es stimmt schon, dass RME mit zu dem besten gehört, was es gibt (auf jeden Fall von der Windoof-Seite her), aber Null Latenz kann Dir kein Mensch versprechen! Nicht mal DASH-Recorder oder ProTools hat echte Null-Latenz, digital KANN es das nicht geben.
Audiodaten, die doch von der Masse her wesentlich wuchtiger
daherkommen, lassen sich in Echtzeit übertragen, winzige
Mididatenpakete aber nicht? Das wäre schon recht seltsam,
meine ich.
Das hab ich auch gedacht, als ich mit Audio unter Windows angefangen habe! Vom Atari war ich ein unbestechliches Timing gewohnt, ohne „wenn“ und „aber“. Mit Windoof war ds zu Ende. Warum das genau so ist, weiß ich nicht; dass ist mir auch sch… egal; ich muss damit umgehen. Moderne Midi-Interfaces haben teilweise spezialtreiber (das Midi-Teil, dass es mal von Steinberg gab, das MIDEX USB zB), und tricksen da vieles hin. Übrigens: Audio ist eine kontinuierliche Sache, Midi dagegen nicht, MIDI ist ein viel differenzierteres System, da kann es bei der Wiederhabe also viel eher hängen als bei Audio!
Und eine Bitte noch: Sicher gibt es Experten-Antworten, die nicht ganz das sind, was Du Dir erhofft hast, aber bitte überdenke Deine Antworten etwas. Ich zumindest fand’ die hier gegebenen nicht ganz OK!
Liebe Grüße vom
Florian