Sandstein im Bad renovieren

Hallo liebe Experten-Gemeinde,

nach monatelanger Renovierung ist nun demnächst auch das Badezimmer dran. Hier habe ich aber ein Problem mit Schimmelbildung. Da das Badezimmer relativ klein ist und das Fenster nicht genügend Abluft schafft, haben sich im Laufe der Jahre am Innenputz erste Schimmelsporen gebildet.

Das Mauerwerk besteht aus etwa 50 Jahre altem Kalksandstein und wurde vom Vorgänger innen komplett verputzt. Dieser Putz kommt nun bis auf den Sandstein ab und soll durch moderne Vinylplatten, welche Wasserfest sind, verkleidet werden. Diese werden ähnlich wie Paneele mit Holzunterlattung verklammert, sodass eine Hinterlüftung stattfinden kann.

Meine Frage nun, muss der Sandstein hinter dieser Bekleidung in irgendeiner Art versiegelt, grundiert, gesperrt werden?

Desweiteren soll ein Teil auch wieder neu verputzt werden. wie sieht es hier mit Grundierung und dem richtigen Putz aus?

Moin,

und soll durch moderne
Vinylplatten, welche Wasserfest sind, verkleidet werden.

ob modern oder nicht, in Feuchträumen bin ich bei solchen Konstruktionen immer skeptisch (und ja, ich weiß das Bäder offiziell keine Feuchträume sind).
Egal ob das Mauerwerk versiegelt wird und eine Hinterlüftung geplant ist (wie soll es bei dieser Konstruktion zu einem Zug kommen?)
Ich wette auf den Schimmel!

Was spricht gegen einen Kalkputz?

Gandalf

Hallo,

i. d. R. deutet Schimmelbildung in Bädern auf mangelhafte Lüftung hin - die wärmere und oftmals mit höherer Luftfeuchtigkeit „belastete“ Luft gelangt unzureichend nach außen und setzt sich an kalten Flächen im Bad ab (und dort kommt es in der Folge dann zu Schimmelbildung).

Häufig ist die Ursache für die hohe Luftfeutigkeit im Bad die Dusche, so dass ggf. ein kleiner Ventilator im Bereich der Dusche schon Abhilfe/Vorbeugung schaffen könnte, sofern die Abluft nach außerhalb transportiert würde. Bei längeren Duschorgien ist allerdings oftmals das gesamte Badezimmer (besonders ein kleines) „vernebelt“, so dass dann ein größer dimensionierter Lüfter sinnvoller wäre . . .

Ich empfehle, den Ventilator so einzurichten, dass dieser automatisch mit Anschalten der Beleuchtung in der Dusche bzw. im Bad startet (ggf. zeitversetzt) und dann auch eine zeitlang nach Ausschalten des Lichtes in der Dusche bzw. im Bad weiterläuft.

Hi Chris,

Gegenfrage: angenommen, Du sperrst den Wasserdampf, der sich beim Baden oder Duschen zwangsläufig bildet, höchst erfolgreich aus der Wand, wo soll er dann hin? Im besten Fall läuft die Suppe an der Wand oder am Fenster herunter, das gibt Wasserflecken und Probleme mit Fäulnis, Algen und Schimmel. Wo Feuchtigkeit, da wächst das Zeug auch. Außer Du machst es wie die Fassadendämmer und baust in den Putz ein potentes Gift ein, dann wächst da 30 Jahre lang nichts mehr, aber das Wasser ist erstens trotzdem noch da, und zweitens magst Du in so einem Raum wahrscheinlich nicht leben müssen.

Was spricht dagegen, das Wasser dahin zu befördern, wo es hin gehört, nämlich raus? Hättest Du keine Außenwand, ginge das eventuell nict, aber Du hast was von einem Fenster erzählt. Also entweder was ins Fenster bauen was lüftet, oder eine Kernbohrung setzen (lassen). Meine 110-er Bohrung durch 30 cm Ziegelwand für den Küchenabzug hat mich gerade mal 75 Euro gekostet + noch sagen wir mal 50 Euro für den Ventilator (weiß ich nicht sicher - ich hatte noch einen), und da Du eh die Wand neu machst kannst Du auch problemlos ein Kabel hin legen wo Du es brauchst - dafür könnte ich nicht mal allzu viel komplizierte Unterkonstruktion bauen, die, abgesehen davon, das Problem nicht lösen kann, da das Wasser nun mal irgendwo bleiben muss.

Gruss Armin.

(Der nicht vom Bau ist, aber der grad sein 80öer Jahre Haus kernsaniert hat, ich traue mich also, den Mund aufzumachen in manchen Bereichen)

Moin,

wenn du das Grundproblem, nämlich zu hohe Luftfeuchtigkeit aufgrund schlechter Lüftungsmöglichkeiten, nicht beseitigst und dann auch noch Vinyl und ähnliches einbringst samt noch einer Versiegelung des Steins drunter, dann fängst du sehr bald wieder an, zu sanieren. Eine Hinterlüftung ist eher sinnlos, wenn die Luft eh viel zu feucht ist.

Insofern: das mit der Kernbohrung und Lüftung wäre schon eine gute Lösung. Mein Bad hat ähnliches Problem, der Vormieter hat einen Ventilator eingebaut mit Koppelung an den Lichtschalter. Funktioniert gut.

Sandstein kann man versiegeln, würde ich aber nicht tun. Statt Vinyl wieder Putz ist keine Option? Ich bin eh kein Fan von zuviel Kunststoff oder Einsperren und Zudämmen - nur ändert das nicht daran: erst das Lüftungsproblem lösen, dann erst die Wände bearbeiten :smile:

Gruß
Ex.

Hallo Fragewurm,

nach monatelanger Renovierung ist nun demnächst auch das
Badezimmer dran. Hier habe ich aber ein Problem mit
Schimmelbildung. Da das Badezimmer relativ klein ist und das
Fenster nicht genügend Abluft schafft, haben sich im Laufe der
Jahre am Innenputz erste Schimmelsporen gebildet.

Egal was du da bastelst, du kannst nur bestimmen ob die Feuchtigkeit ins Material einzieht oder an der Oberfläche bleibt!

Die Feuchtigkeit muss aus dem Raum raus.

Also Lüfter einbauen, entweder, wie schon beschrieben, mit dem Licht gekoppelt, mit Nachlauf oder es gibt auch Lüfter welche durch die Luftfeuchtigkeit gesteuert werden.

Wenn die Luft abgesaugt wird, muss natürlich auch für frische, trockenen Nachschub gesorgt werden. Also entweder ein zweiter Luftkanal oder durch Gitte in den Badezimmer-Tür.

Im Allgemeinen ist es sogar besser, wenn die Feuchte erst mal irgendwo schnell ins Material einziehen kann und von dort dann langsam abtransportiert wird. Deshalb hat man früher auch Leimfarbe verwendet, welche schnell recht viel Wasser speichern kann.

MfG Peter(TOO)