Sanftstarter für Siemens Wärmepumpe

Hallo,
dem Kompressor meiner Siemens Wärmepumpe 2WP3 422-26S ist ein Sanftstarter vorgeschaltet. An dem sind einige Warmleiter abgeraucht. Da ich diese Warmleiter nirgends bekomme und auch eine Ersatzplatine nicht angeboten wird, muss ich nun einen anderen Sanftstarter kaufen.
Nur welchen?
Als Anlaufstrom wird auf dem Typenschild 17A angegeben, die Nennleistung mit 2,07 A.
Könnte dieser hier passen?

Viele Grüße

Moin,

das wird so nix - außer, hier kennt jemand das bei dir verbaute Teil.

Kannst du mal ein Foto vom vorhandenen Gerät machen und hier einstellen?

Es kommt ja nicht nur auf die Stromstärken an.

Hallo X_Strom,

hier ein Bild vom defekten Sanftstarter

und hier das Typenschild von der Wärmepumpe

Hallo,

Wie man sehen kann ist das eine Fehlkonstruktion.

Die Dinger sind Heissleiter (NTC).

Da scheinen immer 6 Stück parallel geschaltet zu sein.
Jetzt haben die Dinger Toleranzen. Derjenige NTC mit dem niedrigsten Widerstand, bekommt dann den grösste Strom ab und wird am schnellsten warm. Da der Widerstand mit zunehmender Temperatur ab nimmt, wird der Strom durch diesen noch grösser.
In der linken Reihe scheint der 3. von unten den kleinsten Widerstand zu haben. :frowning:

Der zweite Fehler ist dann, dass der Abstand zwischen den NTC und den Relais zu klein ist, weshalb die Gehäuse auch schon angeschmolzen sind.

Wenn die Relais nicht mehr richtig schalten, raucht die Schaltung dann besonders schön.
Laut den Berichten im Internet scheint der Elko oft der Auslöser zu sein. Dan fehlt die Spannung um die Relais zu schalten.

Die Heissleiter bekommt man schon, sind vermutlich 200 Ohm-Typen, dies könntest du nachmessen.
Aber wie ich geschrieben habe, macht es keinen Sinn zu reparieren!

Dein Conrad-Teil würde zum Motor passen.
Allerdings benötigt der noch ein zusätzliches Startsignal, wenn die Pumpe einschaltet.
Vermutlich kann man dieses aber mit einem kleinen Relais von der Steuerspannung des Motorschützen abnehmen.

MfG Peter(TOO)

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Ich lese auf dem (schlechten) Foto was anderes.

Hallo Peter_TOO,

die Heissleiter sind pro Phase jeweils in Reihe geschalten.
Dass das eine Fehlkonstruktion ist, wird an anderen Stellen im Netz auch schon diskutiert.
Das Problem scheint aber wohl der Elko zu sein. Denn der verliert mit der Zeit an Kapazität und irgendwann schalten die Relais nicht mehr ein. Die gesamte Last geht dann duaerhaft über die NCS´s, werden heiß und bruzzeln weg.
Deswegen denke ich auch nicht, diese Konstruktion zu erneuern.

Deinen Ratschlag mit dem Steuersignal hätte ich auch so umgesetzt.
Wichtig ist mir vor allem, ob ich das Neuteil nach dem Nennstrom oder nach dem Anlaufstrom bemessen muss oder ob es ein sinnvolleres Alternativteil gibt.

Vielen Dank.

Du hast Recht. Es sind 2,07 KW und nicht Ampere.
Danke, war gestern schon spät… :wink:

Tach,

dann stellen sich die Fragen:

  1. Wieviel kW hat der Motor denn nun? Die 2kW sind ja die Aufnahme bei einer bestimmten Temperaturkombination (Wärmequelle / Vorlauf).
  2. Die 17A Anlaufstrom dürften wohl MIT funktionierendem Sanftanlauf gelten. Und ohne?

Kommt man ans Typenschild des Kompresormotors dran, also direkt am Motor?

Die Schaltung ist Kacke, aber simpel.
Drei kapazitive Vorwiderstände, die auf einen sechspulsigen Gleichrichter gehen, dahinter dann wohl ein billiges Zeitglied für die Relais, die nach Ablauf die NTCs überbrücken.

Die mir bekannten Sanftanmlaufregler sind darauf ausgelegt, am Eingang dauerhaft 400V zu haben und mittels externem Signal den Hochlauf zu startetn.

Der von dir verlinkt auch - er stellt die nötige Hilfsspannung aber selber zur Verfügung!
Eine Brücke X1-X2 reicht, dass er bei geschalteter Versorgungsspannung den Hochlauf startet.

Also: Keine weitere Beschaltung, nur X1-X2 brücken!

Denn das Ein- / Ausschalten übernimmt schon das vorgeschaltete Schütz.
DAS bitte aber mal prüfen.
Also:
Wenn in der WP der Aufbau so ist:
Schütz oder Relais schalten den Motorstrom, vonm / von diesen geht dann der Strom zuerst über den Sanftanlauf und dann in den Motor,
Dann geht das so - ohne Probleme, ohne Kontakte, ohne andere Spannung.

Peter(TOO) hat das nicht im PDF des Peter Electronic Gerätes geshen, steht da aber:
„Wenn nur Sanftanlauf benötigt wird, läßt sich das DUOSTART auch über das Hauptschütz steuern. Dazu müssen die Anschlüsse X1 und X2 überbrückt werden. An den Klemmen X3 und X4 wird die externe Versorgungsspannung (230VAC) angeschlossen.“

Missverständlich! X3 und X4 sind laut Plan keine Anschlüsse für externe Versorgungsspannung, sondern das ist ein potentilafreier Kontakt für die Rückmeldung „Motor läuft“ - da wird also bei dir gar nichts angeschlossen.

Zu guter Letzt:
Elektrikerarbeit! 400V! Lebensgefahr!

Ach so…

Du musst das Gerät nach dem Nennstrom des Motors bemessen.
Sollte irgendwo zu finden sein!

Und:
Das ist kein simpler Widerstand mehr, das ist eine Art Dimmer, eine Phasenanschnittsteuerung.
Somit sind EMV Maßnahmen zu beachten, sonst hast du einen Störsender!

Steht auch in der ANleitung (guckst du bei Conrad…).

Netzdrosseln in den beiden angeschnittenen Phasen, dazu Entstörkondensatoren über alle drei Phasen.

Das Teil soll den Anlaufstrom begrenzen! Der ist also nicht wirklich relevant.

Wichtig ist der Nennstrom. Allerdings sind die 2kW auch eine Nennleistung, diese kann unter ungünstigen Bedingungen aber auch höher sein. Sollte irgendwo in den technischen Daten der WP stehen.
Da muss man dann sehen wo im Diagramm die Arbeitspunkte deiner Anlage sind.

MfG Peter(TOO)

Warum eigentlich nicht ?
der Anlasser hat doch sicherlich jahrelang funktioniert.

  1. Kann man ihn nicht komplett weglassen ? Wozu braucht man ihn wirklich ?
    Nur weil C 10 A Sicherungen angegeben sind ? Nimm C 16 A .

  2. Und die NTC kann man schon finden, messe den Einzelwiderstand (kalt) an unbeschädigten Exemplaren, bestimme den Bauteildurchmesser (Scheibendurchmesser bestimmt die Belastbarkeit) und dann schau bei EPCOS ins Sortiment.

3)Und die wenigen übrigen Bauteile, u.a. Elko (rigoros ersetzen auf Verdacht), Relais sind Standard und preiswert.

MfG
duck313

Habe ich schon gelesen, aber ich kann jetzt noch mehr Verwirrung stiften.

Das steht auf Seite 7:
„An den Klemmen X3 und X4 wird die externe Versorgungsspannung (230VAC) angeschlossen.“

Auf Seite 13 steht unter X3/4:
„nur als Option: potentialfreier Meldekontakt oder Eingang 24V Versorgungsspannung (Breitspannungsfähigkeit) 100mA AC/DC“

Die scheinen die Übersicht über die möglichen Optionen verloren zu haben.

Scheinbar (Blockschaltbild 3.1, Seite 4) wird die Versorgungsspannung in der Grundausführung aus den 400VAC zwischen L1 und L3 gewonnen.

Das Datenblatt bei Conrad scheint von 08/2006 zu stammen.

Aktuell ist eines von 03/2017.
http://www.peter-electronic.com/uploads/media/Man_DUOSTART_D.pdf
Da steht nichts mehr von einer Einspeisung von 230V an X3/4.

MfG Peter(TOO)

  1. Man muss eine neue Leiterplatte nehmen oder alles auf einer Lochrasterplatte neu aufbauen. Bei einer lochrasterplatte muss man dann aber auf die Kriechstrecken achten!
  2. Die Konstruktion ist so, dass die Relais durch die NTC verschmort werden.
  3. Wenn die Relais nicht mehr schalten, entweder weil die Spannung fehlt oder weil das Relais-Gehäuse verschmort ist, brennen die NTC wegen Überlastung durch.

Die der verbrannten Stelle unten links verhindert eigentlich ein Reparatur durch einfachen Austausch der Bauteile. Beim obersten NTC in der echten Reihe sieht es auch nicht gut aus.

  1. Du hast da Kohlenstoffbrücken, also keine richtigen Isolationsstrecken.
  2. Dir Kupferkaschierung auf der Lötseite hängt in der Luft und bietet keine mechanische Stabilität für die Bauteile mehr.

Die neuen Bauteile, neue Leiterplatte, Porto und Verpackung sowie Arbeitszeit kommt nicht wirklich günstiger als der DUOSTART. Zudem hat er auf den DUOSTART auch noch Garantie und Gewährleistung.

MfG Peter(TOO)

Hallo, vielen Dank erst einmal für so viel Resonanz.

@X_Strom,

Danke für den Hinweis. Keine Sorge, ich bin gelernter Elektroinstallateur (damals hieß das noch so), aber arbeite seit meiner Ausbildung in dem Bereich Hausgerätereparaturen. Habe aber nie groß mit Drehstrommotoren zu tun gehabt.

Hier noch einmal Daten des Kompressors, aus denen aber auch nicht wirklich die Leistungsaufnahme hervorgeht:

Auf dieser Seite ist der Kompressor aufgeführt:

https://www.kaeltetechnikshop.com/kompressor-copeland-scroll-zr40k3e-tfd-522-r22-r407c-380-420v-html.html

Dort steht „maximaler Betriebsstrom 7A“.

Also passt der von mir ausgesuchte Sanftstarter von Conrad nicht.
Soll ich einen mit 7A Nennstrom nehmen oder lieber einen für 9A, um etwas Reserve zu haben und ihn zu entlasten?

Tach,

„I-OPER MAX“ = Maximaler Betriebsstrom. Hier: 7A. Damit musst du rechnen.