Santa Maria: Nicht von Kolumbus erwähnt?

Hallo
Ich habe mal vor einer Weile irgendwo gelesen, das die Logbücher von Christoph Kolumbus ins deutsche übersetzt wurden und diese auch im Netz veröffentlicht sind. Leider finde ich die Seite nicht mehr wieder.
Außerdem habe ich im Zuge dessen erfahren, das das Schiff „Santa Maria“ in keinster Weise in dem Logbuch erwähnt wurde, so das es möglich wäre, das dieses Schiff überhaupt nicht mit auf der Reise war.
Einige Forscher meinten da auch, das die Santa Maria für eine solche Strecke nicht geschaffen war, bzw. langsamer als die anderen o.ä.

Würde das gerne noch einmal nachlesen.
Wenn also jemand etwas genaueres wüsste, wäre das schön.

Gruß
Andreas

und was hat das mit dem mittelalter zu tun?
mit christoph columbus war es definitiv zu ende!

schöne grüße
ann

Hallo Ann,

mit christoph columbus war es definitiv zu ende!

„definitiv“ würde ich so nicht sagen. Wenn man schon so weit geht, die Zeit mit genauen Datierungen zu begrenzen, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten: neben der Erfindung des Buchdrucks (vor Kolumbus) und der Entdeckung Amerikas eben auch der Beginn der Reformation. Nähme man also letzteres Datum, dann erscheint es mir völlig legitim die Frage nach der Santa Maria in MA-Brett zu stellen.

Persönlich stimme ich dir allerdings in so fern zu, als dass ich denke die frühe Neuzeit hat in einiger Hinsicht schon im 15. Jh angefangen… wobei die Reformation auch ein Meilenstein war. Ein Prozess eben.

Viele Grüße von Kati

schöne grüße
ann

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Wenn man keine Antwort zum Thema hat soll man lieber nichts sagen, als so ein Dummgeschwätz.
Ich glaube kaum, das sich irgendwann jemand hingestellt hat und gesagt hat „Das Mittelalter ist JETZT zu Ende“.
Und das Mittelalter geht ETWA(!) von 500 bis 1500 n.Chr.
Und ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, das Kolumbus die Vorinseln des Amerikanischen Kontinents 1492 entdeckt hat… Also kann man dieses durchaus noch dem Mittelalter hinzuordnen.
Meine Frage hat sich damit aber noch lange nicht beantwortet.
Wenn ich wollte könnte ich jetzt im Gegenzug die Grammatische Korrektheit der Aussage auseinander nehmen, aber für so ein Dummzeug ist mir die Zeit viel zu schade.

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Hi, Andreas,

hier das Logbuch - welche Reisen es beinhaltet, und ob das von dir Gesuchte dabei ist, habe ich jetzt nicht nachgelesen:smile:)

http://www.fiks.de/columbus/bordbuch/bordbuch.htm

Hth. und Gruß, jenny

Hallo
Ja, das ist absolut genau die Seite, die ich damals auch gefunden habe.
Ich werde mir das mal zu Gemüte führen.
Lustiger Umstand: Als ich die PDF-Datei herunterladen wollte, mußte ich doch erkennen, das ich das damals schon getan habe… Ich hatte nur vergessen, das es keine Internet-Seite sondern eine PDF war :smiley:

Gruß
Andreas

Wenn man keine Antwort zum Thema hat soll man lieber nichts
sagen, als so ein Dummgeschwätz.

ich habe zu dem thema eine menge zu sagen, sogar mehrere bücher zu dem thema recherchiert und mitverfasst. aber ich werde mit sicherheit dir nicht mehr antworten.

Und das Mittelalter geht ETWA(!) von 500 bis 1500 n.Chr.

1492 wird unter historikern allgemein NICHT mehr zum mittelalter gerechnet.

ciao
a.

Hallo !

Es gibt eine Namensliste der Besatzungen der drei Schiffe.

40 von der „Santa Maria“, 26 von der „Pinta“ und 20 Seeleute von der „Nina“.

Die „Santa Maria“ war das langsamste Schiff.

Columbus nahm, was er kriegen konnte. Die „Pinta“ war eine Karavelle aus dem Dorf Palos.
Die „Nina“ kam aus dem Nachbardorf Moquer.
Das dritte Schiff und letztes Angebot und Möglichkeit überhaupt, war die „La Gallega“
aus Galizien.
Ein dickbäuchiger Frachtsegler, eine Nao. Columbus schafft es, den Eigentümer zu überreden, ihm
das Schiff zu verchartern. Dieser fährt dann sogar mit. Das Schiff wird umbenannt in „Santa Maria“.

Columbus hat sich die Schiffe selbst besorgt und die Charterverträge selbst ausgehandelt.
Er hatte überhaupt keine Möglichkeit, mit besseren „moderneren“ Schiffen loszufahren.

Die meisten Entdecker wollten auch keine großen Schiffen (siehe Cook). Sie wollten kleine,
seetüchtige, aber Schiffe, die in seichtem Wasser fahren konnten. Sie konnten nicht meilenweit von
der Küste entfernt ankern. Sie wollten so weit wie möglich an die Küste heran.

mfgConrad

Hallo
Danke für die Ausführung.
Dann ist die Santa Maria quasi ein umbenanntes Schiff. Das erklärt vielleicht den Wirrwarr…
Gruß
Andreas

mit christoph columbus war es definitiv zu ende!

Hallo,

ann!

Du meinst: mit der Entdeckung Amerikas (wirklich als einzigem Kriterium?) Aber dazu musste Kolumbus ja erst mal hinfahren. (Sonst wäre es ja genau genommen schon mit dem Erscheinen der entsprechenden Seekarten zuende.)
Erst genau bei der Rückfahrt war dann das Mittelalter, wenn wir’s mal so genau nehmen wollen, „defintiv zu ende“.
Schöne Grüße!
Hannes

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[MOD] Was hat das mit dem Mittelalter zu tun?
Hallo,

an alle.

Wenn man nach der Brettbeschreibung geht, gehört das Thema Christoph Kolumbus und die Entdeckung der neuen Welt nicht hierher. Aber in der Geschichte ist wie alles streitbar und je nachdem wie man die Sache angeht diskutabel. Geht man davon aus, das Kolumbus bewiesen hat, daß die Welt eine Kugel ist und nach seiner Reise ein Umdenkprozess stattgefunden hat im „mittelalterlichen“ Denken, daß die Welt eine Scheibe ist, könnte man durchaus den Schluss ziehen, daß Christoph Kolumbus quasie mit seiner Reise die frühe Neuzeit eingeleitet hat. Er wäre dann allerdings sozusagen noch im Mittealter gestartet. Was das Weltbild und das Denken angeht, war die Gesellschaft noch sehr in mittelalterlichen Denkstrukturen gefangen.

Es gibt darüber viele Theorien, betrachtet man es kulturell? philosophisch, politisch? Es beginnt und endet ja auch nicht überall auf der Welt gleichzeitig. In Ostasien gab es noch bis in die Anfänge des 19 jh. Mittelalterliche Strukturen z.B. die Samurai, dessen Niedergang sich erst dort vollzog.

Ich lasse den Artikel hier stehen, da es um die Frage geht und hier Antworten gefunden worden, die dem Fragesteller weitergeholfen haben, darum geht es. Wie Christoph Kolumbus habt ihr ja auch ein wenig über den Tellerrand geschaut und geholfen und mit Eurem Wissen dazu beigetragen die Frage befriedigend zu erklären.

Gruß Mirko

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Nur mal so nebenher…im Mittelalter wurde die Welt eigentlich nicht als Scheibe gesehen sondern als Kugel.
Schon in der Antike war das so…

Herbert

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Nur mal so nebenher…im Mittelalter wurde die Welt
eigentlich nicht als Scheibe gesehen sondern als Kugel.
Schon in der Antike war das so…

so isses. ptolemäus sei dank.

schöne grüße
ann

Hallo Herbert (und Ann),

Nur mal so nebenher…im Mittelalter wurde die Welt
eigentlich nicht als Scheibe gesehen sondern als Kugel.
Schon in der Antike war das so…

Naja, so ganz stimmt das nicht. Auch nicht dank/trotz Ptolemäus, wie von Ann erwähnt.

Das ptolemäische (oder auch geozentrische) Weltbild wurde (wahrscheinlich) während der griechischen Antike entwickelt und ging zwar nicht explizit von einer scheibenförmigen Erde aus. Es beruhte aber auf der Annahme, die Erde stelle den Mittelpunkt des Universums dar, und Sonne, Planeten, Sterne etc. drehten sich um sie. Diese These wurde auch von anderen Geistesgrößen der damaligen Zeit, z.B. Aristoteles, verfochten. Damit stand diese Anschauung im Gegensatz zum Heliozentrischen Weltbild und war bis zum Ende des Mittelalters „gültig“. Allerdings nicht ganz, denn die kath. Kirche hatte (praktischerweise) zwei Meinungen…

Galileo Galilei (1564 - 1642) war Anhänger des von Kopernikus entwickelten Heliozentrischen Weltbildes, das er u.a. durch diverse astronomische Beobachtungen als schlüssig empfand. Da dies sich aber im Gegensatz zur damals offiziellen Lehrmeinung der Kurie befand, wurde wurde ihm 1632 der Prozeß gemacht, in dem er „widerrufen“ musste. Bekanntester, aber nicht 100%ig belegter Ausspruch: „Und sie dreht sich doch!“

Die Gründe für den Prozeß waren wahrscheinlich trivial. Galilei war ursprünglich ein sehr einflussreicher Theologe, desssen Ideen bis runter zu den einfachen Priestern langten (deren Bildung gewiss nichts mit der eines heutigen Theologen zu tun hatte). Die Kurie hatte einfach ein - wie man es heute sagen würde - Imageproblem hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes ihrer Aussagen. Die Priester hatten seit Ewigkeiten dem einfachen, noch weniger gebildeten Kirchenvolk gepredigt, die Erde sei eine Scheibe. Sie konnten unmöglich plötzlich ankommen und sagen: „Hey Leute, ich habe euch zwanzig Jahre lang Quatsch erzählt. Die Erde ist nämlich rund!“ Galilei weigerte sich aber, dies einzusehen, obwohl ihm einige gutmeinende und einflussreiche Leute zuredeten.

Kurioserweise hatte die Kirche bereits viele Jahre vorher einen gewissen Herrn Gerhard Mercator (1512 - 1594) damit beauftragt, eine (nota bene) verzerrte Projektion der Oberfläche einer Kugel (= Erde) auf eine plane Oberfläche (= Seekarte) zu erstellen. Die Kirche war nämlich an fast allen größeren Seefahrtsprojekten auch finanziell beteiligt und sah es mit Wohlwollen, wenn die Schiffe a) ihren Bestimmungsort erreichten und b) heil zurückkamen. Und das war halt nur mit korrektem Kartenmaterial zu machen.

Mercator erstellte u.a. die „Europae descriptio“ (1554, eine Karte von Europa, bei der die Lage der europäischen Länder zueinander richtig dargestellt wurde) sowie 15 Jahre später die „Nova et aucta orbis terrae descriptio ad usum navigantium emendate accomodata“ (die erste winkeltreue Projektion der Welt). Damit korrigierte Mercator quasi „on the fly“ das Ptolemäische Weltbild und ermöglichte der Seefahrt eine korrekte Navigation.

Herbert, im Mittelalter, zumindest im europäischen, waren zwei Meinungen gültig. Richtig, die Antike wusste von der Kugel, später auch die Araber. Aber dieses Wissen ging, wie so manches anderes, während der „dunklen Jahrhunderte“ verloren und musste neu entdeckt werden. Die gängige Lehrmeinung bevorzugte jedenfalls die Scheibe.

Ann, Ptolemäus und Aristoteles in Ehren, aber ob Scheibe oder Kugel, die beiden gingen ganz gehörig falsch und lagen daneben.

So, genug gequatscht, ich setze mich jetzt auf einen Latte macchiato in die Sonne.

Grüsse,

Tim

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Hallo Tim,

ein schöner Überblick, der es verdient hätte, an prominenterer Stelle zu stehen. Aber kann es nicht sein, dass Du etwas in einen Topf wirfst, was nicht zusammen gehört?

  1. Ist die Erde Kugel oder Scheibe und
  2. dreht sich die Erde um die Sonne oder umgekehrt.

Frage 1 war m.W. zu Kolumbus Zeiten definitiv beantwortet, wie schon der Titel dieses Klassikers aufklärerischer Bücher andeutet:

http://www.amazon.de/ausgelacht-Sonderausgabe-F%C3%A…

Gruß,
Andreas