Hallo Cihan,
ich weiss nicht, welche Detailkenntnisse Du in SAP hast.
Zunächst wird ja eine Bilanz- und Gewinn- und Verlustrechung (GuV) mit Materialaufwand, Personalaufwand und sonstige Aufwendungen (Reise, Strom, Heizung etc.) erstellt. Die GuV zeigt Erlöse (Umsätze) und Kosten in Summen für ein Geschäftsjahr (oder Monat).
Über das CO (Controlling)werden die Kosten der GuV auf Kostenstellen aufgeteilt, die Kostenstellen sollten die Kosten für bestimmte Bereiche umfassen, z. B. Fertigung, Vertrieb, Konstruktion, DV etc. Für diese Bereiche gibt es Verantwortliche, die diese Kosten verantworten sollen. Sinnvollerweise wird auch eine Planung für die Bereiche gemacht, so dass zu dieser verglichen werden kann.
Über die Kostenstellen werden in der Regel keine Umsätze gebucht. Somit ist aus Kostenstellenberichten kein Ergebnisermittlung möglich, da keine Differenz aush Erlösen abzgl Kosten dargestellt wird.
Mit COPA (Cost and profitiblity analysis) kann nun im Rahmen von Berichten noch mehr gemacht werden.
COPA stellt zunächst die Umsatzerlöse und die Kosten in einem Bericht zusammen und stellt das Ergebnis dar. Das entspräche dann der GuV. Es kann aber viel mehr, da hier aus dem vorgelagerten Modulen SD (Vertrieb, Erlöse), CO (Kosten auf Kostenstellen) ausgewertet werden können. Z.B. werden die Kundennummern und Länder und Material/Artikelnummern mitgegeben. So lassen sich Berichte für die Gebiete Erlös pro Kunde, Erlöse pro Land oder Erlös pro Kunde und Artikel erstellen.
Das COPA Berichtswesen basiert auf dem Umsatzkostenverfahren (GuV: Gesamtkostenverfahren). Das bedeutet, es sind die Kosten die für den getätigten Umsatz notwendig waren zu ermittelen. Es gibt daher hier keine Bestandsveränderung.
Daher entsteht jetzt schnell die Frage, welche Deckungsbeiträge entstehen.
In der Deckungsbeitragrechnung werden nicht alle Kosten mittels Schlüssel auf den Auftrag verrechnet wie in der Vollkostenrechnung sondern nur ein Teil. Somit entfällt die Ermittlung von Verteilungsschlüsseln.
Schema Deckungsbeitragsrechnung:
Umsatzerlöse
abzgl. direkte Materialkosten und direkte Fertigungskosten (diese lassen sich je Auftrag ermitteln)
= Deckungsbeitrag 1
Dieser dient nun zur Deckung des Fertigungsoverheads. Das sind z.B. Fertigungsstellen, deren Kosten nicht auf Aufträge verrechnet wurden (Leitungsstellen, Gebäude …).
Deckungsbeitrag 1
abzgl. Fertigungsoverhead
Deckungsbeitrag 2
Dieser DB 2 dient nur zur Deckung weitere Kosten wie Vertriebskosten (Inland, Ausland), Konstruktion, Administration (IT, FI, Ltg)
So kann man die Deckungsbeiträge weiter abstufen:
DB2
abzgl. Vertrieb
= DB 3
abzgl. Admin
= DB 4
abzgl. Zinsen und Steuern
= Ergebnis
Ein solcher Bericht wäre nun in COPA abzubilden. Da ist nichts von SAP vorgegeben, da es sich um sehr spezielle Kundenwünsche handelt.
Wenn Du noch mehr Details wissen möchtest, dann kannst Du mir Deine email geben und ich schreibe Dir dorthin.
Beste Grüsse
Louis
abzgl.