SAP HANA wo ist da der Nutzen?

Hallo,

seit geraumer Zeit höre ich von SAP HANA, der schnellen SAP-Datenbank.
…aber von fast keinem Kunden, der es auch einsetzt.
Ist das alles nur mumbo-jumbo?
SAP ist ohnehin schnell. Warum dann SAP-HANA anschaffen.
Kostet ja auch ordentlich.

Jedweder Input willkommen

BigData

Hallo,
HANA ist eine spaltenorientierte Datenbank, das wird manchmal gleichgesetzt mit „schneller“. Besser wäre es zu sagen cache-bewußt (cache conscious). Spaltenorientierung bringt noch einen weiteren Vorteil, nämlich, daß man Window-Funktionen (z.B. in TSQL, SQL-2008, etc.) und Aggregate ganz natürlich definieren kann, jedes Element der Spalte hat ja einen Vorgänger und Nachfolger, so kann man einen SMA (einfacher gleitender Durchschnitt) nicht nur schnell definieren, sondern auch viel schneller berechnen, siehe z.B. SELECT OVER Klausel in T-SQL.

Jetzt einfach zu sagen, gut, dann migriere ich mal meine Datenbank, ist natürlich auch Quatsch. Es ist ein weiteres Werkzeug im Baukasten: Wenn es ein spaltenorientierbares Problem ist, dann nehme man eine spaltenorientierte Datenbank.

Okay, und warum ist dann HANA in aller Munde? Nun ja, es gitb eigentlich nur zwei typische Big-Data-Probleme, Zeitreihen und Graphen. Für Graphen nehme man eine Graphendatenbank, aber Zeitreihen sind prädestiniert für das spaltenorientierte Datenmodell. Es gibt nur eine einzige gültige Sortierordnung, nämlich chronologisch; und alles, was man typischerweise wissen möchte, sind Spaltenaggregate über Zeitfenster, paßt also auch.

So hier nochmal alles in besserem Deutsch, ausführlicher und mit Beispielen: https://de.wikipedia.org/wiki/Spaltenorientierte_Datenbank

Moin auch,

dazu kommt noch, dass transaktionale und Stammdaten im Arbeitsspeicher liegen und dadurch zeitfressende Zugriffe auf die Festplatte wegfallen.

R.

Die Frage ist aber auch:
„Für wie nützlich halten Anwender das?“
Mir wird einfach nicht transparent, dass viele Unternehmen auf HANA umsteigen (werden).
Gesamteindruck:
SAP bringt sehr viele (ggf. auch sehr sinnvolle) Innovationen auf den Markt, die Kunden halten aber bei weitem nicht Schritt.

HANA ist die Technik, aber SAP baut auf S/4 HANA und Simple Finance und verspricht schnellere und flexiblere Prozesse und Abschlüsse.

Auf Dauer wird sich das schon durchsetzen, genauso wie in den 90ern R/3.

MG

Vielen Dank, sehr interessanter Artikel.
Ich finde es spannend, wie SAP entscheiden möchte, was Unternehmen
zu tun und zu lassen haben (Bsp. kalk. Afa im Artikel).
Da werden die sich noch gewaltig umgucken.
Ich denke, der Support geht bis über 2025 hinaus.
Ich glaube auch die Zahl 200 nicht und gehe eher von sehr kleinen irrelevanten
Unternehmen aus.
Falls SAP da mehr Erfolg haben möchte, müssen die die Preise dafür senken.
Den nur das Geld zählt. Sonst nichts.

BigData

Ich versteh gar nicht, was Dein Problem ist. Spaltenorientierte Datenbanken gab es schon lange vor HANA (z.B. K+, laut Wikipedia seit 1993). In-memory ist relativ neu, gibt es aber auch schon seit SQLite v2 Version (2007).

SAP (und auch die anderen „Großen“) folgen lediglich dem Trend. Und das mit einigen Jahren Verspätung, weshalb wohl viele schon in Alternativ-Camps gewechselt sind. Falls Du aber eigentlich S/4 meinst, dann würde ich sagen, ist es doch nur natürlich, daß eine Firma seine Produktlinie auf moderner Datenbanktechnik aufbaut. Die Prozesse obendrüber ändern sich eh nicht/kaum (zumindest im Vergleich zu R/3).

Zum Thema 200 unbedeutende Kunden: Hier gibt es 171 Fallbeispiele, darunter Branchengrößen wie Carrefour, Dell, Adidas, Unilever, Walmart, Colgate-Palmolive, Coca-Cola und eBay.

Ich verteitige hier weder SAP noch HANA (ich selbst benutze KDB/K+), ich lasse einfach Deine Argumentation nicht gelten, daß SAP hier aufs falsche Pferd setzt mit der Begründung, daß Du Dir nicht vorstellen kannst, was HANA bringen soll. Vom Preis mal abgesehen, was genau ist technisch mit SAP HANA nicht in Ordnung?

3 Like

Habe mich mal umgehört.

S/4 HANA: Kein business case, keine Option
Grund: Man muss Finance umstellen.
Machen die Firmen nicht. Zu komplex.
Außerdem: Ich wechsele meine Wäsche nicht, nur weil der Waschmaschinenhersteller
meint, sich auf Buntwäsche konzentrieren zu müssen.

Werde da in den nächsten 12 Monaten nicht drauf achten und dann mal schauen,
ob das wieder bei mir auf den Frühstückstisch kommt.
Glaube aber nicht.

BigData