Sarcoptes oder Demodex?

Hallo liebe wwwler!

Ich war gestern mit meinem Boxer-Mix (3) wegen wiederkehrender Otitis beim TA (Urlaubsvertretung meiner eigentlichen TÄ). Die meinte, dass „Tessa“ leicht "bebrillt aussehen würde, und dass das auf Milbenbefall hindeuten könnte, der auch die wiederkehrenden Ohrenentzündungen erklären würde. Sie meinte, man könnte einen Test auf Sarcoptes machen, den ich aber lieber nächste Woche bei meiner TÄ machen möchte, da sie dann aus dem Urlaub wieder da ist.
So, nun hab ich mal rumgegoogelt und finde für das Symptom „bebrillt“ immer den Hinweis auf Demodikose und nicht bei Sarcoptes (was mir persönlich ja auch lieber wäre, wenn man das so sagen kann).
Weiß da jemand Genaueres drüber? Wie würde die Bahndlung aussehen? Demodex ist ja scheinbar nicht ansteckend, im Gegensatz zu Sarcoptes (ich hab kleine Kinder, die natürlich gern mit unserem Hund kuscheln, ähem…)?

Gruß
finnie

Hallo,

kennst Du diese Seite ?

http://www.hauttierarzt.de/hautkrankheituebersicht.html

Wenn Du Angst wegen evtl. Ansteckung hast, warum kein anderer Tierarzt und sofort ? U.U. hilft schon der Einsatz eines Spot On Präparates.
Ich würde nicht warten…

Alles Gute
Margit

wieso kann ein stellvertr. Tierarzt keine Hautprobe einschicken ? Ich versteh so langsam überhaupt nix mehr…
Ist das überhaupt ein Arzt ? grummel…

LG Margit

Moment…
Danke Margit für deine Antworten!
Aber die vertretende TÄ hat gemeint, man könnte eine Blutprobe einschicken, aber ich könnte das auch durchaus von meiner eigentlichen TÄ machen lassen, da diese dann ja auch die Behandlung durchführen würde.
Mein Hund hat ausser dieser (sehr gering ausgeprägten) „Bebrillung“ und den Otitiden (was durchaus auch nicht mit einem evtl Befall zusammenhängen muss) keine Anzeichen wie zB starken Juckreiz oder Hautschuppung oder Haarausfall oä. Ein großer Leidensdruck scheint da nicht zu sein. Hier nur meine Fragen, ob sie sich falsch ausgedrückt hat bezüglich der Parasitenart…?

Gruß
finnie

Hallo finnie,

So, nun hab ich mal rumgegoogelt und finde für das Symptom
„bebrillt“ immer den Hinweis auf Demodikose und nicht bei
Sarcoptes (was mir persönlich ja auch lieber wäre, wenn man
das so sagen kann).

mir wäre Sarcoptesräude wesentlich lieber als Demodikose. Sarkoptesräude lässt sich inzwischen medikamentös gut behandeln - Demodikose deutet auf einen angeborenen Immundefekt hin, der bleibt.

Weiß da jemand Genaueres drüber? Wie würde die Bahndlung
aussehen? Demodex ist ja scheinbar nicht ansteckend, im
Gegensatz zu Sarcoptes (ich hab kleine Kinder, die natürlich
gern mit unserem Hund kuscheln, ähem…)?

Sarcoptesräude gilt zwar als Zoonose, der Mensch ist aber nicht sehr empfänglich dafür. Für Hunde sind beide Räudearten ansteckend, wobei Demodex bei intaktem Immunsystem des Hundes keine klinischen Symptome hervorruft.

Bei Verdacht auf Sarcoptes bietet eigentlich jedes Labor einen Bluttest an. Demodexmilben werden im tiefen Hautgeschabsel unter dem Mikroskop gefunden.

Gruß

Johnny

Hallo

nein Du hattest Dich nicht falsch ausgedrückt, ich hatte mehr gedacht, weil Du Dir Gedanken wegen dem Kind gemacht hast.

Ich wünsche Euch alles Gute
Margit

Hallo Johnny,
Danke für deine Antwort, hab noch ein paar Fragen…

mir wäre Sarcoptesräude wesentlich lieber als Demodikose.

Warum? Weil Sarcoptes besser zu behandeln ist als Demodikose? Und du betrachtest die Ansteckung bei beiden Erkrankungen eher als gering? Da meine Hündin ja schon länger mit dem Problem „Otitiden“ zusitzt, wäre sie ja auch schon länger (wenns denn daran liegt) befallen dh. dass eine Ansteckung schon hätte erfolgen müssen…?

Demodikose deutet auf einen angeborenen
Immundefekt hin, der bleibt.

Demodex-Befall, weil das Immunsystem geschwächt ist? Was für Symptome hätte dieser Immundefekt noch? Eigentlich geh ich ausser zum Impfen (und Otitis) gar nicht zum TA mit meinem Hund, sie scheint immer sehr fit.

wobei Demodex bei intaktem Immunsystem des Hundes
keine klinischen Symptome hervorruft.

Demodex-Befall, weil das Immunsystem intakt ist…? :wink: Versteh mich nicht falsch, will nur die Wahrscheinlichkeiten abschätzen, welche Erkrankung mein Hund hat (WENN es denn kein Zufall mit der geringen Bebrillung ist…).

Grüße,
Svenja

Hallo Svenja,

Warum? Weil Sarcoptes besser zu behandeln ist als Demodikose?

ja.

Und du betrachtest die Ansteckung bei beiden Erkrankungen eher
als gering?

Die geringe Ansteckungsgefahr bezog sich auf den Menschen - wegen der Bedenken mit den Kindern.
Für Hunde ist die Ansteckungsgefahr mit Sarcoptes erheblich größer.

Da meine Hündin ja schon länger mit dem Problem
„Otitiden“ zusitzt, wäre sie ja auch schon länger (wenns denn
daran liegt) befallen dh. dass eine Ansteckung schon hätte
erfolgen müssen…?

Ich glaube nicht, dass Sarcoptes- oder Demodexmilben die Ursache für die chronische Otitis sind. Falls aber zu den bisherigen Problemen noch zusätzlich eine Räudeerkrankung käme, könnte die zu einer massiven Verschlimmerung der Haut- und Ohrenprobleme führen.

Demodex-Befall, weil das Immunsystem geschwächt ist?

Man geht davon aus, dass bei Erkrankung durch Demodexmilben ein genetischer Defekt in den T-Lymphozyten vorliegt.

Was für Symptome hätte dieser Immundefekt noch?

Das kann man pauschal nicht beantworten. Es müssen auch keine weiteren Probleme auftauchen.

Eigentlich geh ich
ausser zum Impfen (und Otitis) gar nicht zum TA mit meinem
Hund, sie scheint immer sehr fit.

Naja, eine oder mehrere Ursachen muss die chronische Ohrentzündung ja haben - ob sie erfolgreich therapierbar ist, steht auf einem anderen Blatt.

Demodex-Befall, weil das Immunsystem intakt ist…? :wink: Versteh
mich nicht falsch, will nur die Wahrscheinlichkeiten
abschätzen, welche Erkrankung mein Hund hat (WENN es denn kein
Zufall mit der geringen Bebrillung ist…).

Bei intaktem Immunsystem sind Demodexmilben i.d.R. kein Problem.

Bei „Brillenbildung“ muss an Räudemilben gedacht werden, und das sollte durch geeignete Diagnoseverfahren bestätigt oder ausgeschlossen werden.

Brillenbildung kann aber auch jede Menge andere Ursachen haben. Die empfindlichen Partien von „Hautpatienten“ sind die natürlichen Körperöffnungen und Akren (Lefzen, Nase, Augen, Ohren, Geschlechtsöffnungen, Analregion, Leiste, Achseln, Zehenzwischenräume und Schwanzspitze).

Bei chronischen Haut- bzw. Ohrentzündungen empfiehlt es sich, den Patienten systematisch Schritt für Schritt nach einem festgelegten Schema „abzuarbeiten“ und je nach den erhobenen Befunden zu therapieren. Häufig sind viele verschiedene Komponenten für die Problematik verantwortlich, manche lassen sich gut behandeln bzw. ausschließen, so dass auf diese Weise dem Patienten bestmöglich geholfen werden kann.

Gruß

Johnny

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Dank und *! owT :smile:
:wink: