Hallo purple,
ich bin neu
dann sei willkommen!
und weiß auch nicht genau ob das jetzt hier so
rein passt,
es passt exakt hier rein!
Also ich habe in der Schule Textauszüge von Sartres Werk „Das
Sein und das Nichts“ bekommen, nun soll ich die Frage
beantworten: „Was bewirkt Schauder?“
eine Seitenangabe wäre immer hilfreich, zumal der Schinken in der rororo-Ausgabe 1150 Seiten und kein Sachregister hat 
Mein Deutungsversuch, der zwar auf Lektüren Sartres beruht, aber nicht auf besonders intensiver Beschäftigung mit ihm:
„In dem Augenblick, wo ich mich selbst ergreife,als bestünde
ich ganz aus Schaudern vor dem Abgrund, habe ich Bewußtsein
von diesem Schauder als von einem nicht Determinierenden in
bezug auf meine möglcihen Verhaltensweisen. im dem einen Sinne
ruft der schauder ein vorsichtiges Verhalten herbei, er ist an
und für sich Entwurf dieses Verhaltens…“
„…in einem anderen Sinne setzt er die späteren Entwicklungen
dieses Verhaltens nur als mögliche, eben weil ich den Schauder
nicht als Ursache dieser späteren Entwicklungen erfasse,
sondern als etwas Forderndes, Aufrufendes usw…“
Das Subjekt begreift sich als schauderndes.
ZUM EINEN als GANZ vom Schaudern ergriffen, ABER AUCH als eines, das gegenüber diesem Schaudern frei ist, vom Schaudern zu nichts gezwungen werden kann (dieses Missachten des „aber auch“ nennt Sartre „mauvais foi“, die Haltung, man sei durch Notwendigkeiten zu bestimmten Handlungen getrieben).
Also: das Schaudern bestimmt nicht, wie das Subjekt nun handeln wird; das Subjekt besitzt die Freiheit so oder so zu handeln; es handelt nicht wegen des Schauderns notwendig so, sondern besitzt die Möglichkeit auch anders zu handeln.
ZUM EINEN ist das Schaudern der Grund für ein Handeln („ruft hervor“), und zwar ein Grund, der dem handelnden Subjekt von „außen“ zukommmt, aber von ihm erkannt wird („an und für sich“); das Schaudern „entwirft“ das Handeln des Subjekts, es „zwingt“ das Subjekt zu einem Handeln.
ABER AUCH „fordert“ das Schaudern ein Handeln des Subjekts, es verursacht dieses aber nicht konkret so, wie es dann abläuft, weil er nur eine Möglichkeits-Bedingung dafür ist;
das Subjekt hätte auch anders handeln können; anders gesagt: das Schaudern „zwingt“ das Subjekt zu einem Handeln, es kann aber nicht ein spezielles Handeln X „erzwingen“, weil das Subjekt genauso auch Y-mäßig handeln kann.
also ich habe das
so verstanden, dass wenn ein Mensch z.B. vor einem Abgrund
steht, da bekommt der einen Schreck, und später da meidet er
diesen Abgrund/ Situation, da er Angst hast, er könne z.B.
fallen und sterben…
muss dieser Mensch den Abgrund später meiden, oder könnte er ihn nicht immer wieder aufsuchen, weil er das Schaudern zu genießen gelernt hat? könnte er nicht sich in den Abgrund stürzen, weil er nicht mehr leben möchte? etc.
Weder der Abgrund, noch das Schaudern bzw. der Schreck können bestimmen, wie dieser Mensch damit umgeht …
Kurz: Wo hast Du das ABER AUCH in Deiner Deutung gelassen?
Viele Grüße
franz