Sat Anlage erden!

Hallo allerseits.

Ich hab mal ne Frage an jemand der sich gut damit gut auskennt. Hab schon oft im Netz nachgeforscht. Aber es gibt immer noch offene Fragen.

Also: Ich hab letzte Woche ne Sat Schüssel af dem Dach mittels Antennenmast montiert (anderer Standort nicht möglich) Nun will ich den Mast mittels NYM-J1*16 erden. Das Erdungskabel würde ich am Mastfuß unterm Dachboden anschließen. Nur woran sollte ich das andere Ende anhängen.

  1. an der Haupterdungsschiene im Keller?
    oder
  2. im Sicherungskasten der Wohnung?

Sicherungskasten hat doch auch verbindung zur Haupterdungsschiene,
Oder?

Von der Kabelführung her, waren beide Möglichkeiten ohne großen Aufwand realisierbar.

Desweiteren würde mich intressieren, ob es sinn macht, die Koaxkabel mittels Erdungsblock, Erdungswinkel)zu erden. und wo ich diesen dann anschliese?

Über Tips wie und was dabei zu beachten wäre, bin ich euch schon mal im vorraus dankbar!!!

MFG Daniel

Hallo !

Auf KEINEN Fall an die Erdungs-Sammelschiene im Sicherungskasten !
Es geht nicht darum,ob das bereits verbunden ist(das ist es ja!).
Beim Blitzschutz ist alles anders,und Antennenerdung ist ein Teilbereich des Blitzschutzes,obwohl der Erdungsdraht dünner sein darf als üblich. Blitzschutzdrähte 8 mm = 50 mm² Stahl oder Alu.

Übrigens muss man einen Volldraht 16 mm² verwenden,keinen verseilten Leiter. NYM-J ist verseilt,es gibt aber Einzeladern(grün-gelb) massiv oder z.B. Erdkabel NYY-J 1 x 16 (der Leiter ist massiv).

Die Antenne (Standrohr) muss auf kurzem,geradem(senkrecht) Weg mit der Erdungs des Hauses(Fundamenterder) verbunden werden.
Das kann gut die Haupt-Potenzialausgleichschiene sein.

Es wäre auch gut,wenn die Erdung vom Dach außen über Dach und Fassade herunterführen könnte und erst in Erdbodennähe in Keller und zur HPAS führt.
Weiterhin müssen die Schirmmäntel der Koaxleitungen in die Maßnahme(Potenzialausgleich) einbezogen werden. Dazu gibts im Fachhandel Erdungsschienen für die F-Stecker.
Hier genügt ein 4 mm² CU zwischen Erdungsschiene und Antennenmast.

Es hätte große Vorteile,wenn man den Antennemast INDIREKT(isoliert) erdet. Das muss aber ein Fachmann machen,weil dazu einige Spezialbauteile und Kenntnisse(Berechnungen des Abstandes!) gehören.

Nur kurz:
Am Mast werden Isolier-Abstandshalter waagerecht montiert,die halten eine Fangstange,die die Antenne deutlich überragt( auf der Schattenseite).
Die Fangspitze ist so hoch,dass sie unter einem gedachten Schutzwinkel von 45 ° rundherum alle Antennenbauteile überdeckt.

Jetzt schlägt ein Blitz nicht mehr direkt IN die Antenne ein,nur in die Fangstange.
Fangstange wird wie vor mit mind. 16 mm² Cu eindrähtig geerdet.Potenzialausgleich der Antennenschirme ist aber wie vor erforderlich.

Man vermeidet so,das ein Teilstrom der Blitzentladung über die Antennenkabel ins Haus gelangt,was im ersten Fall(Direkterdung) immer der Fall wäre. Vor den zerstörerischen Folgen schützen dann nur Überspannungsableiter (Blitzschutz-Potenzialausgleich).

MfG
duck313

Hallo duck313,

danke erstmal für die schnelle Antwort.
Ich meinte eigentlich NYY-J1*16. weiß auch nicht warum ich NYM-J geschrieben habe. :smile:

Also, in dem Fall an die Schiene im Keller?
Wir haben unser Haus letztes Jahr mit 14cm Vollwärmeschutz versehen. In diesem Zuge, haben wir ein Kunststoffrohr mit eingearbeitet(für evtl. Leitungen für Solar irgendwannmal) das Rohr ist oben im Dachstuhl ca. 1 m vom Antennenmast entfernt, geht nach unten also Unterputz und kommt direkt an dem Kellerraum raus,indem sich die Erdungsschiene sich befindet. Es wäre doch denkbar das Erdungskabel auf diesem Weg zu verlegen. Es würde dann insgesammt 4-5 mal 90 grad um Ecken geführt. Gibt es Probleme, da auch ein Koaxkabel auf diesem Weg in die Untere Wohnung führt? Und das dünnere Erdungskabel für die Koaxkabel über Erdundwinkel könnte ich auch auf diese weise mit der Erdungsschiene im Keller verbinden.

Ich hoffe du konntest mir eingermaßen folgen???

Ich danke dir vielmals

Gruß Daniel

Hallo !

Ich konnte folgen,ich glaube es zumindest.

Ja,an die PA-Schiene im Keller,an der ja der Hauserder dran ist und weiteres,wie der Hauptschutzleiter und die Verbindung zu den Rohrleitungen der Haustechnik(Gas,Wasser,Heizung).

Leerrohr geht schon,nur führst Du da ja außer der Erde noch die Koaxleitungen oder gar Stromleitungen mit im Rohr.
Das ist aus Blitzschutzsicht schlecht. Es kommt immer zu Übertragungen auf die Leitungen(Spannung wird induziert),die Schäden anrichten kann.
Das kann nur ein kompletter Überspannungsschutz im Hause vermeiden(begrenzen).

Und 4-5 scharfe Biegungen ? Das ist wiederum ungünstig,auch wegen des Einziehens,aber wesentlich wiederum wegen des seltsamen Verhaltens von Blitzen (Stichwort Schleifenbildung).
Geradlinig und kurz muss es sein,das wäre am besten.
Wenns nicht anders geht,dann muss man es so machen,aber es bietet dann nicht den sonst möglichen Schutz. Man muss mit Schäden rechnen.

Die Brücke 4 mm² von den Erdungsschienen der Koax macht man noch auf dem Dach/Dachboden.
Nur im 2. beschriebenen Fall,getrennte Erdung mit Fangstange und Schutzwinkel führt man auch das 4 mm² herunter an die Potenzialausgleichsschiene. Aber auch hier getrennte Wege für die Haupterdung 16 mm² von Koax,Stromleitung und 4 mm² Leitung.

Das scheint eine übersichtliche und leicht machbare Aufgabe zu sein,aber auch das gehört bereits in die Hände des Elektrikers/Blitzschutzbauers.

MfG
duck313

Also, in dem Fall an die Schiene im Keller?

Ja, wenn diese nicht nur der Optik dient, sondern tatsächlich an einem funktionsfähigen Erder angeschlossen ist.
Leider wird bei Erdern immer mehr extrem gepfuscht. „Sieht ja keiner“.

Wir haben unser Haus letztes Jahr mit 14cm Vollwärmeschutz
versehen. In diesem Zuge, haben wir ein Kunststoffrohr mit
eingearbeitet(für evtl. Leitungen für Solar irgendwannmal) das
Rohr ist oben im Dachstuhl ca. 1 m vom Antennenmast entfernt,
geht nach unten also Unterputz und kommt direkt an dem
Kellerraum raus,indem sich die Erdungsschiene sich befindet.

Das ist der optimale Weg. Draußen an der Fassade, dann auf kürzestem Weg rein. So einen Leiter will man auf gar keinen Fall im Haus haben.

Es wäre doch denkbar das Erdungskabel auf diesem Weg zu
verlegen. Es würde dann insgesammt 4-5 mal 90 grad um Ecken
geführt.

Du hast noch nie NYY-J 1x16mm² in der Hand gehabt, stimmt’s?
Das Zeug ist ÜBELST starr. Ecken kannst du vergessen, sanfte Bögen evtl. mit viel Gleitmittel. Aber gleich 5 davon???

Gibt es Probleme, da auch ein Koaxkabel auf diesem
Weg in die Untere Wohnung führt?

Paralell zu einem Leiter, der einen Blitzstrom führen kann, will man GAR NICHTS liegen haben. Da koppeln sich Teile des Blitzstroms in dei Antennenleitung ein. Andererseits: Beim Volltreffer werden dir eh die Receiver abrauchen.

Und das dünnere Erdungskabel
für die Koaxkabel über Erdundwinkel könnte ich auch auf diese
weise mit der Erdungsschiene im Keller verbinden.

Nicht ganz so, wie es die Norm sagt, habe ich zuletzt eine blitzstromtragfähige Haupterdungsschiene auf dem Dachboden montiert. Von dort der 16mm² Massivleiter an den Mast und den 10mm² (hatte nix dünneres da) an den Erdungswinkel.

Ich bilde mir ein, dass dies sinnvoller ist, da ich dort oben dann einen lokalen Potenzialausgleich schaffe, also da oben dann keine große Potenzialdifferenz mehr habe.

Aber:
Der Antennenerder schützt nicht die Technik vor Zerstörung.

Er sorgt für das hier:
Sucht sich ein Blitz dein Haus aus, dann wird er sich auf den letzten Metern vor dem Einschlag mit höher Wahrscheinlichkeit den Mast aussuchen als die Dachpfannen 5m daneben. Wenn der dann nicht geerdet ist, haut es dir voll in den Dachstuhl, welcher dann schnell im Vollbrand stehen wird.

Ob mit oder ohne Erdung entscheidet nicht, ob die Reciever überleben oder nicht, sondern ob am Tag danach das Haus noch steht oder nicht.