Satellit oder was anderes?

Hallo ihr Schlauen,

gestern Abend habe ich den Himmel beobachtet (natürlich nicht allein :o) ) und einmal so einen winzigen Punkt gesehen, der sich recht schnell und gleichmässig bewegt hat. Er hat schätzungsweise 3 min. zum durchqueren des gesamten Himmels
gebraucht. Der Punkt war nur sehr schwer mit blossem Auge erkennbar. Meine „Deckennachbarin“ meinte, dass sei ein Satellit. Aber m.M. nach bewegen die sich ja mit und sind für uns demzufolge immer am gleichen Fleck. Und wenn so ein Satellit konstanst an einer Stelle stehen würde (also sich nicht mit der Erde mitdrehen würde), dann müsste er ja in Relation zu den Sternen an einer Stelle bleiben. Was könnte das also gewesen sein? Ein Satellit? Aber auf was für einer Umlaufbahn befindet er sich dann, dass er sich derart schnell bewegen kann?

Vielen Dank für Aufklärung.

Kai

Hallo,

der
sich recht schnell und gleichmässig bewegt hat. Er hat
schätzungsweise 3 min. zum durchqueren des gesamten Himmels
gebraucht.

Kann sehr gut ein Satellit gewesen sein besonders, wenn er plötzlich mitten auf seiner Bahn „verschwunden“ ist (er ist dann in den Erdschatten eingetaucht).

Der Punkt war nur sehr schwer mit blossem Auge
erkennbar.

Sichtbarkeit hängt von der Größe und dem Reflektionsvermögen der Oberfläche und der Lage des Satelliten ab. Manche scheinen auch zu pulsieren, wenn sie rotieren und dadurch das Licht mal mehr mal weniger stark reflektieren.

Aber m.M. nach bewegen die sich ja mit und sind für
uns demzufolge immer am gleichen Fleck.

Das trifft nur auf die „geostationären“ Satelliten zu. Das sind normalerweise die Fernsehsatelliten. Diese Satelliten scheinen in ca 36.000 km Höhe über einem Punkt zu stehen. In niedrigeren Umlaufbahnen sind auch Umlaufzeiten von weniger als einer Stunde möglich. Die ziehen dann ziemlich schnell über den Himmel. Besonders, wenn sie stark elliptische Bahnen haben und du gerade den erdnahen Bereich der Bahn beobachtest.

Und wenn so ein
Satellit konstanst an einer Stelle stehen würde (also sich
nicht mit der Erde mitdrehen würde), dann müsste er ja in
Relation zu den Sternen an einer Stelle bleiben.

Nein. Er würde relativ zum Horizont fest stehen bleiben (gleiche Richtung, gleiche Höhe). Die geostationären Sats sind aber wegen der großen Entfernung nicht mit bloßem Auge zu sehen

Gruss, Niels

Hallo Kai!

Meine „Deckennachbarin“ meinte, dass sei ein
Satellit.

Und damit hat sie recht!

Aber m.M. nach bewegen die sich ja mit und sind für
uns demzufolge immer am gleichen Fleck.

Die Geschwindigkeit, mit der Satelliten am Himmmel „vorbeiziehen“, hängt mit ihrer Umlaufbahn zusammen.

Bei den „stehenden“ Satelliten handelt es sich um sogenannte geostationäre Satelliten. Diese befinden sich in der Nähe des Himmelsäquators (also in der Verlängerung des Erdäquators).
Ihre Höhe über der Erdoberfläche ist ca. 35800 km; sie bewegen sich in 24 Stunden einmal um den Erdmittelpunkt, diese Drehung ist bekanntlich genauso schnell wie die der Erde und somit stehen sie immer über dem selben Punkt der Erde.
(Allerdings gibt es auch hier kleine Abweichungen; deshalb müssen immer wieder Kurskorrekturen des Satelliten erfolgen!)

Nichtgeostationäre Satelliten befinden sich in Höhen von einigen hundert Kilometern bis zu einigen tausend Kilometern. Ihre Bahnen sind auch keinesfalls immer kreisrund. Je nach Aufgabe des Satelliten (z.B. wissenschaftlicher Zweck oder Kommunikationsaustausch) können die Bahnen auch stark elliptisch ausgeprägt sein.

Hoffe, das hilft dir weiter!

Grüße,
Nina

Satellit
Hallo du nichtschlauer :smile:

klar war es ein Satellit. Nur geostationäre stehen am serlben Fleck. Wenn es mal besser zu sehen sein sollte, ists die ISS.

Frank

Nichtgeostationäre Satelliten befinden sich in Höhen von
einigen hundert Kilometern bis zu einigen tausend Kilometern.
Ihre Bahnen sind auch keinesfalls immer kreisrund. Je nach
Aufgabe des Satelliten (z.B. wissenschaftlicher Zweck oder
Kommunikationsaustausch) können die Bahnen auch stark
elliptisch ausgeprägt sein.

Aber an was orientieren die sich bzw. deren Umlaufbahn?? Wie bewegen die sich im Verhältnis zur Erdrotation? Entgegengesetzt? Werden die einfach so „angestossen“ und dann bewegen die sich völlig anders, als die Erde? Und das geht? Auf dieser „wilden“ Bahn bleiben die dann bis zum Ende ihrer Tage?

Danke schonmal für die bisherigen Antworten!
Kai

Hai Kai,

Aber an was orientieren die sich bzw. deren Umlaufbahn?? Wie
bewegen die sich im Verhältnis zur Erdrotation?
Entgegengesetzt? Werden die einfach so „angestossen“ und dann
bewegen die sich völlig anders, als die Erde? Und das geht?
Auf dieser „wilden“ Bahn bleiben die dann bis zum Ende ihrer
Tage?

es gibt eine Reihe sog. kosmischer Fluchtgeschwindigkeiten.
die 1. davon bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der ein Körper um die erde ‚fällt‘.

Das sind so Pi * Daumen 28.000 km pro Stunde.

Wenn ein Satelit recht erdnah fliegt, umkreist er pro Tag einige male die Erde. Wenn die Umlaufbahn dann 24 * 28.000 km beträgt, ist der Satelit geostationär.

Gandalf

Hallo Kai,
lies Dir diese Seite mal durch, dann bist Du schon ein ganzes Stück schlauer :smile:
http://www.g-o.de/geo-bin/frameset.pl?id=00001&frame…
Gruß
Eckard.

Hallo,

ich denke, du wirfst da was durcheinander.

es gibt eine Reihe sog. kosmischer Fluchtgeschwindigkeiten.
die 1. davon bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der ein
Körper um die erde ‚fällt‘.

Die 1. Fluchtgeschwindigkeit (ca. 8 km/s) ist die Mindestgeschwindigkeit, mit der du einen Körper von der Erde aus abschießen musst, damit er in eine Umlaufbahn geht. Bei niedrigerer Geschw. kehrt er zur Erde zurück. Es ist nicht die Geschw., mit der sich ein Satellit um die Erde bewegt. Die hängt bei Kreisbahnen allein vom Bahnradius ab. Bei elliptischen Bahnen zusätzlich von der momentanen Bahnposition.

Wenn die Umlaufbahn dann 24 * 28.000 km
beträgt, ist der Satelit geostationär.

Das ist auch nicht richtig. Die geostationäre Umlaufbahn hat einen Radius von ca. 42.000 km. Das macht einen Bahnlänge von ca 264.000 km. Diese Bahn wird in knapp 24 Stunden einmal durchlaufen. Damit ergibt sich eine Bahngeschwindigkeit von ungefähr 11.000 km/h (= 3km/s). Je höher die Bahn, desto langsamer bewegt sich der Satellit.

Gruss, Niels

Hallo Kai,

Nichtgeostationäre Satelliten befinden sich in Höhen von
einigen hundert Kilometern bis zu einigen tausend Kilometern.
Ihre Bahnen sind auch keinesfalls immer kreisrund. Je nach
Aufgabe des Satelliten (z.B. wissenschaftlicher Zweck oder
Kommunikationsaustausch) können die Bahnen auch stark
elliptisch ausgeprägt sein.

Aber an was orientieren die sich bzw. deren Umlaufbahn?? Wie
bewegen die sich im Verhältnis zur Erdrotation?
Entgegengesetzt? Werden die einfach so „angestossen“ und dann
bewegen die sich völlig anders, als die Erde? Und das geht?
Auf dieser „wilden“ Bahn bleiben die dann bis zum Ende ihrer
Tage?

Es gibt zwei extreme Umlaufbahnen Äquatorial und Polar, hinzu kommen noch die Bahnhöhe und die Bahnform.

Bei der Äquatorialen unkreist ein Satelit die Erde in der Ebene des Äquators. Wenn jetzt eine Kreisbahn gewählt wird und die höhe auch stimmt dann braucht er für eine Erdumrundung genau einen Tag und scheint von der Erde aus immer am gleichen Punkt zu stehen. Diese Bahn wird für Fernseh-, Telefon- und teilweise auch für Wetter-Sateliten verwendet.

Bei einer Polaren-Bahn überfliegt der Satelit die beiden Pole, während sich die Erde unter dieser Bahn dreht. Diese Bahn hat den Vorteil, dass, mit der Zeit, jeder Punkt der Erde überflogen wird. Dies Bahn wird für Erderkundungs- und Spionage-Sateliten verwendet.

Zwischen der Äquatorialen- und der Polaren-Umlaufbahn sind auch alle Zwischen-Lagen möglich. Wenn du so eine Bahn dann auf einer Weltkarte aufzeichnest ergibt sich dan scheinbar eine S-Förmige Umlaufbahn, obwohl sich die Satelitenbahn in einer Ebene befindet. Du kannst das ja einmal an einem Globus selbst ausprobieren.

Die Bahnhöhe besimmt die Umlaufzeit. So bei 200-300 km Höhe dauert eine Erdumkreisung um die 90 Minuten, bei ca. 36’000 km 24 Stunden und wenn du so weit weg wie der Mond bist halt, 28 Tage.

Noch etwas zu Bahnform: Ein Kreis ist eine spezielle Form der Elipse. Deshalb ist es schwieriger eine exakte Kreis-Bahn zu erreichen, technisch hat das aber auch seine Vorteile. In der Natur sind alle Umlaufbahnen eliptisch, auch die Erde umkreist unsere Sonne auf einer solchen Bahn.
Insbesondere geostationäre Sateliten werden zuerst in eine Eliptische Bahn geschossen, deren erdfernster Punkt sich bei 36’000 km befindet, dies ist technisch und energetisch am einfachsten. Anschliesend wird dann im erdfernsten Punkt die Rakete nochmals kurz gezündet um eine Kreisbahn zu erreichen.

Da sich die Erde von West nach Ost dreht werden Sateliten immer richtung Osten gestartet um diese Anfangsgeschwindigkeit der Erde schon einmal „mitnehmen“ zu können.
Der idealste Startplatz, für eine Rakete, liegt deshalb direkt auf dem Äquator. Dadurch benötigt man weniger Energie um eine Nutzlast in den Weltraum zu befördern oder die gleiche Rakete kann eine grössere Nutzlast in einen Orbit befördern, als wenn man witer entfernt vom Äquator starten muss. Hier spielen dann aber politische und geographische Probleme mit. Europa hat, durch Frankreich, die Möglichkeit sehr nahe am Äquator zu starten. Die USA würde sicher viel lieber von Kuba aus starten, aber das geht halt, zumindest heutzutage, aus politischen Gründen nicht.

Sateliten bleiben aber nicht für immer da oben, sondern stürzen irgenwann wann einmal auf die Erde zurück. Einerseits ist auch in 200-300 km Höhe noch etwas Atmosphäre vorhanden und das bremst die Sateliten mit der Zeit ab. Bekantestes Beispiel war da wohl die MIR.
In 36’000 km spielen dann der Sonnenwind und der Mond eine Rolle, welche mit der Zeit, einen Sateliten aus der „der Bahn werfen“. Jeder Satelit, welcher längere Zeit auf seiner Bahn bleiben soll, braucht deshalb kleine Raketen und Treibstoff an Bord. Ist dieser Treibstoff verbraucht so kann, auch ein sonst nocht bestens funktionierender, Satelit nicht mehr auf seiner Position gehalten werden und wird somit unbrauchbar. Normalerweise wird, bevor der Brennstoff restlos aufgebraucht ist, so ein Satelit kontrolliert zum absturz gebracht.

Ich hoffe du siehst jetzt etwas klarer und ich muss jetzt meine wunden Finger pflegen gehen. :wink:

MfG Peter(TOO)

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wow!!! Hab vielen Dank und *pust* auf deine Finger
.

Danke fürs pusten o.T.
o.T. = o hne T ext

Ich hatte ein solches Erlebnis bereits sehr oft. Beobachte habe ich dabei immer die ISS.
Sie ist groß genug und auch nahe genug um sie als heller Stern über den Himmel wandern zu sehen.

Wenn Du sie ebenfalls sehen willst, empfehle ich Dir die Seite http://liftoff.msfc.nasa.gov/
Über den Punkt „Tracking“ und „Predictions for Viewing Satellites“ gelangst Du zum Eingabeformular.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hai Kai

Schau mal in den Links hier im Brett bei „heavens Above“ nach.
da kannst Du dir für jede position der Erde Die aktuellen sattelitendurchgänge ausrechnen lassen.

Gruß
Mike