Cicero hielt als Konsul 4 Reden gegen den Terroristen Catilina.
In der ersten Rede (Nov. 63 v. Chr.) attackiert er ihn im Senat emotional und heftig und möchte erreichen, dass er Rom verlässt, was ihm auch gelingt.
Sie beginnt mit dem berühmten Satz (Cicero, in Catilinam I/1):
„Quo usque tandem abutere (= abuteris), Catilina, patientia nostra?“
[„Wie lange noch wirst du, Catilina, unsere Geduld missbrauchen?“]
Kurz darauf heißt es (I/2):
„O tempora, o mores!“ [Welche Zeiten, welche Sitten!"]
Dein korrekt zitierter Satz (I/4) lautet übersetzt:
„Du lebst, und du lebst nicht, um deine Verwegenheit abzulegen, sondern um sie zu verstärken. Ich wünsche, meine Herrn Senatoren („Väter und Dazugeschriebene“ = alter Adel und später Aufgenommene), dass ich milde bin, ich wünsche, dass ich in so großen Gefahren für den Staat nicht nachlässig (zu sein) scheine, aber ich beschuldige mich schon selbst der Trägheit und Untätigkeit.“
Die Verschwörung wurde aufgedeckt, die in Rom zurückgebliebenen Mitverschwörer wurden verhaftet und sofort hingerichtet. Catilina versuchte mit seinen Spießgesellen von Faesulae (oberhalb des heutigen Florenz) über den Apennin zu fliehen, wurde aber von einem Senatsheer bei Pistoia (heute Pistoria, eine schöner Ort zwischen Florenz und Pisa) gestellt und ist in der Schlacht gefallen [siehe beiliegende Fremdenverkehrswerbung: man zeigt einen alten Turm, wo sein Grab sein soll].