Satzgliedstellung welche Variante ist korrekt?

Hallo!

Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, stößt du irgendwann an deine finanzielle Grenze und deine Sparnisse werden schnellstens aufgebraucht .

Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, stößt du irgendwann an deine finanzielle Grenze und werden deine Sparnisse schnellstens aufgebraucht .

Ich danke euch

Dieser Satz ist korrekt. Du hast hier zwei Hauptsätze, wobei beim ersten das Verb (stößt) an die erste Stelle rückt, weil er auf einen Nebensatz folgt.

LG

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Beide Sätze sind grammatisch korrekt. Die Konjunktion und hat in beiden Sätzen allerdings unterschiedliche Funktionen. D.h. die Satzkonstruktionen sind verschieden.

Die erste Variante ist stilistisch besser. In der zweiten würde man ein Platzhalter-es einfügen: „… und es werden …“ Dann wären die Konstruktionen identisch.

Übrigens SparnisseErsparnisse

Gruß
Metapher

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Ich weiß, was Du meinst, aber das ist unsauber ausgedrückt. Das Verb befindet sich nach wie vor an der zweiten Stelle, weil der Nebensatz die erste Stelle besetzt.

[Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst,] [stößt] [du] [irgendwann] [an deine finanzielle Grenze] …

Das kann man auch umstellen - das Verb bleibt an der zweite Stelle:

[Du] [stößt] [irgendwann] [an deine finanzielle Grenze], [wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst] …

[Irgendwann] [stößt] [du] [an deine finanzielle Grenze], [wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst,]

Gruß,
Max

Hm. Das hätte ich nicht so gesehen. Die zweite Version wird mE durch das eingefügte „es“ grammatisch. Kannst du das noch etwas ausführlicher begründen?

Gruß,
Max

Ja, gern.

Damit nichts durcheinandergerät, nochmal mit Indizes:

(A) Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, stößt du irgendwann an deine finanzielle Grenze und deine Ersparnisse werden schnellstens aufgebraucht .

(B) Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, stößt du irgendwann an deine finanzielle Grenze und werden deine Ersparnisse schnellstens aufgebraucht .

In (A) verbindet die gleichordnende Konjunktion „und“ einen Hauptsatz plus Konditionalsatz
(A1) „Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, stößt du irgendwann an deine finanzielle Grenze“
mit einem Aussagesatz
(A2) „Deine Ersparnisse werden schnellstens aufgebraucht“

Klar ist: Weil bei A1 der konditionale Nebensatz ins Vorfeld rückt, steht im nachfolgenden Hauptsatz das Prädikat auf Pos.1. Bei A2 ist die Reihenfolge Subjekt-Prädikat regulär, weshalb er grammatisch vom Konditionalsatz abgekoppelt ist. Zwischen A1 und A2 könnte auch ein Punkt statt „und“ stehen.

In (B) hängt der konditionale Nebensatz (NS) aber an zwei gleichrangigen, durch „und“ gekoppelten Hauptsätzen:
(B1) „(NS) Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, (HS1) stößt du irgendwann an deine finanzielle Grenze“
(B2) „(NS) Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, (HS2) werden deine Ersparnisse schnellstens aufgebraucht“

Die gekoppelten Hauptsätze HS1 und HS2 lauten nun, mit Konditionalsatz (NS) im Nachfeld:
„(HS1) Du stößt irgendwann an deine finanzielle Grenze und (HS2) deine Ersparnisse werden schnellstens aufgebraucht, (NS) wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst“

Weil der Konditionalsatz aber im Vorfeld steht, muß bei beiden gekoppelten Hauptsätzen das Prädikat auf Pos.1 rücken. Somit:

„(NS) Wenn du jeden Monat diese Summe ausgibst, (HS1) stößt du irgendwann an deine finanzielle Grenze und (HS2) werden deine Ersparnisse schnellstens aufgebraucht“ .

Klar ist natürlich, wenn hier bei (HS2) ein Platzhalter-es eingefügt wird
„… und es werden …“
verläßt man das Satzgefüge (B) und wir haben wieder das Satzgefüge (A) wie oben. Denn (HS2) ist ja wieder ein Aussage-Hauptsatz mit regulärer Subjekt-Prädikat-Reihenfolge, der daher von dem Konditionalsatz abgekoppelt ist…

So jedenfalls meine Einschätzung dieses Problemchens. Daß Version (A) stilistisch eleganter ist, steht dabei außer Frage. Aber grammatisch ist auch (B) korrekt, wie ein einfacheres Beispiel zeigt:

„Wenn die Sonne scheint, wird es heller und wird es wärmer“

Gruß
Metapher

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