Sauerstoffgehalt der Luft

Hallo liebe Meteorologen und sonstige Atmosphärenexperten,

zur Zeit sieht man ja im Fernsehen täglich die Waldbrände über den Bildschirm flackern. Vor nicht allzu langer Zeit waren es große Flächen in den USA und Kanada, jetzt in Europa. Hinzu kommt die Vernichtung großer Waldflächen in Südamerika und Regionen der sog. „dritten Welt“.

In Verbindung mit der großflächigen Versuechung der Meere, woher kommt eigentlich der benötigte Sauerstoff für die doch durchaus benötigte Atemluft? Oder anders gefragt: Ändert sich eigentlich das Verhältnis von Stickstoff/Sauerstoff in der Atemluft messbar durch derartige Veränderungen an der Biosphäre?

Danke für Aufklärung

Fritze

Hallo,

In Verbindung mit der großflächigen Versuechung der Meere,
woher kommt eigentlich der benötigte Sauerstoff für die doch
durchaus benötigte Atemluft?

da die durch das heiße Feuer erhitzte Luft leichter wird, steigt sie nach oben. Durch den entstehenden Unterdruck wird Luft von der Seite angezogen, wodurch das Feuer wieder angefacht wird. Diesen Feuersturm kennt man auch aus den Städtebombardierungen im 2. Weltkrieg. In Kanada wurden gestern aufgrund dieses Effektes bis zu 100 Meter hohe Flammen beobachtet.

Oder anders gefragt: Ändert sich
eigentlich das Verhältnis von Stickstoff/Sauerstoff in der
Atemluft messbar durch derartige Veränderungen an der
Biosphäre?

Nein. Auch lokal gibt es bei „normalen“ Bränden eigentlich keine wesentlichen Veränderungen, da die sauerstoffarme Luft nach oben gerissen wird, wo sie sich sehr schnell mit der restlichen Luft vermischt. Ob in Gebieten mit flächendeckenden Bränden meßbare Veränderungen in der Sauerstoffkonzentration gemessen wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Daß Brände allerdings durchaus Auswirkungen auf die Luftqualität in der jeweiligen Region haben können, weiß man spätestens seit den verheerenden Wald- und Torfbränden auf Sumatra von 1997/1998. Ob sich die Brände, die u.a. Singapur wochenlang in dichten Qualm hüllten, auch im Hinblick auf die Sauerstoffkonzentration Folgen hatten, weiß ich nicht.

Gruß,
Christian

Hallo,

zunächst einmal Danke für Deine Antwort. Ich habe allerdings weniger lokale Phänomene, als vielmehr einen globalen Trend gemeint. Wenn weltweit große Mengen an „Sauerstoffproduzenten“ vernichtet werden, müsste es da nicht eine langfristig merkliche Verringerung des Sauerstoffgehaltes der Luft geben? Oder mache ich da einen Denkfehler? Schließlich „atmen“ Bäume ja im Dunkeln ganz wie wir Menschen Sauerstoff ein und nicht aus …

Gruß

Fritze

Hallo Fritz,

zunächst einmal Danke für Deine Antwort. Ich habe allerdings
weniger lokale Phänomene, als vielmehr einen globalen Trend
gemeint. Wenn weltweit große Mengen an „Sauerstoffproduzenten“
vernichtet werden, müsste es da nicht eine langfristig
merkliche Verringerung des Sauerstoffgehaltes der Luft geben?
Oder mache ich da einen Denkfehler? Schließlich „atmen“ Bäume
ja im Dunkeln ganz wie wir Menschen Sauerstoff ein und nicht
aus …

Es ist einfach so, dass das Reservoir an Sauerstoff in der Luft riesig ist und das das Reservoir an Sauerstoffproduzenten auch riesig ist.

Wenn verschiebt sich nur das Sauerstoff-Kohlendioxid-Verhaeltnis.

Aber je mehr Kohlendioxid, umso besser koennen Sauerstoffproduzenten Sauerstoff darstellen, nachgewiesen in Laboren.

Je mehr Kohlendioxid in der Luft, desto besser wird es auch geloest im Meer und in die Tiefe gezogen in einem Kreislauf von tausenden? oder waren es hunderte von Jahren? Dieses CO2 ist dann aber weg, genauso wie der Sauerstoff. Von daher verschiebt sich schon das Verhaeltniss Sauerstoff-Stickstoff.

Aber wie gesagt, allein das Reservoir Sauerstoff ist riesig in der Atmosphaere:

Ich gebe den CO2-Gehalt an fuer verschiedene Jahre, ich nehme mir den Monat Januar heraus und den Monat Juni , gemessen am Mauna-Loa-Observatory, Hawai, in parts per million relativ zu allen Molekuelen in der Atmosphaere.

Jahr Januar Juni
1958 315 318
1965 319 322
1975 330 333
1985 345 348
1990 353 356

in ppm wie gesagt,

aber die atmosphaere enthaelt gut 20.095 Prozent Sauerstoff, das sind 209476 ppm, also der Unterschied ist marginal, wenn soviel ppm O2 weniger weniger werden wuerden wie ppm von C02 zunimmt. Nun kannst Du selbst rechnen.

aber CO2 wird immer mehr und immer schneller mehr, man nimmt an, dass in ca. 100 Jahren doppelt soviel CO2 in der Atmosphaere ist als heute.

viele Gruesse, peter

Gruß

Fritze

ups formatfehler … ich Pfei

Jahr Januar Juni
1958 315 318
1965 319 322
1975 330 333
1985 345 348
1990 353 356

ich Pfeife ich lol

Hallo !

Noch interessanter wäre es zu wissen, wieso die Atemluft konstant seit Millionen von Jahren seine Zusammensetzung beibehält.
Dann wüßte man auch die Antwort auf Deine Frage.

Gruß max

Hallo Fritze,

über geologische zeiträume gesehen ist der Sauerstoffgehalt der Luft kontinuierlich gestiegen und wird wohl weiter steigen, weil Biomasse in anaerobe Bereicht verschwindet (Sedimente, Erdöl/Kohle etc.).

Waldbrände, auch in diesem Ausmaß, hat es immer schon gegeben und wird es immer wieder geben, das ist nun nichts besonderes, Wälder erholen sich von solchen Zäsuren, sie sind im Gegenteil wichtig für die Verjüngung der Wälder.

Vor einigen Jahren gab es im Yellowstone Nationalpark einen ziemlich großen Brand, dem zig hundert Hektar Wald zum Opfer fielen. Damal hat man zu Forschungszwecken einen Teil der Brandfläche wieder aufgeforstet und einen Teil sich selber überlassen.
Überraschenderweise erholte sich der Teil, der sich selber überlassen wurde schneller und die Vegetation war vielfältiger als im bewirtschafteten Teil.
Viele Bäume, speziell sehr groß wachsende, brauchen das Feuer um das Unterholz zu vernichten, damit ihre ‚Brut‘ besser an Licht kann. Verstrauchte Wälder vergreisen mit der Zeit und wenn es dann brennt ist der Schaden groß, weil das Unterholz eine sehr hohe Brandlast darstellt und alte Bäume schädigt/tötet, die ansonsten weitestgehend schadlos aus einem Brand hervorgehen.

Gandalf