Schaden an Vorderachse Golf eingrenzen

Hallo,

mein Golf 4 TDI, TDI-6-Gang Version, frisst seit etwa einem Jahr Bremsscheiben. Der Ablauf ist immer der gleiche: nachdem neue Scheiben und Blöcke montiert wurden ist alles OK (zumindest für mich, bin da nicht so empfindlich). Nach so 2000 - 3000 km fangen die Bremsen an leicht zu rubbeln. Das wird dann immer schlimmer. Nach 4000-5000 km glaubt man das ABS würde beim bremsen ständig regeln und das Auto verzögert ungleichmäßig, bleibt aber in der Spur. Diagnose der VW-Werkstatt ist immer die gleiche: Scheiben vorne krumm, müssten getauscht werden und wegen der geringen Laufleistung von ~ 5000 - 8000 km auf Garantie. Als Nebeneffekt laufen die Reifen recht schnell ab. Bei den Winterreifen war es aussen stärker als innen, die Sommerreifen machen es eher gleichmäßig.

Ich hab also binnen einem Jahr 4 Sätze Scheiben + Blöcke montiert bekommen (bezahlt hab ich nur den ersten). Das Auto hat 230tkm runter, macht im Moment 40tkm/Jahr, fährt jeden Tag und ich parke in einer Garage. Ich fahre nicht schnell oder aggressiv. Das Auto läuft, solange man nicht bremst, sehr gut.

Das ständige Wechseln ist für mich keine zufriedenstellende Lösung. Die VW-Werkstatt unfähig oder unwillig nach der Ursache zu suchen. Was kann ich noch tun?

Danke,

Guten Tag.

Wenn die Reparatur tatsächlich eine VW - Werkstatt ausgeführt hat, was ich nicht glaube, sollen die sich ganz einfach mal mit dem VW - Werk in Verbindung setzen und mit den Technikern das Problem lösen.
Als Ursache vermute ich, das die schwimmenden Bremssättel schwergängig sind und dadurch die Bremsbeläge ständig auf den Scheibe schleifen.

MfG Wolfgang

Hallo,

Wenn die Reparatur tatsächlich eine VW - Werkstatt ausgeführt
hat, was ich nicht glaube,

Naja, sie sind auf http://dealersearch.volkswagen.com/search.jsf?app=vw… u.a. als Neuwagenhändler und Unfall-Spezialist gelistet und das ganze Gebäude ist im VW-Look gehalten. Namen werde ich hier lieber nicht nennen, sonst könnte es Essig sein mit Garantie.

Als Ursache vermute ich, das die schwimmenden Bremssättel
schwergängig sind und dadurch die Bremsbeläge ständig auf den
Scheibe schleifen.

Kann jede x-beliebige VW-Werkstatt das binnen einem Arbeitstag sicher abklären? Würde man das bei frisch montierten Scheiben (~ 300km) sehen? Oder ist das eher ein Langzeiteffekt wo sich wieder erst nach 2000km rausstellt ob es geklappt hat? Von Bremssättel reinigen und gängig machen haben die mir auch schon 2x was erzählt… ob sie es real gemacht haben steht natürlich auf einem anderen Blatt. Es hat mich auch nicht interessiert, dafür habe ich nie bezahlen müssen.

Danke,

Hallo,

wenn sich Scheiben verziehen haben diese über längere Zeit zuviel Temperatur gesehen. Sehen kann man das an der Farbe - dann sollte diese ins Blau wechseln.

Nachdem jetzt der 4te Satz drin ist und sich das vorher wiederholte ist dieser Fehler systematisch. Scheiben neu, Klötze neu - bleibt eigentlich nur noch der Bremssattel. Entweder hängt der Kolben oder er kann sich in den Führungen nicht frei bewegen - können auch die Gummibälge der Führungen undicht sein.

Geh` mal in eine VW Werkstatt.

Mit den „gelisteten“ Werkstätten ist das so eine Sache. Ich habe auch mal an einem T3, als Freundschaftdienst, eine rupfende Kupplung gewechselt und die haben eine Golfkupplung eingebaut.

Gruß vom Raben

Hallo,

wenn sich Scheiben verziehen haben diese über längere Zeit
zuviel Temperatur gesehen. Sehen kann man das an der Farbe -
dann sollte diese ins Blau wechseln.

Nee, Farbe haben sie keine bekommen.

Nachdem jetzt der 4te Satz drin ist und sich das vorher
wiederholte ist dieser Fehler systematisch. Scheiben neu,
Klötze neu - bleibt eigentlich nur noch der Bremssattel.
Entweder hängt der Kolben oder er kann sich in den Führungen
nicht frei bewegen - können auch die Gummibälge der Führungen
undicht sein.

Hört sich logisch an. Wie teuer wäre es den kompletten Sattel zu tauschen?

Geh` mal in eine VW Werkstatt.

Mit den „gelisteten“ Werkstätten ist das so eine Sache.

Gut, aber wie erkenne ich eine echte VW-Werkstatt? Nur VW-Neuwagen verkaufen, VW-Garantie Abwickelung, grosser Banner mit VW drauf aussen an der Wand und bei VW selbst als VW-Werkstatt gelistet sein scheint als Kriterium nicht zu reichen?

Danke.

Hi,

Nee, Farbe haben sie keine bekommen.

Weisst Du das bestimmt?

Noch eine Frage zu Deiner Fahrweise. Gehst Du oft an die Grenze mit häufigen Einsatz des ABS?

Hört sich logisch an. Wie teuer wäre es den kompletten Sattel
zu tauschen?

Kann ich nicht sagen, da ich die Werkstattsätze nicht kenne(bei mir müsstest Du €50/h bluten). Bei einem hängenden Kolben gibt es Reparatursätze. Vllt. ist auch da die Gummimanschette undicht oder die Abdichtringe sind over. Das sollte aber eine Vertragswerkstatt entscheiden!
Ich denke ein Paar neue Sättel sollten Dir die Sicherheit wert sein.

Gut, aber wie erkenne ich eine echte VW-Werkstatt?

Sorry, aber meistens tragen diese das VW-Symbol und/oder es steht auch Mahag im Logo.

Danke.

Bitte und Gruß vom Raben

Anders
Hallo!

Ich würde es so machen:

Wenn das Problem akut ist, erstmal auf einen Rollenbremsenprüfstand.
Dann sieht man, welche Räder betroffen sind.

Dann nimmt man die Räder ab, schraubt die Bremsscheiben fest an die Nabe an,
und prüft den Rundlauf der Bremsscheiben.
Dafür gibt es ein Messwerkzeug, mit Messuhr und Magnethalterung.
Toleranz ist 0,05 mm.

Dann wird die Dicke der Bremsscheiben ringsum gleichmässig an 8 Stellen, 1 cm vom Aussenumfang gemessen.
Toleranz ist 0,01 mm. Wenn es so extrem rumpelt, hast du da so 0,04 mm Dickenunterschied.

Dann wird die Radnabe vermessen, auf Rundlauf. Da ist die Toleranz 0,02 mm.
Haarlineal hilft da auch für ersten groben Test.

Dein Problem wird (vermutlich) so verursacht:
Die Radnabe ist verschmutzt, irgendwie verbogen / verzogen.
Das deutet auf unsaubere Arbeit hin, wenn die verschmutzt ist,
oder auch, wenn die Mechaniker die Naben mit irgendwelchen Wunderpasten einschmieren. Das ergibt dann einen Fettfilm, der aber ungleichmässig ist.
Normalerweise wird die Nabe geschliffen, es gibt dafür extra Schleifteller,
und wenn die Anlagefläche metallisch blank ist, wird die dünn mit Öl eingerieben,
und der Überschuss abgewischt.

Es kann auch sein, wenn mal die Radmuttern extrem fest angezogen waren (Schlagschrauber ohne Drehmomentbegrenzer), wirft sich das Material um die Radschraubengewinde etwas auf.
Oder die Nabe wurde mal bei einer Radlagerreparatur mit einer Presse/ Abzieher/ Vorschlaghammer verbogen.
Wir reden hier von hundertstel Millimetern. Das ist möglich.

Das Problem entsteht so:
Die Bremsscheibe eiert von Anfang an.
Das merkst Du aber nicht, weil der Bremssattel beweglich ist, und das ausgleicht.
Im Laufe der Zeit schleifen sich aber dünne Stellen in die Bremsscheibe ein,
einmal außen, und gegenüber auf der Innenseite.
Und das kann der Bremssattel natürlich nicht ausgleichen, und das ist das Rumpeln, was Du merkst.

Wenn das Problem bei Dir schon nach 5000 km auftritt, ist da schon was sehr schlimm,
das findet man.

Grüße, E !

Hallo,

Wenn das Problem akut ist, erstmal auf einen
Rollenbremsenprüfstand.
Dann sieht man, welche Räder betroffen sind.

Vorne links und rechts. Hinten ist meistens nichts, nur beim ersten Tausch waren die Räder auch betroffen.

Dann nimmt man die Räder ab, schraubt die Bremsscheiben fest
an die Nabe an,
und prüft den Rundlauf der Bremsscheiben.
Dafür gibt es ein Messwerkzeug, mit Messuhr und
Magnethalterung.
Toleranz ist 0,05 mm.

Ich arbeite beruflich mit Laserinterfero- und vibrometern. 50µm vermessen ist kein Problem. Wird die Aussenkante der Scheiben gemessen?

Dann wird die Dicke der Bremsscheiben ringsum gleichmässig an
8 Stellen, 1 cm vom Aussenumfang gemessen.
Toleranz ist 0,01 mm. Wenn es so extrem rumpelt, hast du da so
0,04 mm Dickenunterschied.

Kein Problem.

Dann wird die Radnabe vermessen, auf Rundlauf. Da ist die
Toleranz 0,02 mm.

Auf welchen Teil der Nabe setzt man die Messung an?

Dein Problem wird (vermutlich) so verursacht:
Die Radnabe ist verschmutzt, irgendwie verbogen / verzogen.
Das deutet auf unsaubere Arbeit hin, wenn die verschmutzt ist,
oder auch, wenn die Mechaniker die Naben mit irgendwelchen
Wunderpasten einschmieren. Das ergibt dann einen Fettfilm, der
aber ungleichmässig ist.
Normalerweise wird die Nabe geschliffen, es gibt dafür extra
Schleifteller,
und wenn die Anlagefläche metallisch blank ist, wird die dünn
mit Öl eingerieben,
und der Überschuss abgewischt.

An die Nabe muss man beim Wechsel der Radlager ran, richtig? Dann war der letzte sichere Zugriff etwa 50tkm bevor das Problem zum ersten Mal aufgetreten ist. Das war auch die VW-Werkstatt…

Es kann auch sein, wenn mal die Radmuttern extrem fest
angezogen waren (Schlagschrauber ohne Drehmomentbegrenzer),
wirft sich das Material um die Radschraubengewinde etwas auf.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Aber so oft wie die Räder runter und wieder rauf mussten bei den ganzen Tauschaktionen würde ich es nicht ausschliessen.

Oder die Nabe wurde mal bei einer Radlagerreparatur mit einer
Presse/ Abzieher/ Vorschlaghammer verbogen.
Wir reden hier von hundertstel Millimetern.

Ich arbeite beruflich mit Toleranzen im Bereich 10nm. Wenn mir jemand sagt was genau gemessen werden soll …

Wenn das Problem bei Dir schon nach 5000 km auftritt, ist da
schon was sehr schlimm,
das findet man.

Dann sollte ich mal selbst nachsehen.

Vielen Dank für die Werte, damit kann ich was anfangen.

Mit freundlichen Grüßen.

Hallo,

Nee, Farbe haben sie keine bekommen.

Weisst Du das bestimmt?

Ja. Ich arbeite mit Oberflächentechnikern zusammen und sehe öfter verfärbten Stahl. Das wäre mir aufgefallen.

Noch eine Frage zu Deiner Fahrweise. Gehst Du oft an die
Grenze mit häufigen Einsatz des ABS?

Nein, ABS schaltet sich so 1-2 im Jahr ein, wenn mir jemand vors Auto läuft/fährt. Ich brauche Überland mit dem Auto 5.3L / 100km, so rabiat kann meine Fahrweise nicht sein.

Hört sich logisch an. Wie teuer wäre es den kompletten Sattel
zu tauschen?

Kann ich nicht sagen, da ich die Werkstattsätze nicht
kenne(bei mir müsstest Du €50/h bluten). Bei einem hängenden
Kolben gibt es Reparatursätze. Vllt. ist auch da die
Gummimanschette undicht oder die Abdichtringe sind over. Das
sollte aber eine Vertragswerkstatt entscheiden!
Ich denke ein Paar neue Sättel sollten Dir die Sicherheit wert
sein.

Ich mach zuerst die Messungen aus dem anderen Post und frage dann mal nach was die dafür haben möchten.

Gut, aber wie erkenne ich eine echte VW-Werkstatt?

Sorry, aber meistens tragen diese das VW-Symbol und/oder es
steht auch Mahag im Logo.

Dann ist das die aktuelle eine VW-Werkstatt.

Danke,

Hallo!

Vorne links und rechts.

Hinten passiert das eigentlich ehr selten, und man merkt das auch nicht so sehr.

Dann nimmt man die Räder ab, schraubt die Bremsscheiben fest
an die Nabe an,
und prüft den Rundlauf der Bremsscheiben.
Dafür gibt es ein Messwerkzeug, mit Messuhr und
Magnethalterung.
Toleranz ist 0,05 mm.

Ich arbeite beruflich mit Laserinterfero- und vibrometern.
50µm vermessen ist kein Problem. Wird die Aussenkante der
Scheiben gemessen?

Die bremsende Fläche nennt sich Reibring. Man misst also an 8 Stellen gleichmässig verteilt, 1 cm von der Aussenkante entfernt, die Reibring-Dicke.
Ich nehme dazu eine Bügelmesschraube.

Toleranz ist 0,01 mm. Wenn es so extrem rumpelt, hast du da so
0,04 mm Dickenunterschied.

Kein Problem.

Ja, mach mal, wenn das für Dich kein Problem ist.

Dann wird die Radnabe vermessen, auf Rundlauf. Da ist die
Toleranz 0,02 mm.

Auf welchen Teil der Nabe setzt man die Messung an?

Dort, wo die Bremsscheibe anliegt.
Kann sein, dass da bei Deinem Modell wie 2 Ringe sind,die eine Anlagefläche bilden.
Diese dann messen
.::smiley:ein Problem wird (vermutlich) so verursacht:

Die Radnabe ist verschmutzt, irgendwie verbogen / verzogen.
Das deutet auf unsaubere Arbeit hin, wenn die verschmutzt ist,
oder auch, wenn die Mechaniker die Naben mit irgendwelchen
Wunderpasten einschmieren. Das ergibt dann einen Fettfilm, der
aber ungleichmässig ist.
Normalerweise wird die Nabe geschliffen, es gibt dafür extra
Schleifteller,
und wenn die Anlagefläche metallisch blank ist, wird die dünn
mit Öl eingerieben,
und der Überschuss abgewischt.

An die Nabe muss man beim Wechsel der Radlager ran, richtig?

Ja, richtig, wenn die Antriebswelle in der Nabe festgerostet ist, geht es da auch manchmal mit hydraulischen Abziehern oder einer Presse zur Sache.
Da bevorzuge ich dann eine neue Nabe.

Dann war der letzte sichere Zugriff etwa 50tkm bevor das
Problem zum ersten Mal aufgetreten ist. Das war auch die
VW-Werkstatt…

Könnte sein, dass es damit zusammenhängt. Das wirst Du aber nicht sicher herausfinden, und beweisen können

Es kann auch sein, wenn mal die Radmuttern extrem fest
angezogen waren (Schlagschrauber ohne Drehmomentbegrenzer),
wirft sich das Material um die Radschraubengewinde etwas auf.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Aber so oft wie die Räder
runter und wieder rauf mussten bei den ganzen Tauschaktionen
würde ich es nicht ausschliessen.

Das Problem bestand früher, als die Naben komplett plan waren. Wenn man da statt 110 Nm die Räder mit 200 Nm angebrummt hat, hat sich das Material der Nabe um die Radschraubengewinde etwas aufgeworfen.
Vermutlich deshalb, hat man später dann die 2 Ringe an die Nabe angedreht,
so dass die Radschraubengewinde in einer Art Vertiefung liegen. Da kann sowas nicht passieren. Oder die Nabe wurde mal bei einer Radlagerreparatur mit einer
Presse/ Abzieher/ Vorschlaghammer verbogen.

Wir reden hier von hundertstel Millimetern.

Ich arbeite beruflich mit Toleranzen im Bereich 10nm. Wenn mir
jemand sagt was genau gemessen werden soll …

Wenn das Problem bei Dir schon nach 5000 km auftritt, ist da
schon was sehr schlimm,
das findet man.

Dann sollte ich mal selbst nachsehen.

Vielen Dank für die Werte, damit kann ich was anfangen.

Ich weiß bloß nicht, ob deine hochmodernen Messmethoden geeignet sind, ohne riesen Aufwand am Auto zu messen.
Du musst ja die Bremsscheibe als erstes, und dann die Nabe auf Rundlauf messen, wenn das am Auto montiert ist.
Ich mache das wie schon geschrieben, mit einer Messuhr, die gehen ja auf den 100stel mm,
wenn man das ordentlich wackelfrei festbekommt.

Grüße, E !

Hallo,

Dann wird die Radnabe vermessen, auf Rundlauf. Da ist die
Toleranz 0,02 mm.

Auf welchen Teil der Nabe setzt man die Messung an?

Dort, wo die Bremsscheibe anliegt.

Und Treffer, 62,5 µm Spiel. Die Dicke der Scheibe passt (noch), das Spiel der Nabe überträgt sich entsprechend auf die Scheibe. Heute morgen bei der Werkstatt gewesen („wie, messen? Mer kucke da immer nur druff und gut is.“), heute Nachmittag fahr ich zu einer anderen. Evtl. kann man die Scheiben noch retten.

Ich weiß bloß nicht, ob deine hochmodernen Messmethoden
geeignet sind, ohne riesen Aufwand am Auto zu messen.

Vibrometer sind recht simple in der Anwendung, im Prinzip hängt man die auch nur wie eine Messuhr hin. Nur die 90° zur Oberfläche sind wirklich wichtig. Interferometer sind die schlimmen… Für mich war die Demontage aufwendiger als das Messen.

Danke,