Schadens-Höhe durch Agrar-Subventionen

Hallo,

kann man den Schaden, der durch Agrar-Subventionen entsteht, irgendwie beziffern?

Schaden in den Industrieländern: die Subventionen müssen aus Steuer-Geldern finanziert werden. Das verdoppelt in etwa den Gesamt-Preis der Agrarprodukte. Die billigeren Agrarprodukte aus den Entwicklungsländern hält man dadurch künstlich fern.

Schaden in den Entwicklungsländern: Arbeitslosigkeit, Verdienstentgang, Bildungs- und Entwicklungsprobleme.

Folge-Schäden: Migrations-Bestreben, Kriminalität, Terrorismus, …

Es würde mich interessieren, wie weit für das alles die Agrar-Subventionen verantwortlich sind, beziehungsweise welche weiteren Faktoren in unserer heutigen unfairen Protektions-Politik noch eine Rolle spielen.

Gruß,
FraLang

Hallo,

Das verdoppelt in etwa den Gesamt-Preis der Agrarprodukte.

Wo ist der Beleg ? Wie wäre ein Link ?

Schaden in den Entwicklungsländern: Arbeitslosigkeit,
Verdienstentgang, Bildungs- und Entwicklungsprobleme.

Wo ist der Beleg ? Wie wäre ein Link ?

Folge-Schäden: Migrations-Bestreben, Kriminalität,
Terrorismus, …

Wo ist der Beleg ? Wie wäre ein Link ? Was für eine abstruse Idee, die EU-Agrar-Subventionen für den Terrorismus verantwortlich zu machen. Wir kaufen keine Orangen mehr aus „Al-kaida-Land“ und dies schürt den Terrorismus ???

These: Wir köpfen uns nicht selbst, deswegen müssen Irre das für uns erledigen ! Ist ja logisch.

Es würde mich interessieren, wie weit für das alles die
Agrar-Subventionen verantwortlich sind, beziehungsweise welche
weiteren Faktoren in unserer heutigen unfairen
Protektions-Politik noch eine Rolle spielen.

Protektionismus ist per se „unfair“ im Sinne einer Einschränkung des Freihandels. Hierzu zählen aber auch u.a. Gütemerkmale wie das CE oder das Waffengesetz sowie das BTG, um mal sinnvolle zu nennen. Die Freihandelszone EU ist ja eine Verbesserung in Richtung mehr freier Handel.

vdmaster

Schwellenpreise, Interventionskäufe vor 20 Jahren
Servus,

die Marktordnungen, in denen Schwellenpreise für Agrarprodukte festgesetzt wurden, Abschöpfungen bei Importen und Subventionen bei Exporten stattfanden und landwirtschaftliche Produkte zu festgesetzten Preisen unbegrenzt durch die Interventionsstellen angekauft wurden, sind seit über zehn Jahren passé.

Es gibt - von besonderen Situationen wie vor einigen Jahren der Krise auf dem Milchmarkt abgesehen - keine Interventionskäufe und keine Exportsubventionen mehr; die flächenbezogenen Zahlungen an die Landwirte, mit denen der Sektor heute subventioniert wird, sind unabhängig von deren Produktion und haben keinen Einfluss auf Weltmarktpreise.

Wenn heute Milchprodukte, Fleisch und Geflügel aus Europa weltweit exportiert werden, bekommen die Erzeuger dafür den Weltmarktpreis minus Marge für den Handel. Nix Aufregendes - außer vielleicht der Frage, warum z.B. die Volksrepublik China Milchpulver gleicher Qualität nicht zum gleichen Preis aus heimischer Produktion bereitstellen kann.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

kann man den Schaden, der durch Agrar-Subventionen entsteht,
irgendwie beziffern?

Es gibt keine Agrarsubventionen mehr, sondern nur noch

  • Flächenprämien
  • die landwirtschaftliche Sozialkasse
    -…

Und ähnlicher Fliegenschiss, der auf die Weltmarktpreise keinen Einfluss hat. Das landwirtschaftliche Betriebe in Entwicklungsländern sind aber oftmals wegen ihrer mickrigen Größe nicht konkurrenzfähig. Der Wandel vom Agrarstaat zur Industrie und Dienstleistungsgesellschaft muss dort erst noch stattfinden.
Das erreicht man aber nicht dadurch, dass man westliche Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit einschränkt.

Guten Abend!

flächenbezogenen Zahlungen an die Landwirte, mit denen der
Sektor heute subventioniert wird, sind unabhängig von deren
Produktion…

Die Produkte werden nicht unmittelbar bezuschußt, aber die landwirtschaftlichen Betriebe. Damit ermöglichen die Zahlungen der EU niedrigere Erzeugerpreise bis hin zu billigen Futtermitteln. Wie kommt man dennoch zur Aussage, die Subventionen hätten auf Weltmarktpreise keinen Einfluß?

Nebenbei fördern flächenbezogene Subventionen den Anbau energetisch genutzter Pflanzen. Die gerade aufblühenden Rapsfelder sind zwar schön anzusehen, aber den riesigen Monokulturen mit Mais und Raps können wohl nur kurzfristig denkende Kaufleute von Biogasanlagenbetreibern und Kunstdüngerlieferanten Positives abgewinnen.

Gruß
Wolfgang

Ablenkungsmanöver ?
Hallo,

Du fragst nach Belegen? Dass Zuschüsse an Landwirtschaft und Bauern bezahlt werden, kann Dir ja wohl nicht entgangen sein.

Mir scheint, Du willst nur von meiner eigentlichen Frage ablenken. Brauchst Du einen Beleg dafür, dass in den Entwicklungsländern große Arbeitslosigkeit herrscht? Siehst Du nicht, wie die Südländer mit Tricks und Nacht und Nebel Aktionen in die nördlichen Länder eindringen? Was tun die arbeitslosen Angekommenen dann?

Protektionismus ist per se „unfair“ im Sinne einer
Einschränkung des Freihandels. Die Freihandelszone EU ist ja eine
Verbesserung in Richtung mehr freier Handel.

Ja, innerhalb Europas (auch das mit Einschränkungen). Und der Rest der Welt soll sich zum Teufel scheren !?

Gruß FraLang

Servus Blumepeder,

die
flächenbezogenen Zahlungen an die Landwirte, mit denen der
Sektor heute subventioniert wird,

so habe ich das auch verstanden. Pro Fläche wird subventioniert, es werden aber auch Produktionen, Lagerhallen, Düngemittel, etc. bezuschusst.

sind unabhängig von deren
Produktion und haben keinen Einfluss auf Weltmarktpreise.

Einfluss auf die Preise denke ich aber durchaus, dass sie haben. Wenn in der EU und in den USA ein Bedarf an günstigem Rindfleich, Tomatenmarkt, etc. besteht, wird das den Preis verbessern. Aber es genügt, wenn zumindest ein Bedarf besteht. Auch bei den jetzigen Preisen wäre es für afrikanische und südamerikanische Länder interessant, in die Industrieländer zu exportieren. Sie würden einen Teil ihrer Importe von Autos und Maschinen refinanziert bekommen.

Gruß FraLang

Hallo

Es gibt keine Agrarsubventionen mehr, sondern nur noch

  • Flächenprämien
  • die landwirtschaftliche Sozialkasse
    -…

Für Dich ist das alles nur ein Fliegenschiss?

Das landwirtschaftliche Betriebe in
Entwicklungsländern sind aber oftmals wegen ihrer mickrigen
Größe nicht konkurrenzfähig.

Mickrige Größe? Willst Du die Tomaten mit den Plastik-Guss-Maschinen herstellen? Die Bienen für den Honig mit Zuckerwasser füttern?
Wenn sie ohnehin nicht konkurrenzfähig sind, warum zahlt man dann in Europa Unsummen an Subventionen? (Nur weil man den Bauern kein Hartz4 zahlen will?).

Der Wandel vom Agrarstaat zur
Industrie und Dienstleistungsgesellschaft muss dort erst noch
stattfinden.

Um Gottes Willen, muss überall Industrie sein?
Dienstleistung ist in diesen Ländern ja überaus vorhanden, falls Dir entgangen ist, was im Tourismusbereich u.a. in den südlichen Ländern geboten wird.

Das erreicht man aber nicht dadurch, dass man westliche
Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit einschränkt.

Einschränkt? Sie sind doch keineswegs wettbewerbsfähig. Nur durch laufende horrende Subventionen können sie sich überhaupt noch über Wasser halten. Den europäischen Steuerzahlern sein Dank.

Gruß FraLang

MOD: Bitte an Alle:
Hallo allerseits

Bitte alle die Contenance wahren und ein klein wenig die Säure aus den Diskussionsbeiträgen nehmen.
Auch wenn es manchmal schwer fällt.

Danke sehr
Mike
(MOD dahier)

Hallo,

Es gibt keine Agrarsubventionen mehr, sondern nur noch

  • Flächenprämien
  • die landwirtschaftliche Sozialkasse
    -…

Für Dich ist das alles nur ein Fliegenschiss?

Wenn man es in Relation zu anderen Größen bzw. der Vergangenheit setzt, ja.

Wenn sie ohnehin nicht konkurrenzfähig sind, warum zahlt man dann in Europa Unsummen an Subventionen? (Nur weil man den Bauern kein Hartz4 zahlen will?).

Weil das historisch gewachsen ist. Gewachsen in einer Zeit, als Hunger nicht nur in anderen Ländern in den Medien stattfand. Und wie so oft, hat man mit Veränderungen so seine Probleme.
Das hat zu Übertreibungen geführt und ist gerade in den letzten Jahren deutlich verändert/heruntergefahren worden. Wurden beispielsweise vor einigen Jahren 10 Mrd.€ solcher Exportsubventionen gezahlt, waren es letztes Jahrs so Pi mal Daumen keine 200 Mio. €.

Der Wandel vom Agrarstaat zur Industrie und Dienstleistungsgesellschaft muss dort erst noch stattfinden.

Um Gottes Willen, muss überall Industrie sein?

Es geht vielleicht einfach um den Unterschied, ob ein Acker per Hand und vielleicht noch mit einem Ochsen bearbeitet wird, oder ob da etwas größere Flächen maschinell bearbeitet werden. In Deutschland und anderen Ländern hat man da durchaus erhebliche Ertragssteigerungen erreicht. In der Folge muss dieses Gewerbe heute auch deutlich weniger Menschen ernähren. Und der Export von Afrika hierher würde sicher ohne industrielle Be- und Verarbeitung auch wenig sinnvoll sein.

Dienstleistung ist in diesen Ländern ja überaus vorhanden, falls Dir entgangen ist, was im Tourismusbereich u.a. in den südlichen Ländern geboten wird.

Das hat mit Landwirtschaft wieviel zu tun? Und von welchen südlichen Ländern reden wir? Australien, Neuseeland, Simbabwe?

Das erreicht man aber nicht dadurch, dass man westliche Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit einschränkt.

Einschränkt? Sie sind doch keineswegs wettbewerbsfähig. Nur durch laufende horrende Subventionen können sie sich überhaupt noch über Wasser halten.

Doch, viele sind das. Aber sie haben natürlich durch jahrzehntelange Förderung auch eine hohe Erfahrung, wie man weiter Subventionen bekommt.
Bei den Subventionen dürfte man allerdings durchaus fragen, wo sie ankommen und ob das tatsächlich die sind, die man fördern wollte. Da kommt meiner Meinung nach viel zu wenig bei den Bauern an.

Grüße

Hallo,

Du fragst nach Belegen? Dass Zuschüsse an Landwirtschaft und
Bauern bezahlt werden, kann Dir ja wohl nicht entgangen sein.

Es wird Dich nicht überraschen, dass ich schon mal davon gehört habe.
Ich beabsichtige auch nicht abzulenken. Aber wo ist der Beleg dafür, dass unsere Subventionen die von Dir behaupteten Wirkungen (von der Armut über die Migration bis hin zum Terrorismus )in den Entwicklungsländern haben ? Im übrigen: Welche Länder im Einzelnen ?
Oder anders ausgedrückt: konkretisiere es doch mal ein wenig, bspw. welcher Kontinent ?

Ja, innerhalb Europas (auch das mit Einschränkungen). Und der
Rest der Welt soll sich zum Teufel scheren !?

Natürlich nicht, sonst würden wir wohl z.B. keine Papayas oder Mangos sowie Tee oder Kaffee (ausgenommen französische Überseedepartements) in unseren Supermärkten finden.

Zusätzlich gibt es weltweit weitere Freihandelszonen. Und auch Handel zwischen diesen Zonen.

Gruß
vdmaster

Welche Länder
Hallo,

ich möchte vorerst agrar-fähige Länder betrachten in: Mittel-/Südamerika, äquatorial-Afrika, Südost-Asien (außer China). Gemeinsam haben diese Länder ein für Agrarwirtschaft passendes Klima, wenig Industrie, kaum Produktion von Maschinen oder Kraftfahrzeugen, und sie haben alle einen sehr niedrigen Lebensstandard.

Es gibt auch tatsächlich Produkte aus diesen Ländern, die nach Europa kommen, wie du ja erwähnst: Kaffe, Tee, auch Kaukau, Rindfleisch aus Argentinien. Es gäbe des Weiteren viele landwirtschaftliche Produkte, die in diesen Ländern kostengünstig, wegen des geringen Lohnniveaus, erzeugt werden könnten, die aber am Protektionismus der EU undder USA scheitern.

Beispiele: subventionierte Tomatenanbauflächen in Italien, Zuckerproduktion aus Zuckerrüben, … alles mögliche, das auch in Europa hergestellt werden kann.

Interessant auch die französchischen Überseegebiete: das lässt den europäischen Protektionismus deutlich werden.

Der unfaire Kreislauf: die erwähnten Länder müssen Maschinen und Kfz aus den Industrieländern kaufen, da sie dazu nicht den geeigneten technischen Stand haben, können aber ihre Produkte nicht an die Industrieländer exportieren, weil diese mit den Geldern, die sie durch die Machinen verdienen Subvention an die Landwirtschaft zahlen.

Auswirkungen (von der Armut über die Migration bis hin zum
Terrorismus )

Wie wird man ein radikaler Islamist? Sicherlich ist es nicht immer nur der göttlicher Erleuchtungsblitz, der jemanden zu einem religiösen Fanatiker macht, sodern eher der Frust über die eigene miserable ökonomische Situation. Dann gibt man den Amis die Schuld. In Ländern mit moderatem Wohlstand nimmt der religiöse Fanatismus ab. Umso höher der Lebensstandard ist, umso weniger religiös sind Menschen. Nun, hier könnte fairer Handel die Ungleichverteilungen in der Welt etwas abmindern und dadurch stabilere politische Systeme schaffen.

Gruß FraLang

Hallo,

Für Dich ist das alles nur ein Fliegenschiss?

Wenn man es in Relation zu anderen Größen bzw. der
Vergangenheit setzt, ja.

Natürlich sind wir froh darüber, wenigstens die Sklaverei und den Kololianismus einigermaßen hinter uns zu haben, aber sehr weit davon weg sind wir noch nicht. Die Unterschiede in den Lebensweisen in den verschiedenen Ländern sind nach wie vor gewaltig.

Es geht vielleicht einfach um den Unterschied, ob ein Acker
per Hand und vielleicht noch mit einem Ochsen bearbeitet wird,
oder ob da etwas größere Flächen maschinell bearbeitet werden.

Ich würde es jedem absolut freistellen, wie er produziert. Wichtig wäre, dass bei gleicher Qualität, die gleiche Einkommens-Chance besteht. Wenn das der Fall ist, wird sich der Einsatz von Maschinen überall gleichermaßen lohnen. Nach kurzer Einarbeitungszeit wird überall gleichermaßen produktiv produziert werden.

Das erreicht man aber nicht dadurch, dass man westliche Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit einschränkt.

Zur Zeit werden die westlichen Betriebe nicht eingeschränkt, sondern protegiert. Das schränkt aber umgekehrt die Betriebe in den Entwicklungsländern ein. Dort hat man nicht die Mittel, gleich hohe Subventionen zu bezahlen.
Die Vision wäre: niemand weltweit wird eingeschränkt und niemand protegiert.

Bei den Subventionen dürfte man allerdings durchaus fragen, wo
sie ankommen und ob das tatsächlich die sind, die man fördern
wollte. Da kommt meiner Meinung nach viel zu wenig bei den
Bauern an.

Ja, das kommt auch noch dazu. Steuergelder fließen in die Kassen von Konzernen.

Gruß FraLang

Hallo,

Es geht vielleicht einfach um den Unterschied, ob ein Acker
per Hand und vielleicht noch mit einem Ochsen bearbeitet wird,
oder ob da etwas größere Flächen maschinell bearbeitet werden.

Ich würde es jedem absolut freistellen, wie er produziert.
Wichtig wäre, dass bei gleicher Qualität, die gleiche
Einkommens-Chance besteht. Wenn das der Fall ist, wird sich
der Einsatz von Maschinen überall gleichermaßen lohnen. Nach
kurzer Einarbeitungszeit wird überall gleichermaßen produktiv
produziert werden.

auch da blitzt wieder durch, was ich die ganze Zeit vermute: Du gehst anscheinend davon aus, daß jedes Produkt praktisch weltweit mit den gleichen Verfahren und dem gleichen Ertrag produziert werden kann.

Das ist mitnichten der Fall. Es gibt Unterschiede bei den Böden, beim Klima, beim Terrain usw. Wenn man weltweit Subventionen entweder komplett streichen oder in gleichem Umfang wie in Europa auszahlen würde, würde sich erst einmal nicht viel ändern, weil nun einmal Zuckerrüben im Rübengürtel am besten wachsen, Baumwolle viel Wasser braucht und damit im Norden Afrikas nur sehr eingeschränkt angebaut werden kann, Maschinen nun einmal Geld kosten, das nicht überall vorhanden ist und diese zudem auch nicht überall eingesetzt werden können.

Darüber hinaus scheinst Du nicht auf dem neuesten Stand zu sein, was die aktuellen Zustände und Abläufe bei den Subventionen angeht. In dem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, daß die Zuckermarktordnung völlig ohne staatliche Zahlungen auskommt. Das ganze finanziert sich nämlich über den Zuckerpreis.

Insgesamt wäre es jedenfalls besser, Du würdest Dich erst einmal auf den neuesten Stand bringen, bevor Du Deine Meinung so vehement vertrittst.

Bei den Subventionen dürfte man allerdings durchaus fragen, wo
sie ankommen und ob das tatsächlich die sind, die man fördern
wollte. Da kommt meiner Meinung nach viel zu wenig bei den
Bauern an.

Ja, das kommt auch noch dazu. Steuergelder fließen in die
Kassen von Konzernen.

Welche meinst Du damit? Und: was glaubst Du, wem in Afrika die großen Landwirtschaftsbetriebe gehören? Wenn Du die Wettbewerbsfähigkeit der afrikanischen (exemplarisch) landwirtschaftlichen Betriebe erhöhst, förderst Du damit nicht den Kleinbauern, der jährlich drei Ziegen und 200 kg Hirse zu verkaufen hat, sondern u.a. chinesischen Unternehmen, die gleich noch ihre chinesischen Landarbeiter mitbringen, so daß vor Ort nur die bessere Infrastruktur hängenbleibt, die aber aus den chinesischen Unternehmen niemand benutzt.

Ohne das jetzt weiter auswalzen zu wollen: Du faßt ein System, das die ganze Welt und jeden Menschen betrifft, in wenigen Worten zusammen und kommst zu einem sehr einfachen Urteil. Es liegt eigentlich auf der Hand, daß das nicht funktionieren kann.

C.

Hallo,

Zuckerproduktion aus Zuckerrüben

Da bekomme ich auch das Kotzen. Erstens wegen der überflüssigen Subventionen durch feste Abnahmemengen mit festen Preisen. Aber vor allem wegen der Weiterverarbeitung (versteckter Zucker). Wir zahlen, damit unser Essen verzuckert wird und zahlen dann nochmals über das Gesundheitswesen, wel das Zuviel an Zucker uns krank macht :frowning: . Ist erst verlängert worden.

Zu Agrarsubventionen:
http://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/nachr…
mit weiterführenden Links

EU Tabellen Import/Export u.ä.
http://www.europarl.europa.eu/ftu/pdf/de/FTU_6.2.1.pdf

Der unfaire Kreislauf: die erwähnten Länder müssen Maschinen
und Kfz aus den Industrieländern kaufen, da sie dazu nicht den
geeigneten technischen Stand haben, können aber ihre Produkte
nicht an die Industrieländer exportieren, weil diese mit den
Geldern, die sie durch die Machinen verdienen Subvention an
die Landwirtschaft zahlen.

Deine Thesen sind aber dennoch fragwürdig. Wichtig sind auch immer die Ausgangssituationen der Länder. Vgl. diese:
http://de.wikipedia.org/wiki/Republik_Kongo
http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralafrikanische_Rep…

Es ist natürlich auch zu berücksichtigen, dass die produzierte Tomate
unseren Vorstellungen in puncto Pflanzen"schutz"mittel, Krankheitserregern, Produktqualität etc. entsprechen müßte, um angenommen zu werden.

Noch ein Agrarprodukt, welches wir in der EU zu fast 100% importieren: Bananen.

Wie wird man ein radikaler Islamist? …Umso höher der :Lebensstandard ist, umso weniger religiös sind Menschen.

Erstens ist ja nicht Religiösität, sondern dessen Instrumentalisierung
durch Fanatiker und/oder Theokraten. Zweitens ist der Kausalzusammenhang schlicht nicht schlüssig. In den USA ist der Anteil reigiöser Menschen trotz des Wohlstands sehr hoch. Ebenso in Australien, Spanien, Polen oder Irland. Um nur einige zu nennen.
Da wären noch die VAE, Saudi-Arabien, Israel. Nigeria, Venezuela. Dies nur ein paar Brocken.

Wie gesagt: Deine Thesen halte ich für falsch. Dennoch bin ich gegen Subventionierungen, insbesondere im Agrarbereich. Aber eben aus anderen Gründen.

Gruß
vdmaster

Hallo,

In dem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, daß die :Zuckermarktordnung völlig ohne staatliche Zahlungen auskommt. Das :ganze finanziert sich nämlich über den Zuckerpreis.

Das ist ja wohl nicht ganz richtig:
„Die Europäische Zuckermarktordnung ist ein EU-Regelwerk aus Quoten, Zöllen und Subventionen zum Schutz der heimischen Produktion von Zucker in Form des Anbaus von Zuckerrüben…Gegner der staatlichen Regelungen erwähnen oft ökonomische Nachteile, die aus der vergleichsweise teuren Herstellung innerhalb der EU resultieren (mit etwa 600 US-Dollar pro Tonne liegt der Preis rund dreimal höher als der Weltmarktpreis)“ Aus Wikipedia

Siehe auch http://www.agrarheute.com/zuckererzeuger und
http://www.agrarheute.com/roesler-fuer-fruehes-ausla…
Das Geld wird dem Verbraucher einfach direkt aus der Tasche gezogen.
Das System ist überholt und eine künstliche hochgehaltene Einnahmequelle.

Gruß
vdmaster

Hallo,

In dem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, daß die :Zuckermarktordnung völlig ohne staatliche Zahlungen auskommt. Das :ganze finanziert sich nämlich über den Zuckerpreis.

Das ist ja wohl nicht ganz richtig:
„Die Europäische Zuckermarktordnung ist ein EU-Regelwerk aus
Quoten, Zöllen und Subventionen zum Schutz der heimischen
Produktion von Zucker in Form des Anbaus von
Zuckerrüben…Gegner der staatlichen Regelungen erwähnen oft
ökonomische Nachteile, die aus der vergleichsweise teuren
Herstellung innerhalb der EU resultieren (mit etwa 600
US-Dollar pro Tonne liegt der Preis rund dreimal höher als der
Weltmarktpreis)“ Aus Wikipedia

ich hatte eigentlich keine vollumfängliche Ausarbeitung über die Struktur des Zuckermarktes abliefern wollen, sondern den Kern der Veranstaltung geschildert: netto zahlt nur einer für das Glück, europäischen Zucker verzehren zu dürfen und das ist der Kunde. Daß dazwischen riesige Beträge eingesammelt und verteilt werden, steht auf einem anderen Blatt.

Das Geld wird dem Verbraucher einfach direkt aus der Tasche
gezogen.

Na, sag ich doch.

Das System ist überholt und eine künstliche hochgehaltene
Einnahmequelle.

Ja, so kann man das formulieren. Muß man aber nicht. Man könnte sich das ganze Monstrum auch bis in die Haarspitzen und die Klauen anschauen und würde dann merken, daß davon nicht nur die Handvoll großer Zuckerproduzenten profitiert, sondern auch zahllose Landwirte, die - hätten sie nicht die Rüben - nach Abschaffung des Zuckermarktes direkt von der EU subventioniert werden würden (besser?) oder ihren Betrieb aufgeben müßten (besser?). Außerdem könnten die Brasilianer beim Zuckerexport mal so richtig Gas geben und die Abholzung des Regenwaldes in neue Höhen schrauben (besser?), während von Belgien bis Polen die Höfe und Fabriken dichtgemacht werden (besser?).

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb: die Sache ist komplex, hochkomplex. Ich möchte in dem Kontext noch am Rande daran erinnern, daß neulich eine Diskussion über die angebliche Privatisierung von Trinkwasser geführt wurde. Komischerweise sind da die meisten für eine staatliche Kontrolle.

Beim Wasser der Staat, bei den Nahrungsmitteln auf keinen Fall der Staat? Kommt mir irgendwie kurzsichtig vor.

Gruß
C.

Hallo,

Beim Wasser der Staat, bei den Nahrungsmitteln auf keinen Fall
der Staat? Kommt mir irgendwie kurzsichtig vor.

Da sehe ich schon einen Unterschied. In den meisten Ländern handelt es sich bei der Wasserversorgung doch wohl um ein natürliches Monopol (aufgrund der notwendigen Wasserleitungen und anderer Infrastruktur, außerdem wird Wasser meist regional gewonnen). Bei der Nahrungsmittelversorgung ist das nicht gegeben (Äpfel aus Neuseeland sind häufig, Wasser aus Neuseeland wenn überhaupt dann nur als Luxusprodukt).

Das ist IMHO schon ein gravierender Unterschied.

Gruß

Anwar

Hallo,

Wenn man es in Relation zu anderen Größen bzw. der
Vergangenheit setzt, ja.

Natürlich sind wir froh darüber, wenigstens die Sklaverei und den Kololianismus einigermaßen hinter uns zu haben,…

Wir reden hier über Agrarsubventionen? Und ich hatte angeregt mal die Dimensionen heute und in der Vergangenheit oder auch ein Vergleich mit anderen Subventionen herzustellen.

Ich würde es jedem absolut freistellen, wie er produziert.
Wichtig wäre, dass bei gleicher Qualität, die gleiche Einkommens-Chance besteht. Wenn das der Fall ist, wird sich der Einsatz von Maschinen überall gleichermaßen lohnen.

So ist es. Findet aber so nicht statt.

Nach kurzer Einarbeitungszeit wird überall gleichermaßen produktiv produziert werden.

Erstmal haben und bedienen können. Die Maschinen sind hierzulande auch nicht vom Himmel gefallen, glaube ich. Ich war aber nicht dabei, kann also auch anders gewesen sein.

Das erreicht man aber nicht dadurch, dass man westliche Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit einschränkt.

Zur Zeit werden die westlichen Betriebe nicht eingeschränkt, sondern protegiert. Das schränkt aber umgekehrt die Betriebe in den Entwicklungsländern ein. Dort hat man nicht die Mittel, gleich hohe Subventionen zu bezahlen.

Dann sollen sie doch das anbauen, wo hier keine Subventionen gezahlt werden. Oder ihr Zeug in andere Märkte exportieren. Gibt doch genug Mäuler zu stopfen. Die paar Leute in der EU sind doch da gar nicht so entscheidend.

Die Vision wäre: niemand weltweit wird eingeschränkt und niemand protegiert.

Na da würden die Drittwelt-Ländern mit ihren vorindustriellen Methoden bestimmt ganz groß rauskommen.

Bei den Subventionen dürfte man allerdings durchaus fragen, wo sie ankommen und ob das tatsächlich die sind, die man fördern wollte. Da kommt meiner Meinung nach viel zu wenig bei den Bauern an.

Ja, das kommt auch noch dazu. Steuergelder fließen in die Kassen von Konzernen.

Nicht nur dahin. Auch wenn wir abschweifen, so sind doch hierzulande die Grundbesitzer die größten Profiteuere der Agrarsubventionen. Und da das noch weniger als die Bauern sind, können die sich noch besser gegen die restliche 80 Millionen organisieren.

grüße

Hallo,

Na, sag ich doch.

Dann herrscht ja Einigkeit.

…profitiert, sondern,auch zahllose Landwirte…oder ihren Betrieb
aufgeben müßten (besser?)

Ja, da sie offenkundig viel tu teuer produzieren. Hier in BaWü gibt es aufgrund mittelalterlichen Erbrechts im Gegensatz zum Norden (Osten siehts nochmals anders aus) lauter Minihöfe, die im Sinne eines Einkommens ohnehin niemanden ernähren können. Aber dadurch gibts einen Haufen Nebenerwerbslandwirte. Die müssen sich ebenfalls dem Wettbewerb stellen. Andere würden eben etwas anderes anbauen müssen.

…Abholzung des Regenwaldes in neue Höhen schrauben (besser?)

Nein. Aber der Zuckerkonsm ist hierzulande ohnehin viel zu hoch. Und wird von der Industrie künstlich hochgehalten („versteckter“ Zucker).
Die wehrt sich dann auch gegen eine gute Lösung zur Inhaltsangabe („Ampellösung“) mit fadenscheinigen Argumenten. Der Verbraucher könnte ja schnell und unkompliziert feststellen, dass die Cornflakes, Cerealien etc. fast nur Zuckerbomben sind. Gegen Regenwaldabholzungen könnte die EU wirtschaftspolitisch durch Einfuhrbeschränkungen auch in Form von Strafzöllen vorgehen. Glücklicherweise „soll“ die ZMO 2017-2020 ablaufen. Naja, die Sektsteuer wurde auch mal eingeführt, um die kaiserliche Kriegsmarine mitzufinanzieren :wink: .

…Komischerweise sind da die meisten für eine staatliche
Kontrolle.

Ich bin absolut für staatliche Kontrolle bei der Prüfung von Nahrungsmitteln.

Gruß
vdmaster