ab und zu erscheinen in der Presse immer mal wieder Leserbriefe, in denen sich Leute darüber aufregen, dass es Juden gestattet ist, ihre Schlachttiere zu schächten, und Moslems unter anderem Namen ebenso.
Ist diese Todesart denn wirklich grausam und schmerzhaft?
Der Schnitt tut doch wohl nicht mehr weh, als wenn man sich in den Finger schneidet. Und Verbluten, dachte ich, ist ein schmerzloser Tod? Man wird langsam müde und schließlich bewusstlos.
Na ja, dabei kopfunter zu hängen, ist sicher nicht angenehm. Müsste aber m. M.angenehmer sein, als wenn die Tiere „deutsch geschlachtet“ einen Bolzenschuss in oder Keulenschlag vor den Kopf bekommen, und dann mit einem Fleischhaken in den Beinen noch zappelnd durch heißes Wasser gezogen zu werden. Ob sie die Bewegungen nur Reflexe sind oder das Tier noch lebt, weiß man dann doch wohl nicht mit Sicherheit. Ein ausgeblutetes Tier ist aber definitiv tot.
Ist diese Todesart denn wirklich grausam und schmerzhaft?
nein, es ist nur so blutig und damit assoziieren christenmenschen nun mal „grausamkeit“.
ohne mich jetzt genau in den jüdischen riten auszukennen - aber mich hat sehr beeindruckt, dass selbst das messer, mit dem geschächtet werden soll, erst eingehend vom rabbi(?) untersucht werden muß, damit es auch wirklich scharf ist und dem tier keine unnötigen leiden zufügt. mit so viel umsicht wird unserem schlachtvieh nicht begegnet!
in wahrheit ist die methode, wie wir mit unserem schlachtvieh umgehen, umgleich barbarischer und unendlich qualvoll für die tiere.
in wahrheit ist die methode, wie wir mit unserem schlachtvieh
umgehen, umgleich barbarischer und unendlich qualvoll für die
tiere.
Vor allem wenn es dann auch noch hunderte von Kilometern in völlig überbelegten Transportern bei jeder Außentemperatur ohne jede Pause zum Schlachthof transportiert wird. Mir wird jedes Mal übel, wenn ich Viehtransporter auf der Autobahn überhole…
Ist diese Todesart denn wirklich grausam und schmerzhaft?
Schächten ist nicht nur der Akt des Tötens, sondern auch die Behandlung des Tieres vor der Schlachtung.
Hier ist das Tier nach strengen Regeln zu behandeln, das Werkzeug (Messer etc.) muß einem hohen Standard entsprechen und der Schächter muß auch eine strenfe Ausbildung absolviert haben.
Bei einem korrekt angelegten Schnitt am Hals tritt nach wenigen Sekunden Bewustlosigkeit ein.
ich glaube nicht, dass das Schächten schmerzloser ist als das töten mit einem Bolzenschussgerät (etc.). Ich würde es genau umgekehrt einschätzen. Die Meinungen gehen dabei aber weit auseinander. Klar, letztendlich können wir in die Köpfe der Tiere nicht hineinschauen.
Es ist m.E. klar, dass die Haltungsbedingungen bei allen Tötungsarten zuvor gut sein sollten. Das ist für die Diskussion ums Schächten aber m.E. irrelevant.
Vor allem wenn es dann auch noch hunderte von Kilometern in
völlig überbelegten Transportern bei jeder Außentemperatur
ohne jede Pause zum Schlachthof transportiert wird. Mir wird
jedes Mal übel, wenn ich Viehtransporter auf der Autobahn
überhole…
in wahrheit ist die methode, wie wir mit unserem schlachtvieh
umgehen, umgleich barbarischer und unendlich qualvoll für die
tiere.
Vor allem wenn es dann auch noch hunderte von Kilometern in
völlig überbelegten Transportern bei jeder Außentemperatur
ohne jede Pause zum Schlachthof transportiert wird. Mir wird
jedes Mal übel, wenn ich Viehtransporter auf der Autobahn
überhole…
volle Zustimmung. Bei einem Fest, an dem ich teilnahm, wurde eine Ziege geschächtet. Als Mitteleuropäer war ich erst sehr schockiert. Später beim Essen ist mir langsam klar geworden, dass diese Methode um vieles natürlicher und respektvoller ist als unsere eingeschweisste Wurst mit Mindesthaltbarkeitsdatum.
jegliches Schlachten von Tieren sollte so erfolgen, dass das Tier dabei weder Angst noch gar Todesangst empfindet.
Das ist beim Schächten definitiv nicht der Fall.
Kopfüber verbluten, macht mit Sicherheit Todesangst und wie lang die paar Sekunden bis zur Bewusstlosigkeit werden, weiß wohl niemand.
Von daher halte ich den Einsatz eines Bolzenschuss-Gerätes einfach für humaner.
Diese, so hoch gehaltenen Glaubensvorschriften, sind bei einem nomadischen Wüstenvolk entstanden, das keine Kühlhäuser kannte. Damals waren sie, wie das Schweinefleisch-Verbot, sicher berechtigt.
Heute sind sie es nicht mehr.
Natürlich ist die Behandlung der Tiere vor der Schlachtung nicht in Ordnung und die Tiere haben wohl große Angst, aber das gilt leider so oder so.
Ist diese Todesart denn wirklich grausam und schmerzhaft?
Hierzu muss man erst einmal sehen, dass die meisten Menschen und somit wohl auch diese Schreiber, noch nie im Schlachthaus waren. Somit erscheint jede angedachte Tötung hier schon perse als grausam. Wenn das ganze dann noch mit Bildern versehen wird, ist das Vorurteil perfekt.
Der Schnitt tut doch wohl nicht mehr weh, als wenn man sich in
den Finger schneidet. Und Verbluten, dachte ich, ist ein
schmerzloser Tod? Man wird langsam müde und schließlich
bewusstlos.
Hierüber gibt es verschiedene Untersuchungen, wobei die meisten in deine Richtung gehen, dass eine ordentlich durchgeführte rituelle Schächtung (und nur dann ist diese im Judentum auch koscher) für das Tier nicht MEHR Schmerzen bereitet, als andere moderenere Methoden.
Ein ausgeblutetes Tier ist aber definitiv tot.
Wobei das Ausbluten bei Rindern schone einige Zeit dauerd. Ich denke aber nicht, dass solche Überlegungen hier eine Rolle spielen, sondern eben die Bilder, in den Blut spritzt, das Tier sich entkrampft, Zuckungen ausführt, ja sogar brüllt etc. Hinzu kommt dann noch, dass viele dieser Bilder „nachgestellte“ Schächtungen sind, welche also obige Bedingungen nicht erfüllen und auch aus Sicht des Judentums mehr als grausam sind. Vor allem da der Sinn hier wirklich nur noch ist, im Namen von Tierschutz, ein Tier zu quällen.
Der Mann (aber auch Frau) heisst Schochet und hat dafür eine spezielle Ausbildung hinter sich, ist aber in der Regel nicht (auch) Rabbiner.
in wahrheit ist die methode, wie wir mit unserem schlachtvieh
umgehen, umgleich barbarischer und unendlich qualvoll für die
tiere.
Vor allem, wenn man nicht nur seinen Blick auf den bluttriefende Schnitt legt, sondern auch das ganze Umfeld: der Transport, der Aufenthalt im Schlachthof, das Führen zur Schlachtung, die Vorbereitung darauf etc. Hier sterben ja auch einige Tiere schon vorher und zwar ohne Betäubgung bzw. Bolzenschuss.
Von daher halte ich den Einsatz eines Bolzenschuss-Gerätes
einfach für humaner.
Ich nehme einfach einmal an, du warst noch nie in einem Schlachthof? Weil dann hättest du nicht so einfach behauptet, dass die Tiere vor dem Bolzenschuss keine Ängste hätten.
Heute sind sie es nicht mehr.
Was hat der Bolzenschuss bzw. der Schnitt mit einem Messer nun mit Kühlhäusern zu tun? Wohl nichts, ausser ein Todschlagargument zu bringen.
Natürlich ist die Behandlung der Tiere vor der Schlachtung
nicht in Ordnung und die Tiere haben wohl große Angst, aber
das gilt leider so oder so.
Tut es das? Wohl nicht, das für eine rituelle Schächtung eben auch die Bedingungen vorher von Bedeutung sind und genau kontrolliert werden. Ansonsten kann es nämlich passieren, dass das Tier nicht zur Schächtung zugelassen wird.
Soviel ich von einigen Türken weiss, legen sie ihre Tiere hin und lassen sie beim Schächten nicht kopfüber hängen.
Ihre Messer sind sehr scharf und bevor sie den Hals durchschneiden, singen sie eine ruhige Melodie.
Die Tötung mittels Bolzenschussgerät+Aufschneiden und Verbluten ist (richtig durchgeführt) eine komplett schmerzlose Verfahrensweise. Das Bolzenschussgerät wird so aufgesetzt, dass das Tier für eine bestimmte Zeit kein Schmerzempfinden mehr hat, in dieser Zeit tritt bereits der körperliche Tod ein, den es also gar nicht mitbekommt. Dass das Tier Angst vor dem Bolzenschussgerät selbst hat, kann ich mir nicht vorstellen (die Prozedur dauert ja nur ein paar Sekunden). Problematischer sehe ich da vorherge Stresssituationen, wie der Transport und das lange Warten, bei dem die Tiere zum einen hohren Belastungen ausgetzt sind (z.B. lange Transporte quer durch Europa) und kurz vor der Tötung mitbekommen, dass das irgendetwas im Gange ist.
Das Bolzenschussgerät wird so aufgesetzt,
dass das Tier für eine bestimmte Zeit kein Schmerzempfinden
mehr hat, in dieser Zeit tritt bereits der körperliche Tod
ein, den es also gar nicht mitbekommt.
Mal interessehalber: Wie das denn? Also, in welchen Hirnteil muss man treffen, damit das Tier „für eine bestimmte Zeit“ keinen Schmerz hat?