Hallo ihr lieben wir haben ein problem. Wir haben einem schäferhund rüden er ist 7 monate alt. er pinkelt wenn er sich Freut und er pinkelt wenn man ihn nur Kurz am Knopf streichlet. Er pinkelt wenn man ihn ruft. Seine mama hatte das auch schon Laut vorbesitzer. Ist das genetisch bedingt? Wir bitten um hilfe. Lg Steffi u Marcus
Was sagt denn der Tierarzt dazu?
Hallo Steffi&Markus,
ich würde auch mal den Tierarzt konsultieren. So übermäßiges (Freunden-)Pinkeln finde ich nicht normal.
Freunde von mir haben mir letztens ihre Odyssee mit ihrem Junghund erzählt. Das Pinkeln war so schlimm, dass der Hund es noch nicht einmal im Liegen bemerkte, dass er urinierte.
Die Ärzte meinten (erst), dass ein Defekt in der Hirnanhangdrüse schuld sei, verordneten (sauteure) Medikamente und rieten zur Kastration. Gesagt, getan, aber es wurde nur minimal besser.
Eine Zweitmeinung ergab: Die Blase war deformiert. Diese konnte operativ so „gerichtet“ werden, dass der Hund (und die Besitzer) mittlerweile ein ganz normales Leben führen kann.
Viel Glück wünscht
Kathleen
Hallo,
gerade Schäferhunde entwickeln manchmal eine extreme Bindung zu ihrem Herrchen.
Die Neigung zu solcher ‚Anhänglichkeit‘ kann vererbt werden.
Häufig hat der Hund zu wenig Beschäftigung. Er fixiert dann seine Aufmerksamkeit total auf ‚seine‘ Menschen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten daran zu arbeiten:
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nicht schimpfen wenn er pinkelt!
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macht auf keinen Fall viel Aufhebens, wenn ihr nach Hause kommt. Ignoriert ihn, bis er sich beruhigt hat. Zieht die Jacke aus, bringt eure Sachen unter, dann verweist ihn auf seinen Platz und erst dann begrüßt ihn.
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übt das rufen mit ihm. Anfangs am Besten draußen…
Immer wieder rufen und ihm Aufgaben geben. Sitz, Platz, Hol usw.
Er wird anfangen sich auf die Aufgaben zu konzentrieren und weniger auf das rufen… -
geht unbedingt zum Hundeplatz. Er braucht ganz dringend eine Aufgabe, sonst wird es ganz schwer diese extreme Fixierung umzuleiten!
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auch ein zweiter Hund kann helfen. Am besten einen kleinen Mischling, der ganz andere Eigenschaften hat als ein Schäferhund.
Auch damit wird die Fixierung von euch abgelenkt.
Trotzdem braucht der Schäferhund eine eigene Aufgabe…
Schäferhunde sind supertolle Hunde, aber sie sind oftmals echte ‚Arbeitshunde‘, die wirklich arbeiten wollen.
Wird man dieser Anlage nicht gerecht, dann entwickeln sich oft die verschiedensten Formen von Fehlverhalten.
Und der Hund ist damit überaus unglücklich, auch wenn es gar nicht den Anschein macht…
Es grüßt
Yvisa
Hallo,
das Pinkeln in solchen Situationen ist ein Zeichen von Unterwürfigkeit. Es wird in der Regel von Welpen und Junghunden unter einem Jahr gezeigt, bei manchen Hunden auch länger oder sogar lebenslang.
Das Pinkeln hat den Zweck, dem ranghöheren Gegenüber über die Geruchsstoffe im Urin zu signalisieren: „Ich bin noch klein und keine Bedrohung für dich und deinen Rang“. Gepinkelt wird immer dann, wenn der Ranghöhere - in diesem Fall der Mensch - sich dem Hund zuwendet und ihn anspricht oder berührt.
Je weniger du darauf reagierst, umso besser. Wenn du jedes Mal erschrocken „Nein“ rufst, erschrickt sich auch der Hund. In der Folge wird er erst recht pinkeln, um dich zu beschwichtigen und damit zu verhindern, dass du Stress machst.
Helfen kannst du ihm auch, indem du ihn beim Heimkommen erst mal nicht beachtest. Er wird in der Anfangszeit vermutlich trotzdem pinkeln, aber wenn du darauf nicht reagierst, sondern es erst ein paar Minuten später wegmachst, wird sich das schnell geben.
Bei der Mutter des Welpen wurde dieses Verhalten vermutlich immer wieder provoziert, indem der Hund für das Pinkeln geschimpft oder weggeschubst wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass die Welpen sich das abgeguckt haben - je länger sie bei der Mutter waren, umso intensiver.
Genetische Ursachen würde ich hier ausschließen, für mich sieht das nach einer reinen Verhaltenssache aus. Je entspannter du damit umgehst, und je weniger du in diesen Situationen auf den Hund reagierst, desto schneller wird es sich erledigen.
Schöne Grüße,
Jule