Moin ihrs,
momentan wird ja viel über die Bundestrojaner & Co berichtet.
Nein, es wird über Pläne berichtet, den Behörden allgemein und legal noch mehr Zugang zur Privatsphäre der Bürger zu verschaffen. Der Skandal war nicht, dass dabei auch Rechner mit einbezogen werden sollen, das war schon früher der Fall (Siehe Beschlagnahme von Rechnern und Festplatten), sondern dass es in der Rohfassung *ohne richterliche Anordnung* geschehen sollte.
Der „Bundestrojaner“ ist nur eine plakative Lufnummer innerhalb des Gesamtpakets. Außer darüber, dass es ihn angeblich irgendwann geben könnte ist über das Programm nichts bekannt, also weiß man auch nicht wie es funktionieren würde wenn es jemals geschrieben würde.
Nehmen wir an, es würde jemanls einen geben.
Dann kann man durchaus fundiert vermuten, dass dieses Programm mit einen „Trojaner“, wie wir in kennen, wenig gemeinsam hätte. Schon die Verbreitung des Programms über präparierte Mails oder Sicherheitslücken in Webbrowsern wäre derart unsicher, dass es nie funktionieren würde, die gängigen Trojaner werden an Millionen Empfänger versendet, und einige wenige fallen drauf rein, so kann man keine gezielte Spionage betreiben.
Auf der Weg, die ausgespähten Daten übers Internet an die Behörden zu senden scheidet aus. zu unzuverlässig, zu langsam, zu auffällig.
Was natürlich machbar wäre, wäre ein versteckter Protokollierdienst ähnlich einem Keylogger, der alle Eingaben des Benutzers in eine versteckte Datei mitschreibt. Dasselbe müsste er auch mit Bildschirmausgaben machen, ähnlich wie das z.B. Remoteverwaltungsprogramme machen. Damit sind alle Datenverschlüsselungsmethoden seitens des Bösewichtes erfolgreich ausgehebelt. Wenn man das Programm dann als Systemdienst implementiert, kann es unbemerkt von Virenscannern seine Infos auf der Festplatte mitschreiben.
Die Platzierung des Programms und das „Ernten“ der aufgezeichneten Daten würde sinnvoller Weise über einen Einbruch in die Wohnung geschehen.
Nun frag ich mich, wie das gehen soll, ohne daß die große Zahl
der Leute, die sich mit Rechnern auskennen und die
(potentielle) Opfer sein können so was nicht merken sollen.
Würdest Du einen zusätzlichen Dienst in der Liste Deiner Windows Dienste bemerken? Abgesehen davon wäre es kein Problem, den Spionierteil an einen bestehenden Dienst anzuhängen.
Würden die denn nicht auf kurz über lang entdeckt werden?
Kaum. Wenn das Spionageprogramm sehr selten eingesetzt und lokal installiert wird können die Virensuchprogramme es nicht erkennen.
…Armin