Schalldämmung einer Holzbalkendecke

Hallo.

In einem EFH sieht die Decke zwischen EG und OG folgendermaßen aus:
Deckenbalken 8/22, unter die Balken Folie getackert, Dachlatten, Gipskarton. Zwischen den Balken, direkt auf der Folie, 160 mm Dämmwolle (die gelbe von der Rolle). Oben auf den Deckenbalken eine OSB-Platte. Das ist meine jetzige Rohdecke im OG, von der ich einen Unterschied zur fertigen Fußbodenhöhe von 85 - 90 mm habe.
Der fertige Fußboden soll aus einer Echtholzdiele (Stärke 21 mm) bestehen.

Wie sollte nun der Aufbau zwischen Rohfußboden und fertiger Fußboden aussehen? Auf Wärmedämmung soll kein Wert mehr gelegt werden. Nur auf etwas Schallschutz.

Hier einige unterschiedliche Möglichkeiten, die man mir empfohlen hat:

  1. Kanthölzer 40/60 auf OSB-Platte, Abstand ca. 50 cm. Eine OSB-Verlegeplatte 22 mm oben drauf. Da drauf die Holzdielen geschraubt.

  2. Wie 1. plus Schamstoffstreifen (die von der Rolle, welche man unter die Ständerwände klebt, 3 mm) zwischen Kantholz und OSB-Platte.

  3. Wie 2. plus Hohlraum (ca 40 mm) mit Styropur ausfüllen.

  4. Wie 2. plus Hohlraum mit Sand/Kies auffüllen. Gewicht bei 40 mm ca. 65 kg/m².

  5. Wie 2. plus Hohlraum mit Tockenschüttung auffüllen.

Sehr wichtig bei der Entscheidung sind die Kosten.
Deshalb würde ich gerne Punkt 2 oder 4 verwirklichen.
Was spricht dafür und was dagegen?

Ich hoffe es kann mir hier jemand einen fachmännischen Rat geben.

MfG mawoas.

Hallo Matthias,
der Trittschallschutz ist bei Holzbauweise nur schwierig in eine befriedigende Größenordnung zu verschieben.
Danach gilt: nur Masse kann wirkungsvoll schalldämmend wirken.
Was -so frage ich Dich- spräche denn bei den reichlich 85mm-21mm=mind. 60mm Aufbauhöhe (ohne Belag) dagegen, hier einen Fließestrich einzubauen?
Die OSB-Platten, welche derzeit auf den Tragbalken verschraubt sind, reichen als Blindboden völlig aus. Di kernfrage, welche sich stellt, ist die Tragfähigkeit der Balken.
Da solltest Du Dich mit Deinem Statiker unterhalten.
Für den Calciumsulfat-Fließestrich CAF-F5 solltest Du mit 35mm Einbaudicke und rund 75kg/m² rechnen, darunter eine 25mm dicke Trittschalldämmung.
Das wäre -soweit die Tragfähigkeit der Balken reicht- eine wesentlich bessere Schalllösung als jene in Trockenbauweise!
Eine weitere Variante wäre, auf die OSB-Platten auf Holzfaser-Dämmschicht einen Gussasphaltestrich einzubauen. Da liegt das Flächengewicht noch niedriger, und hier könnte man ebenfalls die von Dir geplanten Massivdielen verkleben.
Auf Trockenestrichplatten wird die Verklebung zu Problemen führen, soviel ist bereits jetzt sicher (Abrisse aufgrund der geringeren Oberflächenfestigkeit als dem gegenüber Nassestriche).
-.-.-.-
Gruß: Klaus

  1. Kanthölzer 40/60 auf OSB-Platte, Abstand ca. 50 cm. Eine
    OSB-Verlegeplatte 22 mm oben drauf. Da drauf die Holzdielen
    geschraubt.

Wozu denn die OSB-Platte? Gibt nur einen schönen Resonator-Hohlraum, da wummt der Bass erst richtig…
Dielen kann man direkt auf die Lagerhözer nageln, aber mit dickem Hanffilz unter den Latten drunter, und die Schrauben/Nägel dürfen nicht bis in den Balken.
Aber: In alten Häusern sind die Dielen/Latten auch mal Teil der Statik und dienen der Aussteifung der Wände, dann darf da kein Filz direkt auf die Balken. In dem Fall (Statiker fragen) feste Lattung und Dielen schwimmend darüber verlegen.
Als zusätzliche Dämmung wäre Zellulose oder Holzweichfaserplatten denkbar, die gibt es fertig mit Kanthölzern, z.B. von Gutex:
http://www.gutex.de/Produkte/Verlegehinweise_und_Pro…