Schallisolierung Flügeltür/ Durchgangstür

Hallo erstmal!
Ich habe folgendes Problem, ich wohne in einer WG, zwischen meinem Zimmer und dem Zimmer meines Mitbewohners gibt es eine große Durchgangstür. Diese ist leider so gar nicht schalldicht und wir bekommen immer mit was der andere gerade so macht, was auf die Dauer offensichtlich sehr anstrengend ist.
Wir wollen die Tür nun isolieren, allerdings sind wir uns nicht einig, was wohl die beste Möglichkeit wäre es richtig zu machen.Wenn wir uns schon die Mühe geben sowas zu basteln solls auch gut werden.
Bei der Tür handelt es sich um eine alte Flügeltür die nicht gerade klein ist, die Maße wären 250cm hoch, 125cm breit und der Rahmen hätte 10cm Tiefe.
Mein Mitbewohner ist für die Variante einfach Steinwolle zuschneiden lassen, in den Rahmen legen und ne große Holzplatte davorstellen, könnte einen kleinen Schrank davorstellen dann sollte das Brett auch an seinem Platz bleiben.
Was wäre das eurer Meinung nach das beste Isoliermaterial, das auch noch bezahlbar ist?
Ich persönlich würde ebenfalls Isoliermaterial in den Rahmen stellen, allerdings möchte ich das Holzbrett auf dem Rahmen fixieren. Auf dem Rahmen selbst festzuschrauben wäre wohl keine so gute Idee, da das unsere Vermieterin sicher nicht so prickelnd fände. Daher habe ich mir gedacht, dass ich auf den Rahmen einfach ein paar Latten klebe oder sonstwie befestige und das Brett daran festschraube.
Was hättet ihr für Vorschläge die Tür abzudichten, bzw was haltet ihr von unseren Ideen? Was für Isoliermaterial könnt ihr empfehlen und worauf muss ich achten?
Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen!
Grüße
Clemens

Hallo Clemens,

zuerst solltest du dir im Klaren sein das Schall in Luft am Besten übertragen wird. Natürlich auch durch Rohre wenn man dagegen klopft.

Steinwolle oder Styropor sind ein homogenes Material mit viel Luft drin, der Schall wird schon noch seinen Weg finden. Und deswegen wird es nur zur Wärmeisolierung verwendet.

Man muß dafür sorgen, das der Schall absorbiert wird, sich also irgendwie „totläuft“ und sich selber reflektiert und damit „auslöscht“. (das ist Physik)

In Tonstudios braucht man immer einen schallneutralen Raum und verkleidet die Wände mit einem Noppenprofil. Bei euch muß die Türe mit diesem Noppenprofil von beiden Seiten zugebaut werden. Also ein Noppenprofil mit dem Rücken gegen Rücken zueinander.

Welches Material das ist siehst du hier: http://www.aixfoam.de/cgi-bin/shop/sh_app?LID=de&FUN…

Natürlich kannst du auch selber unter dem Stichwort Schallschutzmaterial bzw. Schallschutz selber googeln.

Schönen Gruß
John

Mmmhhh, Einspruch …
Hallo John,

zuerst solltest du dir im Klaren sein das Schall in Luft am
Besten übertragen wird. Natürlich auch durch Rohre wenn man
dagegen klopft.

…und die Schallübertragung über alle Etagen eines Gebäudes bestens funktioniert. Luft- und Körperschall sind zwei Themen. Ersteres bewirkt zweites und umgekehrt, können aber auch unabhängig voneinander auftreten. Und die Frequenzen sind von großer Bedeutung.

Steinwolle oder Styropor sind ein homogenes Material mit viel
Luft drin, der Schall wird schon noch seinen Weg finden. Und
deswegen wird es nur zur Wärmeisolierung verwendet.

Nein. In fast allen Trockenbaukonstruktionen, als Trennung zwischen Reihenhäusern oder unter Estrichen z.B. werden Glas- und Mineralwolle verwendet (Styropor ist ausschließlich Wärmeschutz und für schalltechnische Maßnahmen ungeeignet). Für Brandschutz und Schalldämmung (Luft- und Körperschallübertragung). Bewährte, günstige und hervorragend geeignete Materialen.

Man muß dafür sorgen,

ab hier driftest du vom Thema Schalldämmung in den Bereich Raumakustik ab. Ein ganz anderes Gebiet.

das der Schall absorbiert wird, sich
also irgendwie „totläuft“ und sich selber reflektiert und
damit „auslöscht“. (das ist Physik)

Es kommt auf den Zweck an. In Konzertsälen beispielsweise werden Absorber und Reflektoren eingesetzt. In Messprüfständen für Motoren und Schusswaffen die von dir beschriebenen Absorber ausschließlich. Was aber im betreffenden Raum für eine hinsichtlich „Wohlfühlen“ äußerst unangenehme Umgebung sorgt. In einem derartigen Raum würde man auf Dauer gesehen verrückt werden.

In Tonstudios

Da zählen nicht nur die sichtbaren „raumakustisch“ wirksamen Absorber, sondern zusätzlich die relativ komplexen schalldämmenden Wandaufbauten (große Schalenabstände mit schwerem Gewicht, anteilig Dämmstoffe auf Wandstärke bezogen, schwingend aufgehängte schwere Stahlbauteile im Zwischenraum zur Vernichtung tiefer Frequenzen, Randanschlüsse in besonderer Ausführung etc.). Ein sehr kompliziertes, nicht berechenbares System (theoretische und praktische Ergebnisse weichen oft stark ab), auf Erfahrungen aufgebaut. Der Aufbau dient dem Schutz des Studios gegen Schall und Lärm von außen. Im Studio selbst reine Akustik, geeignete Nachhallzeiten erzeugen.

braucht man immer einen schallneutralen Raum

Nein.

und verkleidet die Wände mit einem Noppenprofil.

Das kann man machen, aber mit einfacher Ständerwerkskonstruktion, Beplankung und Dämmstoffeinlagen erreicht man den Zweck Schalldämmung ohne besondere raumakustische Beeinflussung der beiden Räume mindestens ebenso, eher einfacher und besser.

Also ein Noppenprofil mit dem Rücken gegen Rücken
zueinander.

Mmmhhh, Verlege-Richtung wäre hinsichtlich Schalldämmung weitgehend neutral.

Gruß
Der Franke

@runlikehell: Zwischen die Türrahmen senkrecht und waagrecht Latten verklemmen (mit einem Schaumstommstreifen zum Türrahmen hinterlegen), Hohlraum mit Mineralwolle ausfüllen, zwei Lagen Gipskartonplatten als Beplankung, verspachteln, umlaufend mit Acryl abfugen.