Schallschutz Stahlbeton Wände? Im Gebäudepass ersichtlich?

Hallo,
ich habe eine schöne Mietwohnung gefunden. Allerdings habe ich bis jetzt sehr schlechte Erfahrungen mit der Schalldämmung von Mehrfamilienhäusern gemacht.

Die neue Wohnung ist eine gehobene Neubauwohnung von 1996 und hat Stahlbetonwände die laut Makler „sehr dick“ sein sollen. 

Meine Frage ist jetzt, Stahlbeton soll relativ gut sein hinsichtlich der Schalldämmung? Ist das richtig? Oder gibt es auch schlechte Stahlbetonwände die sehr hellhörig sind?

Beim Wohnungsbau gibt es auch gewisse Schallschutzstufen von I bis III die im Gebäudepass vermerkt sein sollen.
Wo kann man den Gebäudepass einsehen?  Muss es einen Gebäudepass geben? (Berlin, Bau des Gebäudes 1996)?

Danke vielmals!!

Meine Frage ist jetzt, Stahlbeton soll relativ gut sein
hinsichtlich der Schalldämmung? Ist das richtig? Oder gibt es
auch schlechte Stahlbetonwände die sehr hellhörig sind?

Man muss sehr genau zwischen Luftschall und Körperschall unterscheiden.

Gegen Luftschall hilft ein schwerer Baustoff sehr gut. Dafür ist der sehr anfällig für Körperschall. Und da ist dann die Entkopplung der Casus Knacksus.
Sichwort: Trittschalldämmung.

Wenn jmd. am Samstag früh am anderen Ende des Gebäudes ein Loch in den Beton in die Decke oder Wände seiner Wohnung bohrt, katapultiert dich der Krach garantiert aus dem Bett.

Wenn der Nachbar seine Frau anbrüllt hörst du davon fast nichts.
Auch die Stereoanlage des Nachbarn hörst du (fast) nicht, wenn die Lautsprecher nicht an die Wand genagelt sind.

Ob und wie gut die jeweilige Wohnung tatsächlich „schallresistent“ ist und deinen Anforderungen entspricht, kannst du praktisch nur mit Probewohnen für ein Wochenende herausfinden. Und indem du die angrenzenden Nachbarn reihum bittest, einfach mal für ein paar Minuten „richtig laut“ zu sein.

Und: Es macht oft einen erheblichen Unterschied wie die darüberliegende Wohnung belegt ist. Kinder sind praktisch IMMER unüberhörbar und das lässt sich auch nicht unterbinden.

Hallo Frank,

Ob Stahlbeton besser den Schall dämmt als andere Materialien z.B. Hohlblocksteine, Gasbetonsteine, Ziegelsteine, etc. kann ich als Laie nicht beurteilen.

Allerdings dürfte eine Vielzahl der Gebäude über eine durchgehende Betonierung der Decken verfügen. Und damit ist der Schallübertragung „von links nach rechts“ und umgekehrt Tür und Tor geöffnet.

Hinsichtlich der Schallschutz-Stufen kann ich auch nicht sagen, ob dies innerhalb des Gebäudes gilt oder ob damit die Dämmung von externem Lärm gemeint ist, bin da Laie.

Ja danke.
Über mir wohnt niemand, ich habe genau aus dem Grund eine Dachgeschosswohnung ausgewählt.
Trittschalldämmung ist wahrscheinlich das übliche: Laminat mit Trittschalldämmung.

Probewohnen wäre natürlich eine tolle Sache, ist aber wohl in der Realität nicht praktikabel. Kein Vermieter in Berlin lässt einen potentiellen Mieter ein Wochenende lang probewohnen.

hi,

Allerdings dürfte eine Vielzahl der Gebäude über eine
durchgehende Betonierung der Decken verfügen. Und damit ist
der Schallübertragung „von links nach rechts“ und umgekehrt
Tür und Tor geöffnet.

aber nur unter dem Estrich.
Der Estrich ist üblicherweise schwimmend eingebaut und somit allseitig entkoppelt.
So wird der Trittschall nicht an den Beton weitergegeben.
Für Luftschall ist der Beton zu massiv, der wird einfach geschluckt.

Gibt es keine Baufehler, ist da relative Ruhe.
Ausnahme wäre nur Körperschall direkt an der Wand (dagegenhämmern oder bohren).

grüße
lipi