Schallschutzdämmung für Innenwand Doppelhaus

Hallo an alle!

Wir haben uns letztes Jahr ein Doppelhaus gekauft. Haben es aufwendig renoviert und nun die eine Hälfte vermietet und ein der Anderen leben wir.

Nun zu unserem Problem, Wir hören jeden Schritt und Tritt unserer Nachbarn, auch wenn sie sich normal unterhalten. Im Obergeschoss bekommen wir sogar mit, wenn sie im Erdgeschoss normal mit Schuhen gehen. Von der Musiklautstärke ganz zu schweigen. Da das alltägliche Sachen sind, möchten wir uns nicht beschweren, weil sie ihre Miete zahlen und auch sonst nett sind und für die dünnen Wände können sie ja auch nichts.

Die Wand zwischen den beiden Häusern besteht aus einfach gemauerten Backsteinen.
Gibt es da eine Möglichkeit, diese Wand (zumindest auf unserer Seite) so zu dämmen, dass es nicht so laut ist?

Vielen Dank im Voraus und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Grüße

Stefan

Hallo Stefan,
da haben Sie offensichtlich ein sehr altes Haus gekauft, welches durchgehende tragende Verbindungen bei den Decken und Wänden hat.
Eine vollständige Isolierung bei allen Teilen ist da aus Kostengründen und wahrscheinlich wegen der fehlenden Raumhöhen nicht möglich.
Eigentlich müssen da auch die Estriche entfernt und in neue schwimmende Doppelplatten auf Kork gelegte, ersetzt und die Decken durch schwere abgehängte erneuert werden.

Aber man kann Kompromisse machen und mit besonders schweren Platten an den wichtigsten Stellen beginnen. ( schwere Platten dämmen Schall, und leichte Platten Wärme.)

Das preiswerteste Material das ich kenne ist die Fermacelplatte, diese Platte besteht aus einer Art Zementfaser hat die notwendige Schwere und Dichte und kann problemlos auch doppelt verlegt werden.
2 x 10mm wirken da oft Wunder, es gibt sie für Böden und Wände, doppelt und versetzt bringt sie am meisten. Sie kann über eine Verlattung genagelt, oder mit Gibsklecksen geklebt werden und ist Feuchtigkeitsfest.

Habe in meinem Leben schon viele Altbauten saniert, es gibt nichts besseres.
mfg
HO

Schallschutzdämmung für Innenwand Doppelhaus
Hey H O,

vielen Dank für die rasante Antwort. Mit Fermacell habe ich Erfahrungen gemacht, jedoch nur als Estrichersatz. Muss sagen, im Gegensatz zu Estrich, war das sehr einfach zu verlegen vor allem haben wir danach auf die Platten noch Fliesen verlegt. Bis jetzt keine Risse oder Sonstiges.

Gibt es da speziell wärmedämmende Fermacell-Platten und muss ich die Wand vorbehandeln oder reicht es wenn ich die Tapeten abmache?

Vielen Dank nochmal!

Gruß

Stefan!

Hallo Stefan,

ich bin auch nicht so der Schallschutzprofi, aber ich würde einige Latten an die Wand schrauben (möglichst mit Abstand zur Wand wegen der Schallbrücke) und die Zwischenräume mit einer Filzmatte füllen. Dann Rigipsplatte davor, tapezieren und fertig.Ähnlich einer „Ständerzwischenwand“.
Wenn das nicht so richtig hilft, dann vielleicht auf beiden Seiten dämmen.

Dann ebenfall erstmal einen „Guten Rutsch“ und im neuen Jahr geht´s los.

Hallo,

zunächst muss man zwischen 2 Größen unterscheiden:
Das eine ist der Luftschall. Das sind gesprochene Worte oder gesungenes Liedgut. Gegen diese Schallübertragung hilft in erster Linie „Masse“. Je schwerer die Trennwand wäre, desto geringer die Schallübertragung.
Da die Wand ja schon besteht, ist eine nachträgliche „Massenerhöhung“ wohl eher schwer zu realisiern.
Deshalb wäre alternativ über eine schallabsorbierende Schale auf beiden Seiten (euren Mietern geht es mit euren gesprochenen Worten genauso) nachzudenken. Dies könnte profanerweise eine doppelt mit Gipskartonplatten beplankte, eng mit Mineralwolle (nicht EPS oder so) gestopfze Vorsatzschale auf beiden Seiten sein.

Das andere ist der Körperschall (die Schritte auf der Treppe). Dagegen hilft nur die Entkopplung der schallübertragenden Bauteile (Decken, etc.) Sowas wird im Massivbau durch z.B. einen schwimmdenen Estrich realisiert. Ich weiss nicht, wie euer Fußbodenaufbau aussieht, aber eine schwimmende Verlegung von Laminat oder so dürfte machbar sein und kann schon eine merkbare Verbesserung bringen.

Guten Rutsch !

Andreas

Ich vermute mal, Baujahr 50er Jahre? Da wurde noch so gebaut, mit nur einschichtger Trennwand, denn Schaffung von günstigem Wohnraum hatte Vorrang vor Komfort oder gar Schallschutz. Oft wurden auch die Decken über die Nachbarhäuser hinweg in einem Stück gegossen. Folge: Trittschall wird gnadenlos übertragen, je nach Frequenz und Eigenfrequenz der Baumaterialien. Diese Häuser sind aber meist recht solide, im Gegensatz zu den 70er Jahren, wo man mit Fertigteilen und Holzbauweise rumexperimentiert hat.

Habe selber mal in so einem Reihenhaus gewohnt. Da hörte man pikanterweise jeden Toilettengang des Nachbarn in allen Einzelheiten, Unterhaltungen auch, Musik und Fernsehen aber nicht. Dessen Kloschüssel war direkt an der Trennwand montiert…man gewöhnt sich dran:wink:

Sicher können Sie da was machen, einfach mal einen Experten kommen lassen. Aber es wird sicher aufwändig und teuer. Denn selbst wenn Sie ihre ganzen Wandflächen zum Nachbarn isolieren, wird der Überträger des Trittschalls bestehen bleiben, also die Decken, die über die Trennwand in die Nachbardecken übergehen. Denn die können Sie ja nicht rausreißen und neu aufbauen.

Hoffe, es hilft

Ludwig

Hallo Stefan!

Sagte ich doch, auch als Bodenestrich sind die gut, aber die haben vor ca. 40 Jahren mit Wandplatten begonnen, für Feuchtraum und für Feuerschutz, aber wegen der hohen Dichte sind die für Wärme nicht so geeignet.
Darum hat man welche mit Styroporbeschichtung entwickelt. 1 cm Fermacell mit ca. 2 oder 4 cm Styropur, sind optimal für Außenwände.
Hatte das schon vor ca. 30 Jahren bei einem Büroausbau verwendet, und als 2 x 1 cm übereinander als Feuerschutz F 60.
Ich halte die Platte für die beste bei Trockenausbau.
mfg
Helmut Ontl

Hallo!

Ich würde die Wand wie folgt dämmen:
http://www.der-daemmstoff.de/daemmung/anwendungen/au…
Das wäre meines Erachtens die einfachste Lösung.
Ob allerdings eine Dampfsperre angebracht ist vermag
ich nicht zu sagen.
Viel Erfolg und guten Rutsch!

Gruß C.Milla

Hallo, Stefan!
Wenn ich deine Schilderung des Ist-Zustands lese, tut es mir richtig weh! Da ist offensichtlich und entgegen jeder Bauregel eine Einfach-Trennwand wie im Einfamilienhaus gesetzt worden; richtig wäre eine Doppelwand mit Brandschutzeinlage zwischen den Mauerteilen gewesen. Die hätte allein schon für den nötigen Schutz vor jeder Art von Schallübertragung gesorgt. Außerdem dürften die Böden nicht an diese Wand anschlagen, sondern müßten schwimmend gegossen worden sein.
Nun kann man diesen Fehler nicht mehr ohne größeren Auifwand beheben : es könnte an der gesamten Trennwand eine nachträgliche Ständerwand gezogen werden, die Anschlagseiten der Böden ausgestemmt und mit Streifen aus Styropor gegen Schallübertragung gesichert werden u.a.m.
Das hilft jedoch nichts, wenn du nicht sicher sagen kannst, ob wenigstens unter den gegossenen Böden Dämmmaterial gelegt wurde ( klingt in der Beschreibung nicht so, wäre aber fachgerecht).Die Trennwand zu dämmen bringt allein nicht so viel, wenn der Trittschall auch übertragen wird. Du beschreibst nicht, ob die Räume von der Größe her eine ca. 10 cm starke Innenwand mit entsprechender Dämmung hergeben; damit wäre aber wenigstens die Gesprächs- oder Musikübertragung leiser. Auch zum Verlegen von Teppichböden in den jeweils angrenzenden Räumen könnte man raten, da sie bereits im Raum die Geräuschkulisse senken.
So richtig zuraten kann ich aber zu nichts, denn es wären alles nur Halbheiten, ohne daß du nach dem ganzen damit verbundenen Aufwand das erreichst, was du willst.
Wenn du willst, mach was! Denke aber bitte an den Unterschied zwischen Aufwand und späterem Nutzen.
Ein dennoch frohes Neues Jahr wünscht Makla

Hallo
aus schalltechnischen Gründen sollten beide Doppelhaushälften voneinander komplett getrennt und zwischen beide Wänden sollte eine Isolierung vorhanden sein. Ist jedoch Zwischenmauerwerk der beiden Doppelhäuser ein Gemeinsames, dann ist es so wie als würde Ihr Nachbar sich im Nebenzimmer bewegen.
Zu meiner Zeit als ich noch als Bauingenieur tätig war, haben wir solche Maßnahmen schon im Voraus geplant.
Ich würde Ihnen empfehlen, sich mit einem Fachmann in Verbindung zu setzen, die sich auf Schallschutz spezialisiert hat. Er hat für Sie bestimmt die passende Lösung. Was ich Ihnen empfehlen würde, könnte nicht das Richtige sein, da ich nicht an Ort und Stelle bin.
mfG

Hallo Stefan,
in Deiner Beschreibung sprichst Du auch von Körperschall bzw. Trittschall. Welches Baujahr hat das Gebäude ? Ist der Boden und die Decke aus Beton ?
Die Dämmung einer Wand ist mit mäßigem Aufwand und gutem Erfolg durchzuführen. Allerdings verlierst du je nach Ausführung 6-10 cm an Raumtiefe.
Sollte es sich um Körperschall, das heißt Übertragung
der Schallwellen über durchgehende Beton Decken / Wände
handeln wird es entsprechend schwierig
Dämmung der Wand:
Ständerwerk aus 3-5 cm C-Profilen mit Dämmwolle zwischen den Profilen ausgefacht. Wichtig ist hierbei
das keine feste Verbindung zur Wohnungstrennwand bestehen darf. Auch die Bodenanschlüsse und Deckenanschlüsse müssen mit Moosgummistreifen zwischen U-Profil und Decke / Boden entkoppelt werden.
Bei einer Raumhöhe bis 250 cm ist eine Ausführung mit den 27 mm hohen Decken C-Profilen möglich, wenn diese mit 2 X 12,5 mm GKB Plattten beplankt werden.
Dadurch erhält die Wandvorsatzschale eine entsprechende
Steifigkeit. Bisher habe ich mit diesem Verfahren gute Erfolge erzielt.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

mfg. cw

Backsteine? da ist das Haus wohl über 100Jahre alt!!
Was wichtig wäre zu wissen wäre die Wandstärke der Trennwand! und wie die Balken/Träger liegen? parallel oder direkt durch die Trennwand! danach kann man mehr sagen, ansonsten würde ich vorschlagen eine Trockenbauwand von mindesten 10cm mit Trennwandplatten als Schallschutz und natürlich doppelt Beplankt von einer Seite anzubringen.

hallo,
das ist nicht mein Fachgebiet, irgendwas läuft schief. Sorry.
Gruß Georg Brand

Hallo,
eine Haustrennwand sollte zweischalig mit durchgehender Gebäudetrennfuge ausgeführt werden.
Also am besten eine biegesteife Schale auf einer Seite davorsetzen. Dicke der Trennfuge mind. 30mm.
(Ein Merkblatt der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau gibt Hinweise).
Gruß
JL.

Hallo zurück,
das ist eine Ingenieurleistung, die ein Kollege erbringen müsste. Es gibt viele Ursachen und dementsprechend auch viele Lösungsmöglichkeiten.
Viele Grüße,
EH.

Hallo,

das ist leider nicht so einfach. Ggf. bzw. wahrscheinlich sind Schallbrücken eingebaut worden, die es zu entkoppeln gilt. Ist so pauschal nicht zu beantworten.
Ihr solltet hier mit einem Fachmann einen Ortstermin vereinbaren.

Viele Grüße