Schalter vorübergehend ausgebaut

Hallo,

wenn ein Lichtschalter vorübergehend ausgebaut wird, damit andere Handwerker etwas machen können, dann schließt der Elektriker doch die Phase (braun an braun) mit einer Klemme aneinander, damit sollte eigentlich Strom fließen. Dann verbindet er den Neutralleiter (blau an blau) ebenfalls mit einer Klemme, damit sollte der Strom auch wieder zurückfließen. Erde an Erde verbindet er auch, aber das sollte im Normalfall ja ohne fließenden Strom sein.

Müsste jetzt nicht die Lampe dauerhaft leuchten?

Oder welchen Trick benutzt der Elektriker, damit die Lampe nicht leuchtet? Sicherung ist drin, da an der Sicherung auch andere Verbraucher hängen.

Danke!

Hallo,

es gibt nicht den einen Lichtschalter. Je nach Installationsart kommen da verschiedene infrage.
Hat der Elektriker die Leitungen wirklich in der genannten Art und Weise verbunden oder war das nur deine Vermutung?

Warum sollten die blauen Adern der N sein? Warum sollte deren Verbindung nach Schalterausbau notwendig sein - den N führt man doch praktisch nie über den Schalter?
Und: Soll die Lampe denn nun dauerhaft leuchten?

Die braunen sind die Phase, das zeigt der Phasenprüfer an. Die gelb-grünen müssten doch die Erdung sein. Also bleibt blau nur für den Neutralleiter.

Das ist alles auch keine Uraltinstallation, sondern wahrscheinlich aus Mitte der Neunziger und sieht ordentlich aus.

Wie macht ein Elektriker so etwas denn, wenn er es sachgerecht macht?

Wenn es eine Wechselschaltung war, kannst du einen überbrücken und der Rest funktioniert so wie vorher. Vielleicht hilft dir das.
Kannst auch eine Lampe mit Schalter zB an der Fassung nehmen aber das wäre dir ja aufgefallen, wenn es die Lampe wäre, oder?

Wenn der Schalter drin ist, geht die Phase zum schalter und vom Schalter wieder weg. Mein Verständnis: Wenn Schalter auf aus, wird der Stromfluss unterbrochen, wenn Schalter ein, fließt der Strom, Lampe leuchtet.

N (und Erdung) liegen auch in der Wandbohrung, aber werden (nicht im Bauteil Schalter, sondern daneben/dahinter) mit einer Klemme verbunden. Mein Verständnis: Wenn die Lampe leuchtet, fließt hier der Strom wieder zurück.

Hi!
Es scheint hier tatsächlich so zu sein, dass da das komplette dreiadrige „Versorgungskabel“ ankommt, und von dort ein komplettes dreiadriges Kabel zur Lampe weiter führt. dann hast du recht.

Oftmals gibt es eine Abzweigdose wo diese beiden Kabel ankommen, und von wo dann ein drittes Kabel zum Schalter führt. Das hat dann auch gerne blau und braun als Aderfarben, die aber beide an den Schalter gehen. Dann ist blau doch nicht so neutral wie gedacht…

Um das Licht ein- und auszuschalten könnte man die Sicherung ziehen, oder das Leuchtmittel entfernen.

  1. Merken, wie es angeschlossen war.
  2. Phasenprüfer in den Müll schmeißen, zweipoligen Spannungsprüfer benutzen.
  3. Sich niemals auf Aderfarben verlassen.

Und nun kommt es darauf an, was eigentlich das Problem ist.
Soll die Lampe dauerhaft leuchten? Wohl kaum.
Also klemme ich den Schalter ab, setze ein oder zwei hohe Putzausgleichsringe auf die Schalterdose und baue den Schalter wieder ein. Somit sitzt der dann ein paar Zentimeter vor der Wandoberfläche und die spannungsführenden Adern sind dennoch hinreichend geschützt. Da kann der Maler ganz wunder drum herum malern, der Stuckateur verputzen - so machen wir das meistens.

Da für eine normale Ausschaltung nur zwei Adern am Schalter angeschlossen sind, wundert mich halte die Frage, was man mit den blauen und grün-gelben Adern machen solle. An denen macht man nämlich in der Regel gar nichts - außer, dass man altertümliche Schraubklemmen gegen Steckklemmen ersetzen würde.

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Das kann unter normalen Bedingungen nicht sein (wenn der Lügenstift hier nicht über alle Maßen lügt)! In einer einfachen Ein-/Aus-Schaltung kommt eine ungeschaltete Phase an, die dauerhaft mit Strom versorgt wird. An der ist eine Spannung gegen einen am anderen Ende entsprechend verbundenen Neutralleiter oder einen PE messbar. Die führt mal am Eingang L in den Schalter. Vom Schalter weg führt dann die geschaltete Phase zur Leuchte. Auf der ist, solange sie nicht über den Schalter mit der ungeschalteten Phase verbunden ist, keine Spannung messbar!

Auch am Eingang einer Wechselschaltung hättest Du die eine ungeschaltete Phase und zwei Korrespondierende, die ohne Schalter beide keinen Strom führen. Am Ende einer Wechselschaltung würde mit einem am Anfang eingebauten Schalter genau eine Korrespondierende Strom führen. Und auch bei einer Kreuzschaltung führt in der Mitte nur eine der ankommenden Korrespondierenden Strom.

Und auch bei einer Tasterschaltung mit Stromstoßrelais (Eltako) führt nur die ungeschaltete Phase Strom.

Selbst wenn über den Schalter noch eine Steckdose versorgt werden sollte/der Schalter über eine Steckdose versorgt wird, gibt es ohne Schalter nur eine ungeschaltete Phase in der Dose.

Insoweit besorge Dir zunächst ein anständiges zweipoliges Messgerät und messe am besten gegen eine funktionsfähige Steckdose, solange Du nicht weißt, ob blau hier wirklich ein verbundener Neutralleiter ist und nicht ggf. als geschaltete Phase verwendet wurde. Dito bzgl. PE.

Und dann nimmst Du Dir die geschaltete Phase an der Leute vor und misst den Widerstand gegen die übrigen infrage kommenden Verdächtigen in der Dose, nachdem Du deren Spannungsfreiheit festgestellt hast. Ungeschaltete und geschaltete Phase müssen dann in der Dose gebrückt werden, um das Licht einzuschalten. Und damit das alles dann sicher bleibt, solltest Du wie von @X_Strom vorgehen und den Schalter mit ein paar Putzringen auf Abstand für die Dauer der Baumaßnahme wieder einsetzen, damit das alles auch berührungssicher und komfortabel wird.

Das Problem ist: Der Elektriker hat die Steckdosen und den Schalter ausgebaut und die Kabel mit Klemmen zugesteckt. Dann kam der Tischler, montierte Rückwände und machte die entsprechenden Topfbohrungen für die Stecker und den Schalter.

Ich rufe den Elektriker an, und der sagt, ja gerne, aber Sie müssen Geduld haben, wir haben sehr viel zu tun. Ich frage, wie lange dauert es, man sagt mir, da müssen Sie abwarten, ich habe den Auftrag in die Technik gegeben, die rufen Sie an…

Nach einer Woche ruf ich wieder an und werde wieder vertröstet.

Deswegen wollte ich den Schalter selbst montieren, denn ohne Deckenlicht ist es wirklich sch…

Baue ich also den Schalter zwischen die beiden Phasekabel, alles schön. Ich messe mit dem Phasenprüfer, das funktioniert auch wunderbar, ausgeschaltet ist auf der Eingangsseite Spannung, eingeschaltet ist auf beiden Seiten Spannung. Der Schalter tut also, was er soll, aber die Deckenbeleuchtung leuchtet nicht.

Oben an den Lampen will ich nichts groß machen, denn es sind Spots in einer Rigips-Decke, da kommt man schwer ran und ich will nichts kaputt machen.

Das klingt jetzt aber alles ganz anders als in deiner ursprünglichen Frage! Jetzt gibt es da plötzlich auch fehlende Steckdosen und auf den beiden Phasen ist jetzt nicht individuell Strom, sondern nur dann, wenn Du sie über den Schalter verbindest ist auf der 2. „Phase“ Strom. Das ist aber doch keine Aussage! Die zweite Phase ist dann einfach nur eine Verlängerung der 1. Phase, vollkommen unabhängig davon, wo die hin führt und was da dran hängt (oder auch nicht).

In diesem Szenario könnte der 2. braune Leiter auch einfach nur ein Verbindung von der von der Verteilerdose kommenden ungeschalteten Phase zur Versorgung einer Steckdose sein. Viele Schalter haben am Eingang eine Doppelklemme für genau so ein Szenario. Die geschaltete Phase zur Leuchte ist dann eine andere Ader. In so einem Szenario würden dann auch Neutralleiter und PE in der Dose Sinn ergeben. Die müssten dann einfach gebrückt werden zur Versorgung der Steckdose. Stellt sich dann nur die Frage, wo die geschaltete Phase für die Leuchte geblieben ist? Sicher, dass Du alle Leiter gefunden hast?

Mach mal ein Foto von der Dose und allen Adern drin. Hier wird nur geraten…