Schaltung verstehen (Westfalia LG 20)

Moin,

pünktlich zur Abfahrt in den Urlaub hat meine Stromversorgung im Auto den Geist aufgegeben. Das gute Stück hat aber jetzt auch dreißig Jahre hinter sich.
Nun habe ich den Schaltplan im Netz unter http://syncro-style.de/php/openlink.php?id=123 (ganz unten) gefunden und daraufhin die Bestückung erneuert - leider nur die Teile, die ich bekommen habe. Es fehlen also noch die Thyristoren. Ich gehe im Prinzip mal davon aus, dass einer davon die Ursache für den immer noch vorhandenen Defekt sein wird.

Ich möchte aber die Schaltung verstehen. Ich habe schon viele Netzteilschaltungen gesehen, aber noch nie eine mit Thyristoren. Wobei schonmal feststeht, dass das Ding eine Menge Dampf hat (ca. 10A Dauerlast bei 12V). Dabei ist der Kühlkörper für die Thyristoren vergleichsweise winzig in Relation zu den MosFet-Netzteilschaltungen die ich kenne.

Wer kennt solche Schaltungen und kann mir bei der Fehlerdiagnose helfen? Wie kann man die Thyristoren prüfen?

Grüße, Messie

Hallo Messie,

Es fehlen also noch die
Thyristoren. Ich gehe im Prinzip mal davon aus, dass einer
davon die Ursache für den immer noch vorhandenen Defekt :sein wird.

Sehr wahrscheinlich. Hast du die Elkos getauscht, da bei dem Alter der Schaltung sehr wahrscheinlich Austrocknung und Kapazitätsverlust vorliegen?

Dabei ist der
Kühlkörper für die Thyristoren vergleichsweise winzig in
Relation zu den MosFet-Netzteilschaltungen die ich kenne.

Das liegt daran, dass die Thyristoren einerseits gute Duchlasseigenschaften (1…1,5 V Spannungsabfall je nach Typ und Belastung) haben, andererseit daran, dass sie nur mit Netzfrequenz geschaltet werden und im Stromnullduchgang verlöschen. Daher treten fast keine Schaltverluste auf, also reicht auch ein kleiner Kühlkörper.

Es handelt sich um eine gesteuerte zweipulsige Mittelpunktschaltung (M2), eine Gleichrichterschaltung für Trafos mit Mittelanzapfung mit einer Ausgangsspannungswelligkeit von 2 x 50 Hz. Die mittlerer Ausgangsspannung wird durch Phasenanschnitt (ähnlich wie beim Dimmer) gesteuert. Je später in Bezug auf den positiven Spannungsnulldurchgang der jeweiligen Sekundärspannung Th1 und Th2 von der Enstufe T6/T7 angetriggert werden, desto geringer wird die Ausgangsspannung.

Wie kann man die Thyristoren prüfen?

Zwischen Anode und Kathode darf kein Durchgang herrschen, sonst ist der Thyristior durchlegiert, was bei Defekt fast immer der Fall ist. Manchmal kann man mit dem Diodenprüfer des Multimeters über Gate und Kathode eine Spannung von 0,3…1V messen, leerlauf ist auch OK, Kurzschluss nicht.

Gruß
Schrank

Danke schonmal. Die Schaltung kannte ich mit Dioden von alten Ladegeräten mit Festspannung, mit Thyristoren noch nicht.
Die Thyristoren sind unauffällig, also Durchgang gibt es nicht. Es scheint eher einer ein Leck zu haben, denn im unbelasteten Zustand steigt die Spannung langsam an bis die Regelung sie ruckartig runterfährt. Bei Belastung verkürzt sich dieses Intervall, so dass z.B. bei einer Birne 12V/20W ein unregelmäßiges Geflacker entsteht.
Ich vermute mal, dass eines der Gates spinnt und gleich durchzündet, denn die Spannung geht bis an den oberen Bereich des Trafos.

Die Elkos hatte ich als Erstes getauscht. Mittlerweile sind alle Bauteile getauscht, selbst die Widerstände, weil einige davon recht braun waren.

Was mir noch fehlt, sind geeignete Thyristoren. Der Originaltyp BTW38/100R ist so lange aus dem Markt, dass ich weder eine Vergleichstabelle noch ein Datenblatt mit Kennlinien finde.

Kann ich da einen x-beliebigen Typen nehmen? Wie schon gesagt sind meine Erfahrungen mit Thyristoren noch gleich Null.

Grüße, Messie

Hallo Messie,

Was mir noch fehlt, sind geeignete Thyristoren. Der
Originaltyp BTW38/100R ist so lange aus dem Markt, dass ich
weder eine Vergleichstabelle noch ein Datenblatt mit
Kennlinien finde.

Komisch.
http://www.google.ch/search?hl=de&rlz=1T4GZEZ_deCH25…

/100 gibt die Sperrspannung an und ist nicht so wichtig.

Kann ich da einen x-beliebigen Typen nehmen? Wie schon gesagt
sind meine Erfahrungen mit Thyristoren noch gleich Null.

Ist bei dieser Anwendung nicht so kritisch.
Wichtig ist hier der Strom (10A), du darfst auch eine 16A- Typen einsetzen.
Die Sperrspannung ist praktisch auch kein Problem, su wirst keine Typen finden, welche eine zu kleine Sperrspannung haben.
Der Triggerstrom ist mit 50mA auch nichts spezielles.

MfG Peter(TOO)

Komisch.
http://www.google.ch/search?hl=de&rlz=1T4GZEZ_deCH25…

Weiß auch nicht, da hab’ ich wohl Tomaten auf den Augen gehabt.

Nach ein wenig suchen hab’ ich dann http://www2.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150…
als Ersatztypen gefunden.

Grüße, Messie