Scharniere/Ladenbänder, wie lang?

Hallo, ich will ein altes Holztor wieder aufbauen. Zweiflügelig, jeder Flügel ca. 2,50 m breit, wird ziemlich schwer.

Gibt es Richtlinien, wie lang die Ladenbänder sein müssen, damit das ganze nicht in sich zusammensackt.

Ich habe mir verschiedene Tore an Scheunen angeguckt, das sieht so aus, als ob da die Ladenbänder über ca. 70 Prozent der Breite gehen. Längere als 1,20 m kriege ich aber im Baumarkt nicht.

Weiß jemand dazu genaueres?

Vielen Dank im voraus
Günter

Hallo Günter,

ich will ein altes Holztor wieder aufbauen.

Zweiflügelig, jeder Flügel ca. 2,50 m breit, wird ziemlich
schwer.

das ist schon ganz schön ordentlich! Da solltest Du auch auf die Verankerung der Bänder achten, sonst gibt es Mauerbruch. Früher wurde da nicht selten die Mauer durchgebohrt und an der anderen Seite gekontert!

Gibt es Richtlinien, wie lang die Ladenbänder sein müssen,
damit das ganze nicht in sich zusammensackt.

Es gibt alte Bücher, wo so was drinsteht, hab aber momentan keines davon zur Hand. Frag aber mal bei einem Schreiner nach, die könnten so was noch wissen. Oder frag mal beim Denkmalschutzamt. Die Leute da sind ziemlich pfiffig und meist sehr hilfbereit.

Ich habe mir verschiedene Tore an Scheunen angeguckt, das
sieht so aus, als ob da die Ladenbänder über ca. 70 Prozent
der Breite gehen. Längere als 1,20 m kriege ich aber im
Baumarkt nicht.

Ein Baumarkt ist auch kein Fachgeschäft! Geh in einem Laden für Metallwaren oder ein Spezilageschäft für Beschläge und Türenkrams. Ich garantier Dir, daß man Dir verschiedene Oberflächen, verschiedene Farben und Strukturen anbieten oder besorgen kann. Außerdem kann ich mir auch vorstellen, daß man Dir recht genaue Tips zur Auslegung gibt - Fachgeschäft eben!

Wenn es aber tatsächlich keine Bänder in dieser Länge gibt, kannst Du zu einem Schloßer oder Schmied gehen, die Dir sowas anfertigen können.

Gandalf

Hi Günter,

wenn es nicht unbedingt Scharniere und Bänder sein müßen, gibt es als Alternative die Mögllichkeit, das Tor mit einem Rahmen und einer Führung zu fertigen.

Der Rahmen gibt die Stabilität und die Tür wird auf Stahlstäben geführt, die unten in einem Stein (soweit ich mich erinnere wars Basalt) mit Bohrung und oben im Querbalken stecken. Geschmiert wird es mit einem zähen Fett.

Gandalf

hallo günther,

ich nehme immer mindestens die hälfte einer torbreite als bandlänge…
…wichtig ist aber daß du die querverstrebungen der holzbalken EXAKT anbringst
…je weniger das holz ins sich arbeiten kann desto weniger hängt es hinterher… auch das einsetzen von wasserfestem leim kann dir da helfen

um einer „mamutkonstruktion“ von tormauern aus dem wege zu gehen würde ich an deiner stelle die beiden flügel… in der mitte mit passenden (größe) Gummirollen abfangen… somit mußt du keinen großen aufwand betreiben wegen der halte-mauern… und das enorme zug-gewicht deiner beiden tore wird um ein vielfaches gesenkt…

außerdem bleiben deine tore auch nach jahren noch in „form“…
die anderen konstruktionen muß man in der regel nach einer gewissen zeit nochmals nacharbeiten weil die zug-gewichte die flügel in der mitte nach unten sacken lassen.

gruß rüdl

Hallo Rüdl,
danke für Deine Antwort. Die Hälfte der Torbreite schaffe ich mit der Bänderlänge, soweit ok.

Das mit den Gummirollen ist bei der holperigen gepflasterten Einfahrt wahrscheinlich nicht möglich.

Stattdessen werde ich versuchen, am Tor von der Scharnierseite oben zur freischwebenden Seite unten ein Drahtseil mit Wantenspanner von Segelbooten anzubringen, dann kann erstens nichts absacken und man kann es auch mal nachspannen.
Gruß
Günter

Hallo Gandalf,
vielen Dank für Deine beiden Antworten. Die Zapfen oder Dorne der Scharniere haben 2 cm Durchmesser und sind mit schmiedeeisernen Bändern befestigt, die um sehr kräftige Sandsteinsäulen, da wird es wohl keinen Mauerbruch geben. Das Tor war ja seit jeher da dran.

Dein Vorschlag mit dem Rahmen lässt sich nicht umsetzen, weil es zu sehr vom Original abweicht und es oben auch keinen Querbalken gibt.

Ich werde versuchen, am Tor von der Scharnierseite oben zur freischwebenden Seite unten ein Drahtseil mit Wantenspanner von Segelbooten anzubringen, dann kann erstens nichts absacken und man kann es auch mal nachspannen.

Sowas habe ich mal bei Viehgattern im australischen Busch gesehen.

Gruß
Günter

Hi Günter,

ein Punkt, der bei solchen Toren gerne vergessen bzw unterschätzt wird ist die Windlast. Ich schätze mal, daß da mindestens 10 - 12 m2 zusammenkommen.
Du mußt an den Wänden normalerweise wenig machen, wenn der Wandanschluß groß genug dimensioniert wurde, aber in der Mitte, wo die beiden Flügel zusamenschlagen! Dort sollten/müßen die Flügen jeweils mit einem Bodenanker befestigt werden. Das sind die Dinger, wo das eine Teil ans Holz geschaubt wird, das einen beeglichen Dorn hat und unten in den Boden wird eine Hülse eingelassen.
Zusätzlich solltest Du zwei Riegel über die Höhe verteilen.
Ich habs zuerst vergessen; mit dem Ergebniss, daß nach dem ersten Sturm ein Flügel durchgeschlagen ist und ich verfluchtes Glück hatte, daß er nicht abgerissen wurde. Jeder Flügel hat bei mir ca. 10 m2.

Gandalf

Geht klar, das habe ich bedacht. Beide Flügel zusammen haben ca. 10 qm, unten kommt ein Bodenanker hin, oben ein überklappbarer sehr kräftiger Stahlbügel, Sturmanker heißen die Dinger glaubich.
Gruß
Günter

hallo günter,

die bänder die du suchst nennen sich langbänder. die längstn die mein beschlags lieferant anbietet sind 150 cm. ein hersteller steht leider nicht dabei, diese bänder müßte aber jeder gute beschlagshändler haben.
die stabilität ist aber weniger eine frage der bänder, sondern mehr der aussteifung. traditionell sind auf der innenseite zwei querfriese, die mit einer strebe verbunden werden. das ganze hat am ende die form eines Z . die richtung des Z ist wichtig, d. h. auf die strebe (/) muß druck kommen. auf die querfriese werden dann die bretter genagelt oder geschraubt und die langbänder werden ebenfalls hier befestigt. am besten mit durchgehenden schloß schrauben.

ich hoffe ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken.

viel erfolg
martin

Hallo Martin,

ja danke, das war verständlich. Wir haben das Tor auch genauso gebaut, mit 120er Langbändern. Inzwischen kann ich auch bei den Fachausdrücken mitreden:smile: Nur die Querfriese waren neu für mich.

Viele Grüße
Günüter

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