Schauen Sie sie sich an / schauen Sie sich sie an

Hallo zusammen!

ich habe ein großes Problem: zwei Pronomina. Welches hat Vorrag? Wenn es ein Pronomen und Artikel wären, wäre das überhaupt kein Problem. Unbetont vor betont bzw. Personalpronomen vor dem Artikel. So hat Metapher immer argumentiert und auch begründet. Aber wie geht es, wenn ich zwei Pronomina habe und eins davon ein Reflexivpronomen ist?

A) Schauen Sie sie sich an ( sie= die Bücher)
B) Schauen Sie sich sie an

Danke sehr

Im Schriftlichen gilt auch hier:
unbetont vor betont
bzw. alt vor neu
bzw. bekannt vor unbekannt

„Schau dir das Buch an“
aber
„Das Buch dort auf dem Tisch: Schau es dir an“

„Schauen Sie sich die Bücher an“
aber
„Auf dem Tisch liegen Bücher. Schauen Sie sie sich an.“

Gruß
Metapher

Wobei ich das noch von keinem normalen Menschen gehört habe. Wenn mir das jemand sagt, überlege ich, ob der sonst auch stottert. :stuck_out_tongue:

Hallo Metapher,

ich glaube, dich verstanden zu haben: Wenn man zwei Pronomina hat und eines ein Reflexivpronomen ist, geht das Relfexivpronomen nach Personalpronmen, Der Grund ist: Das Reflexivpronmen ist betonter als Personalpronomen . Ist das richtig?

Grüße

Na ja, wie häufig im Leben warst du in einer Situation, in der ein vergleichbarer Satz in der Luft lag? :stuck_out_tongue:

Natürlich wird jemand, der schnell reagieren kann und das stilistische Unglück kommen sieht, die Variante mit dem nachgestellten Demonstrativpronomen wählen:

„Auf dem Tisch liegen Bücher. Schauen Sie **sich die" an.“

Hallo!
Du hast aber hier ein Reflexivpronomen und einen bestimmten Artikel. Das ist aber nicht dasselbe, wie ein Reflexivpronomen und ein Personalpronmen

In diesem Beispiel ist der bestimmte Artikel nach dem Reflexivpronomen. Der bestimmte Artikl ist in allen Fällen betonter. Es ging um Reflexivpronomen und Personalpronomen. Wie du oben in deinem Beispiel erwähnt hast, kommt das Reflexivpronomen nach dem Personalpronomen, weil es betonter ist.

Grüße

Nein, umgekehrt. Das Personalpronomen ist unbetonter als das Reflexivpronmen. Denn es ist ja (in diesem Beispiel) anaphorisch.

Überhaupt ist es sinnvoll, sich die besagte Regel nicht nur als „unbetont vor betont“ zu merken, sondern auch als „alt vor neu“

Auf welcher Basis weiß ich, dass das Personalpronomen ältere Informationen als das Reflexivpronomen trägt?

Aus dem Zusammenhang.

„Dort steht ein Baum. Schau ihn dir an.“

Hier ist doch unverkennbar, dass mit „ihn“ der „Baum“ gemeint ist, also rückbezüglich ist. Das ist btw. immer der Fall, wenn zwei Personalpronomen sich im Satz begegnen.

Du kannst die Regel auch ohne diese Erklärung abstrakt auswendiglernen: „Zwei Personalpronomen → Akkusativ vor Dativ“ wie auf [dieser Seite] (https://deutschegrammatik20.de/wortposition/wortposition-dativ-akkusativ/) erwähnt. (Diese Seite mal durchzuarbeiten, ist übrigens empfehlenswert.)

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