Scheibenbremse oder Felgenbremse?

Hallo,

habe vor mir ein neues Trekkingrad zu kaufen. Schwanke noch ob ich mich für eine hydr. Scheibenbremse oder für eine hydr. Felgenbremse einscheiden soll. Bin Tourenfahrer und mit vier vollgepackten Radtaschen unterwegs. Kann hier eine Felgenbremse die Anforderungen überhaupt erfüllen?

Wer hat hier schon Erfahrungen gemacht und kann mir darüber etwas sagen!

Hallo,

ich hatte an meinem ersten Liegrad hydr. FB, an meinem jetzigen hydr. SB. Die FB haben schon richtig Biss. Was mich daran stört ist, dass sie auf Dauer die Felgen durchbremsen. Eine durchgebremste Scheibe ist schnell ausgetauscht. Eine Felge muss neu eingespeicht werden.
Außerdem stellen sich die SB selber nach und sind auch schneller gewechselt (im Normalfall muss nichts neu justiert werden).
Die Belastung auf die Speichen ist bei SB größer. Ich habe damit aber nie Probleme gehabt, fahre aber auch meist nur in der Ebene und habe 36 Speichen.
Nicht alle Nabendynamos lassen sich mit SB kombinieren.

Ich denke, es ist auch etwas Geschmacksache, ich würde nur noch SB nehmen. Hydraulisch ist aber auf jeden Fall gut.

Gruß, Niels

Hi

Ich habe ein Mountainbike , seinerzeits eines der Besten mit Felgenbremse.
Ich setze es aber hauptsächlich als Tourer ein ( STVO nachgerüstet ) und ich wohne im bergischen.
inzwischen habe ich in 6 Jahren hinten den dritten Satz Bremsklötze und je nach Gefälle bremse ich die Felge glühend und trotztdem schafft es eine einzelne Bremse von der Bremsleistung nicht , das Rad abzubremsen und ich muss beide Bremsen ziemlich heiss bremsen. ( 3,5 km Gefälle um 10% )
einmal ist mir deshalb schon ein Reifen geplatzt , weil die Felge ( fast ) glühte .

das nächste Fahrrad hat Scheibenbremsen , koste es was es wolle …

Toni

Hallo,

Ich setze es aber hauptsächlich als Tourer ein ( STVO
nachgerüstet ) und ich wohne im bergischen.
inzwischen habe ich in 6 Jahren hinten den dritten Satz
Bremsklötze und je nach Gefälle bremse ich die Felge glühend
und trotztdem schafft es eine einzelne Bremse von der
Bremsleistung nicht , das Rad abzubremsen und ich muss beide
Bremsen ziemlich heiss bremsen.

Das erstaunt mich. Mein vermutlich „heissester“ Bremsentest war irgendwo in Spanien mit meinem Reiserad und voller Gepäckbeladung und ziemlich hoher Geschwindigkeit auf langer Bergabstrecke. Geglüht hat da nichts, aber meine XTR-Beläge sind angeschmolzen und haben Fäden gezogen. Die Bremsleistung war jederzeit okay, ich habe aber nicht probiert, ob ich mit einer Bremse auskomme, sondern verteile grundsätzlich auf beide Bremsen.

Hallo,

ich habe aber nicht probiert, ob ich mit

einer Bremse auskomme, sondern verteile grundsätzlich auf
beide Bremsen.

Hi
Je nach Fahrgeschwindigkeit nutze ich zuerst die Hinterradbremse und nehme das Vorderrad zur Unterstützung hinzu , wenn ich merke das die hintere Bremse überfordert ist und es nicht schafft , bzw kurz vor dem blockieren des Hinterrades steht .
ein ausbrechendes Hinterrad ist einfacher auszubalancieren als ein blockiertes Vorderrad , deswegen Bremsschwerpunkt hinten.

Ich bin vor kurzen eine Gefällstrecke zwischen 8% - 12% auf eine länge von rund 7 km heruntergefahren , die hintere Felge war stellenweise blau verfärbt und man sah die hitze aufsteigen .
vielleicht liegt es an meinem Gewicht , ich komme eigentlich aus einer anderen Sportart , mache Biking nur als Freizeitausgleich , ich wiege 87 kg

Toni

Als erfahrener Mountainbiker (Rennen, Marathon) kann ich nur zur SB raten. Die sind mittlerweile sehr gut entwickelt und standfest. Termische Probleme gab es bei meinen Alpenrennen früher immer nur mit Felgenbremsen. Da platzten sogar die Reifen wegen der hohen Flankentemperaturen. Gut es waren eben Rennen mit extremer Belastung. Es machte da auch keinen Unterschied ob Seilzug oder Hydraulik. Das letzte Rennen mit SB war termisch erst ab 25% sehr langer Gefällestrecke kritisch. Da begann das Fading.
Wenn du also mit Gepäck in den Alpen oder so ähnlich unterwegs bist, nimm eine robuste Downhill-Scheibe (min. 180mm eher größer). Stichwort Magura Gustav.

Fazit:

  • Standfest
  • schneller Belagwechsel
  • hoher Bremskraft auch bei Nässe
  • einfacher Radein- und Ausbau
  • Anschaffung teuerer
  • Beläge teurer

und man bekommt die Magurabeläge auch noch als Performance- oder Enduranceversion. je nachdem ob man mehr Wert auf hohe Bremsleistung oder geringen Verschleiß legt. Zumindest ist das so bei meinen Julie.