Hallo,
ein Bekannter fragte mich, wie er an verjährte und nicht mehr aufbewahrte Bilanzen rankommt, die er jetzt für die Scheidung brauchen könnte.
Ich riet, dass er bei den damaligen Geschäftspartnern nachforschen sollte, um das Auftragsvolumina hochzurechnen. Löhne für Schwarzarbeiter (verjährt) könnte er evtl. genausos glaubhaft machen. Auch Kredite, die ihm (allerdings kurz nach der Trauung) für sein Eigenheim bewilligt wurden, mussten -auf damals- nachgewiesenen Sicherheiten und Firmenaufträgen beruht haben.
Es geht nicht darum, seine Vermögensverhältnisse zu schönen, sondern nachzu vollziehen, was er damals tatsächlich für ein Vermögen hatte. Habt Ihr weitere ideen?
Gruß
rakete
Servus,
das geht im Vergleich zu dem, was raketenbasis sucht, nicht sehr weit zurück: Bei den Gesellschaften, die ich grade mal ausprobiert habe, mal grade ein Jahr über die Aufbewahrungspflicht hinaus. Und enthält praktisch nichts, was nicht der Veröffentlichungspflicht unterliegt, d.h. Jahresabschlüsse nur für Kapitalgesellschaften, und auch diese in einer je nach Größenklasse bis zur völligen Unkenntlichkeit verstümmelten Form.
Schöne Grüße
MM
Servus,
es gibt eine Chance, dass bei den Finanzbehörden noch Sachen über die Mindest-Aufbewahrungsfrist hinaus aufbewahrt werden, z.B. weil kein Personal für Sichten und Vernichten verfügbar ist.
In eigener Sache gilt hier auch kein Steuergeheimnis, und das beschriebene Interesse der Rekonstruktion der Einkünfte und Vermögensverhältnisse im Zusammenhang mit einer Ehescheidung könnte bereits genügen, hier irgendjemanden oder irgendwas zu bewegen, ggf. gegen eine irgendwie geartete Gebühr. Fragen kann man da immer - vielleicht gibt es ja einen Sachbearbeiter, den man wegen Verbeamtung auf Lebenszeit nicht rausschmeißen kann, aber wegen Trunksucht auch nicht an irgendwas Ernsthaftes dransetzen kann. Bis ungefähr zur Jahrtausendwende saßen solche Leute in der Formularausgabe, aber es werden halt kaum mehr Papierformulare gebraucht.
Sowas täte ich übrigens schriftlich anfragen - Leute, die so eingespannt sind wie die Staatsdiener am FA, stört man durch Anrufen immer.
Schöne Grüße
MM
Ich glaube, seine Firma war nicht zu veröffentlichungen verpflichtet