Hallo, wenn die Frau nach 15 Jahren Beziehung, 13 Jahren Ehe, zwei Kindern (8/13), einem finanzierten Haus plötzlich beschließt, dass sie ihren Mann nicht mehr liebt und mehr Freiraum benötigt, gleichzeitig aber auch die Kinder will und das Haus den Kindern überschreiben will und der Mann natürlich, weil er ein guter Vater ist, seinen Kindern ebenfalls Haus und Heimat nicht nehmen will, er selbst aber nur noch die 1080 Euro die ihm ja bleiben müssen zum Leben hat, davon aber auch noch eine neue Wohnung bezahlen muss und keinerlei Ersparnisse da sind und wirklich keiner der beiden den anderen ausbezahlen kann, welche Möglichkeiten hätte der Mann denn dann noch?
Sich dringend einen Rechtsanwalt nehmen und weiter der Devise treu bleiben, das Wohl der Kinder im Auge zu behalten.Wenn es Kriege geben sollte jeden Schritt abwägen und sich fragen, was den Kindern schaden könnte. Eine gelungene Scheidung, bei der die Eltern weiter die Eltern bleiben und nicht Kriegspartner werden ist für Kinderseelen existentiell entwicklungsfördernd.
Darum der Anwalt, der hoffentlich hilft, sachlich zu bleiben.
Das ist natürlich Blödsinn hoch drei, solange das Haus nicht abbezahlt ist. Lass sie doch ihre Hälfte den Kindern überschreiben und behalte deine Hälfte.
Stell dir die Fragen: Was hätten die Kinder denn davon? Sie bekommen das Haus doch später mal als Erbe sowieso. Wer soll denn im Haus wohnen? Die Ehefrau? Wer soll denn die Raten zahlen? Der Ehemann (ganz oder zur Hälfte)?
Das Vermögen/ die Ersparnisse stellt wahrscheinlich das Haus dar. Wenn das einfach aus der Teilungsmasse herausgenommen wird, dann funktioniert das alles plötzlich nicht mehr. Also muss das Haus in der Teilungsmasse bleiben.
Man sollte es der Freiraum-Partei nicht zu bequem machen. Vor die Perspektive stellen, dass das Haus veräußert wird!
Gruß
rakete
Da wird die Bank ein Wörtchen mitreden. Der Kredit muss von dem bedient werden, der ihn unterschrieben hat. Ist das der Mann allein, wäre sein Auszug - Kinder hin oder her - einigermaßen naiv.
Scheidung interessiert die Bank nicht.
Aber auch wenn beide im Kreditvertrag stehen: Die Dreifachbelastung Kreditrate UND neue Wohnung UND Unterhalt ist nicht zu unterschätzen. Unter Umständen muss die Bude eben verkauft werden.
Gruß,
Kannitverstan
Hätten beide unterschrieben und nur sie würde mit den Kindern da wohnen, müsste sie dann Miete bezahlen für seine Hälfte? Bei einem Nettoeinkommen von 1602 Euro bleiben nach Abzug von Fahrtkosten, Raten fürs Haus und Unterhalt ja die 1080 Euro. Unterhalt wird ja dann reduziert damit die 1080 nicht unterschritten werden.
Nun mal langsam! Wenn das Haus finanziert ist, dann stellt sich doch zunächst einmal die ganz banale Frage, ob dieses überhaupt in der neuen Situation weiterhin finanzierbar bleibt. Das hat jetzt nichts mit „den Kindern Haus und Heimat nehmen“ zu tun, sondern ist eine Frage der praktischen Vernunft. Es muss jetzt nun mal eine weitere Wohnung ausgestattet und auch dauerhaft bezahlt werden, und das hierfür notwendige Geld muss schließlich irgendwo her kommen.
Auch darf der Mann - nicht anders als seine Frau - den Anspruch erheben, künftig angemessen unter zu kommen, und auch anständig leben zu dürfen. Kinder hin oder her. Wenn zwei Haushalte zu führen sind, wo bislang nur ein Haushalt geführt wurde, dann ist das nun mal teurer, und dann müssen beide Seiten akzeptieren, dass dies zu Einschnitten führen wird, die von beiden Seiten zu tragen sind. Die Wunschvorstellung eines Ex-Mannes, der sich kostentechnisch in Luft auflöst existiert gelegentlich, funktioniert aber nicht!
Insoweit muss man jetzt ganz realistisch an die Sache herangehen. Und wenn man dabei zu dem Schluss kommt, dass das Haus nicht zu halten ist, dann ist das eben so! Das ist in solchen Situationen eher der Regel- als der Ausnahmefall.
Und was die Überschreibung auf die Kinder angeht, verstehe ich ohnehin nicht, was die in der aktuellen Situation soll? Die Kinder werden selbst sicher nicht in der Lage sein, die weitere Finanzierung zu stemmen, und haben überhaupt nichts vom Eigentum an einer noch belasteten Immobilie. Ganz im Gegenteil: Es stellt sich die Frage, ob so ein Konstrukt überhaupt den Segen der zuständigen Stellen bekäme. Denn da eine solche Schenkung nicht „ausschließlich vorteilhaft“ wäre, müsste hier ein Ergänzungspfleger bestellt werden, der die Interessen des/der Kinder vertreten würde. Und der könnte sich hier quer stellen. Was die finanzierende Bank dazu sagen würde, steht noch auf einem anderen Blatt. Aber selbst wenn das klappen würde, hätte man damit nur ein zusätzliches Hindernis für den Fall aufgebaut, dass eine Schönwetter-Kalkulation dann doch nicht längerfristig funktioniert, und die Immobilie dann doch veräußert werden muss/hängen dann die Kinder ggf. in einer Zwangsversteigerung mit drin. Tolle Aussichten!
Oft ist eine Veräußerung tatsächlich der besser Weg. Dann haben - wenn damals ordentlich Eigenkapital vorhanden war/inzwischen ordentlich getilgt wurde - beide Seiten wieder ein Startkapital, und können sich ein für die neuen Verhältnisse passendes Objekt suchen und neu starten.
Das ließe sich natürlich vereinbaren, wird aber problematisch, wenn diese Zahlung irgendwann mal nicht mehr geleistet wird. Der Betrag darf nicht einfach vom Unterhalt abgezogen werden, die Bank will aber trotzdem ihr Geld.
Gruß,
Kannitverstan
Hallo
vorneweg: Von Recht hab ich keine Ahnung.
ich denke hier liegt einer der Hunde begraben: Mit dem Überschreiben des Hauses will die Frau möglicherweise verhindern, dass die Kinder einer allfälligen zweiten Familie, die der Vater vielleicht gründet, auch Rechte an dem Haus haben.
Wenn das Haus das einzige Vermögen des Mannes darstellt, würde ich es ganz bestimmt nicht den Kindern überschreiben, weil ich nicht nur mein Vermögen (das ich vielleicht eines Tages dringend brauche) nicht herschenken möchte, sondern als Vater doch möchte, dass alle meine - geborenen ,wie noch ungeborenen - Kinder, mein Vermögen eines Tages zu gleichen Teilen erhalten.
So vom Gefühl her würde ich sagen: Verkaufen und das Geld aufteilen. Dann kann jeder mit seinem Anteil machen, was er/sie will. Die Kinder werden sich an eine neue Wohnung gewöhnen (das Model, dass die Kinder wohnen bleiben und abwechslungsweise ein Elternteil dort jeweils wohnt hab ich auch schon erlebt, ist aber teuer (Haus plus zwei Wohnungen) und mit neuen Partnern eher umständlich).
Und wenn verkaufen nicht geht: Gratiswohnen für die Frau geht gar nicht - sie müsste einen Mietanteil an den Ex-Mann zahlen.
Nimm einen Anwalt!
Gruss, Sama
Hallo,
natürlich muss Sie für die Hälfte des Ehemanns Miete zahlen.
Und für Ihre Hälfte den Kredit…
Sie muss ja auch mindestens halbtags arbeiten gehen, um Ihr eigenes Leben zu finanzieren. Einen Ehegatten-Unterhalt kann Sie mit Kindern in dem Alter (8 und 13) nur in begrenztem Umfang durchsetzen, sobald auch das 2. Kind 12 ist, ist sowieso Schluss mit Ehegattenunterhalt.
Der Ehemann kann auch den Unterhalt für die Kinder um einen einer Miete angemessenen Betrag kürzen. (Vorsicht!!! Anteil ausschliesslich vom Fachanwalt berechnen lassen bzw vom Gericht festsetzen lassen!)
Ich würde ganz ganz dringend zu einem Fachanwalt für Familienrecht raten, aus den gestellten Fragen geht hervor, dass der Fragesteller so gar keine Ahnung vom Unterhaltsrecht hat und das kann erst recht richtig richtig Geld kosten…
Da hat sich schon manche Ehe wieder gekittet, als die Damen merkten, dass der Unterhalt nicht so üppig ausfallen wird, wie sie sich anfangs gedacht hatten…
Grüße
miamei
Ich würde versuchen, die freiheitswünschende Ehefrau zunächst mal zum gemeinsamen Beratungsgesprach bei einem RA zu bewegen. Einfach nur, um beide Seiten über alle potenziellen Folgen einer Scheidung in der beschriebenen Situation mit gleichen Kenntnissen auszustatten. Also ein reines Informations- und Beratungsgespräch. Bei dem es dann noch gar nicht um irgendwelche konkreten Lösungen und Entscheidungen geht. Was da bei Euch im Raume schwebt, ist derzeit eher emotionsgesteuert- verständlich-, sowohl rechtlich als auch lebenspraktisch aber nicht gerade naheliegend. Wenn Deine Frau sich unbedingt scheiden lassen will, sollte sie bereit sein, sich mit Dir auf eine Lösung zu einigen, die „Hand und Fuß“ hat. Ich wünsche Dir Glück dabei, die Situation auf eine realere Ebene zu ziehen.
LG
Amokoma1