Scheidung... wo kann ich hin ziehen?

…wenn ich mit meinen eltern nicht klar komme.

meine Eltern sind geschieden, ich lebe mit meinem Bruder seit ~ 5 Jahren meiner Mutter. Ich halte das ständige gestreite am Telefon nicht mehr aus, vorallem wenn sie sich dann unmittelbar in meiner Nähe aufhalten damit ich auch ja alles mit höre, wenn die Ausdrücke fallen.

Jedesmal wenn ich zu meinem Vater gehe (alle 14 Tage) muss ich mir anhören, ebenfalls von meiner Stiefmutter, was an meiner Mutter schlecht ist… ständig während der 2 Wochen bei meiner Mutter muss ich mir von dieser anhören was an meinem Vater schlecht ist…

von meinem Geld was ich von 5 bis 15 Jahren gespart habe wird ungefragt ein Schrank gekauft, die Miete bezahlt und renoviert. Ich bekomme 0 (NULL VERDAMMT!) Unterstützung für meinen Führerschein oder gar mein Fahrzeug (A1 …15 1/2 Jahre unso) .von dem Führerschein habe ich mir gerade einmal 75% durch meinen Ferienjob erarbeitet…

Meine Mutter hat MS (Mulible Sklerose) hockt den ganzen Tag vorm Laptop, der Zigarette oder im Freibad
…mir kommts nicht so vor dass sie nichts arbeiten könnte (wenigstens einen Büro Job von zu hause oder sowas)

!!!
ich will endlich mein eigenes Leben leben, kann ich zu meinen Großeltern ziehen? kann ich das Kindergeld, den Unterhalt oder sonstiges selbst bekommen?

ich hab kein Bock mehr… bitte… ich würde mich über Hilfe sehr freuen…

danke
(Namen hinterlasse ic hhier mal lieber nicht)

Hallo,

wenn deine Eltern und deine Großeltern einverstanden sind, kannst du quasi „inoffziell“ zu deinen Großeltern ziehen. Das Sorgerecht bleibt ebenso wie das das Aufenthaltsbestimmungsrecht aber bei deinen Eltern, was bedeutet, dass diese dir z.B. auch weiterhin Entschuldigungen bei Krankheit schreiben müssen.

Wenn deine Eltern dagegen sind oder deine Großeltern mehr Rechte haben sollen, muss das Ganze - wie alle anderen Versuche, zuhause auszuziehen - übers Jugendamt laufen. Die prüfen dann, ob du da gut aufgehoben bist und werden den Umzug dann befürworten oder ablehnen.

Die andere Möglichkeit wäre eine stationäre Unterbringung im Heim oder - wenn du sehr viel Glück hast - in einer betreuten Jugendwohngruppe. Da diese Maßnahmen aber übers Jugendamt finanziert werden müssen, muss es da schon gravierende Gründe geben. Die Tatsache, dass dich die Streitereien der Eltern nerven oder dir keiner Führerschein und Moped bezahlt, dürfte dafür nicht ausreichen. Es muss eine deutliche Gefährdung deiner Entwicklung vorliegen.

Das Kindergeld können - von Härtefällen abgesehen - nur deine Eltern beantragen. Die kriegen es auch und können es, wenn sie wollen und können, an dich weitergeben. Müssen sie aber nicht. Es ist nicht als Taschengeld für dich gedacht, sondern dafür, deine Grundversorgung (Wohnen, Essen, Kleidung) zu sichern. Wenn du bei deinen Großeltern wohnen würdest, wäre es naheliegend, dass diese das Kindergeld bekommen.

Schöne Grüße,
Jule

Hi Jule,

was ist mit dem Fall, dass wie geschildert, ungefragt an das Geld des Kindes gegangen wird? Ist das aus Sicht des Jugendamtes in Ordnung oder kann das als Grund angeführt werden?

Ich frage weil ich, wäre ich an der Stelle, das als großen Vertrauensbruch empfinden würde.

Zudem kann ich mir vorstellen, dass die ständigen Streiterein und der indirekte Druck, der beim jeweiligen Elternteil auf ihn/sie ausgeübt ist, durchaus auf die Psyche geht und nicht nur auf die Nerven.

lg
Kate

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Stationäre Jugendhilfeeinrichtung
Hallo Kate,

was ist mit dem Fall, dass wie geschildert, ungefragt an das Geld des Kindes gegangen wird?

Ich bin keine Juristin, aber soweit ich informiert bin, hängt es auch davon ab, zu welchen Anteilen das Geld auf dem Sparkonto von den Eltern selbst stammt. Wenn das zu einem Großteil der Fall ist, dürfen Eltern das wohl auch.

Ich frage weil ich, wäre ich an der Stelle, das als großen Vertrauensbruch empfinden würde.

Das ist es sicher, aber als Grund für eine stationäre Unterbringung auf Kosten des Steuerzahlers würde ich das nicht als ausreichend betrachten.

Zudem kann ich mir vorstellen, dass die ständigen Streiterein und der indirekte Druck, der beim jeweiligen Elternteil auf ihn/sie ausgeübt ist, durchaus auf die Psyche geht und nicht nur auf die Nerven.

Wäre das Kind jünger, würde dies vermutlich stärker gewertet werden als mit fast 16. Dennoch muss individuell natürlich das zuständige Jugendamt entscheiden. In meinen Augen sieht eine Kindeswohlgefährdung aber anders aus als die Situation, die hier beschrieben wird. Zumal man auch die Anpassungsleistung nicht unterschätzen sollte, die man erbringen muss, wenn man in einer Jugendhilfeeinrichtung lebt.

Zudem gibt es ja eine ganze Reihe von ambulanten, familienunterstützenden Maßnahmen, die in der Regel erst ausgeschöpft sein müssen, bevor eine stationäre Unterbringung ansteht, wenn keine akute Gefahr für das Kindeswohl besteht. Im Übrigen sollte man das Leben in einer Heim- oder Wohngruppe nicht allzusehr idealisieren. Die dort geltenden Regeln und Vorschriften sind in den allermeisten Fällen deutlich strenger als die zuhause :smile:.

Ich stelle mal die Regeln einer Jugendwohngruppe hier ein, die so ähnlich für die meisten stationären Jugendhilfeeinrichtungen gelten dürfte:

* regelmäßiger Besuch der Schule bzw. Ausbildungsstelle;
* erledigen der Hausaufgaben - bei Bedarf unter Anleitung;
* die Ausgehzeiten sind für alle Jugendlichen in der Woche bis 22 Uhr festgelegt und am Wochenende für die über 16jährigen bis 24 Uhr;
* Besucher dürfen werktags ab 16 Uhr kommen und in der Woche bis 22 Uhr, am Wochenende bis 23 Uhr bleiben;
* ab 23 Uhr ist Hausruhe;
* Alkohol- und Drogenkonsum sind generell verboten;
* kranke Jugendliche müssen zu ihrer Genesung im Haus bleiben und dürfen nur kurzzeitig Besuch empfangen;
* Teilnahme am wöchentlichen Wohngemeinschaftsabend ist Pflicht!

Hinzu kommt das tägliche Erledigen der Dienste, wie Zimmer aufräumen, Tisch decken/ abräumen, Spülen, mindestens einmal die Woche für alle einkaufen und kochen, die eigene Wäsche waschen und diverse Gemeinschaftsputzdienste erledigen.
Plus die Tatsache, dass die pädagogischen Mitarbeiter jederzeit Zutritt zu den Zimmern haben dürfen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule,

wie kommst Du auf den schmalen Ast, dass hier ein Verhaltensproblem seitens der Jugendlichen vorliegt, das einen Aufenthalt in einer Jugendhilfeeinrichtung notwendig macht?

Der Schilderung nach ist die UP die einzige sich vernünftig Verhaltende in der Familie, und sie würde gerne zu ihren Großeltern ziehen.

Gruß

=^…^=

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Hallo KamikazeKatze,

wie kommst Du auf den schmalen Ast, dass hier ein Verhaltensproblem seitens der Jugendlichen vorliegt, das einen Aufenthalt in einer Jugendhilfeeinrichtung notwendig macht?

Tu ich gar nicht. Ich habe lediglich die Frage der UP aufgegriffen, wohin sie ziehen könnte und dabei auch das Großelternthema behandelt. Die Jugendhilfeeinrichtung kam in dem Zusammenhang ins Spiel, dass unter Umständen auch für den dauerhaften Verbleib bei den Großeltern das Jugendamt eingeschaltet werden muss - wie eben auch für eventuelle andere Aufenthaltsmöglichkeiten.

Im Gegenteil: Ich denke, dass die UP kaum eine Chance haben würde, in eine stationäre Einrichtung zu kommen - selbst, wenn sie das wollte. Die Regeln der Wohngruppe dienten eher dem Zweck, sich auch mit den möglichen Vorteilen eines Lebens bei den Eltern zu befassen :wink:

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Mary,

so taufe ich Dich jetzt mal auf die Schnelle, damit es für Dich nicht so unpersönlich wird.

Die Antworten die Du schon bekommen hast, sind schon mal ein richtiger Weg.

Du hast aber noch eine Möglichkeit: gehe zum Jugendamt und bitte dort darum, dass man bei Deinen Eltern (und natürlich mit Dir) eine Mediation einrichtet.

Mediation bedeutet, dass sich alle Beteiligten (Deine Stiefmutter sollte also auch dabei sein) zusammensetzen und unter Aufsicht und Regie einer neutralen Person (vom Jugendamt oder Caritas o. ä.) eine Lösung findet.

Dort könntest Du z. B. ansprechen, wie Ihr Kinder dieses Geschimpfe über den anderen Elternteil empfindet. Dass Ihr die Kinder seid, die beide Eltern lieben und dass Ihr also anders empfindet als der jeweilige Elternteil.

Ihr Kinder könnt anregen, dass die Eltern ihre Paarebene endlich mal verlassen und auf die Elternebene zurückkehren sollen. Sie sollen sich ihrer Verantwort gegenüber Euch Kindern bewusst werden und aufhören ihre Streitereien aus der Paarebene auf Kosten von Euch Kindern aufzuarbeiten.

Vielleicht wird ja dann (wenn auch der Mediator ihnen den Kopf wäscht) Euren Eltern bewusst, was sie Euch antun.

Du musst Dir vorstellen, dass sie immer noch an den Verletzungen die durch die Trennung entstanden sind, herumkauen. Irgendwann haben sie dabei Euch Kinder und deren Wohl aus dem Blick verloren.

Es könnte ja sein, dass sie sich bessern, wenn ihnen auch von neutraler Seite ein Spiegel vorgehalten wird.

Die Punkte übers Geld, die „Arbeitswut der Mutter“ usw. würde ich erst in späteren Sitzungen ansprechen, falls es dann noch notwendig ist.

Wichtig ist, dass die Eltern aufhören an Euch Kindern zu zerren und ihre Abneigung vor Euch auszutragen.

Vielleicht klappt das ja und Ihr findet dann eine Lösung, die für Euch Kinder tragbar ist. Entweder sie sind dann beide mit dem Umzug zu den Großeltern einverstanden oder die Situation bessert sich der Gestalt, dass der Umzug gar nicht mehr nötig ist.

Achte beim Jugendamt darauf, dass Du im Gegenzug die Eltern nicht schlecht machst, sondern, dass Du dort nur um Hilfe (Vermittlung, Mediation) bittest.

Auf jeden Fall finde ich es großartig, wie Du Dich hierher um Hilfe wendest. Ich gebe an Fragesteller sonst nie ein Sternchen, aber Du bekommst eines von mir.

Viele Grüße
Ingrid

Hallo,

Jedesmal wenn ich zu meinem Vater gehe (alle 14 Tage) muss ich
mir anhören, ebenfalls von meiner Stiefmutter, was an meiner
Mutter schlecht ist… ständig während der 2 Wochen bei meiner
Mutter muss ich mir von dieser anhören was an meinem Vater
schlecht ist…

Eine sehr schwierige Situation. Kannst Du Deinem Vater und Deiner Stiefmutter sagen, daß Du Dir ihren Frust bezüglich Deiner Mutter nicht anhören willst? Du bist dort, um Zeit mit ihnen zu verbringen und nicht um ihren Frust abzubekommen.
Kannst Du bei Deiner Mutter in gleicher Weise darauf bestehen, keine derartigen Gespräche über Deinen Vater zu führen?

Den Vorschlag mit der Familienmediation finde ich gut. Dort könnten Deine Eltern angeleitet werden, die Fragen, die aus ihrer Elternschaft resultieren, zu besprechen.

Du bist auch nicht verpflichtet, Dich von einer Partei zum Boten machen zu lassen.

Alles Gute und viele Grüße

Iris

von meinem Geld was ich von 5 bis 15 Jahren gespart habe wird
ungefragt ein Schrank gekauft, die Miete bezahlt und
renoviert. Ich bekomme 0 (NULL VERDAMMT!) Unterstützung für
meinen Führerschein oder gar mein Fahrzeug (A1 …15 1/2 Jahre
unso) .von dem Führerschein habe ich mir gerade einmal 75%
durch meinen Ferienjob erarbeitet…

Meine Mutter hat MS (Mulible Sklerose) hockt den ganzen Tag
vorm Laptop, der Zigarette oder im Freibad
…mir kommts nicht so vor dass sie nichts arbeiten könnte
(wenigstens einen Büro Job von zu hause oder sowas)

!!!
ich will endlich mein eigenes Leben leben, kann ich zu meinen
Großeltern ziehen? kann ich das Kindergeld, den Unterhalt oder
sonstiges selbst bekommen?

ich hab kein Bock mehr… bitte… ich würde mich über Hilfe
sehr freuen…

danke
(Namen hinterlasse ic hhier mal lieber nicht)

bevor das Thema noch abschweift…

alles klar, danke für die zahlreiche hilfe,
ich hoffe allerdings nicht das es dazu kommt in eine Jugendwohngemeinschaft zuziehen, was mir von den Regeln her nicht sonderlich viel ausmachen würde :smile: ,
das gemeinsame Gespräche scheint mit immernoch am sinnvollsten auch wenn ich mir grad schlecht vorstellen wie da alle an einem Tisch sitzen die sich ja so schon am Telefon nicht vertragen. Mal sehen vielleiht klappt das mitdem reden ja sogar komplett ohne Aussenstehende und sie sin weitestgehend vernünfigt und setzten sich so einmal zusammen :wink:

Danke an alle:smile: