Guten Tag!
Nehmen wir folgenden Sachverhalt an:
A arbeitet auf freiberuflicher Basis für das Unternehmen X und bestreitet aus diesem Vertragsverhältnis den Großteil seines Einkommens. Nach den arbeitsrechtlichen Regelungen würde dies den Tatbestand der Scheinselbstständigkeit erfüllen. Die Frage ist: Wer hat ein Interesse daran, diese Scheinselbstständigkeit rechtlich / gerichtlich feststellen zu lassen mit allen daraus resultierenden Konsequenzen?
Wichtig hierzu:
Freiberufler A will den aktuellen Zustand beibehalten. Steuern und Sozialversicherungsbeträge werden von ihm korrekt und vollständig bezahlt.
Wer könnte gegen die Scheinselbstständigkeit gerichtlich vorgehen und aus welchem Grund?
Freiberufler A will den Zustand erhalten.
Unternehmen X? Mit dem Risiko, SV-Beiträge für die Vergangenheit nachzuzahlen?
Das Finanzamt? Obwohl es alle Steuern korrekt bekommen hat?
Die Krankenkasse? Obwohl auch hier alle Beiträge vollständig gezahlt worden sind?
Die Rentenversicherung? Auch wenn die Beiträge komplett von Freiberufler A bezahlt worden sind?
Wer hat ein Interesse, die Scheinselbstständigkeit arbeitsgerichtlich festzustellen mit den entsprechenden Folgen für Freiberufler A (Verlust des Auftrages) und für das Unternehmen X (Nachzahlung der AG-Anteile für die SV - obwohl die Beiträge bereits durch Freiberufler X gezahlt worden sind?).
Schon mal vielen Dank für jede Meinung!
Beste Grüße
Heinrich