Hallo,
ich bin jetzt seit Januar 2008 mehr oder weniger Selbstständig. Ich habe seit dem im Prinzip eigentlich ein Angestelltenverhältnis zu meinem einzigen Auftraggeber, einer Druckerei. Dort arbeite ich in der Setzerei (Druckvorstufe) als Mediengestalter.
Seit 2 Jahren geht das jetzt so. Eigentlich wollte ich es innerhalb von 3 Jahren schaffen zusätzlich Aufträge zu bekommen um einer Scheinselbstständigkeit entgegen zu wirken. Aber leider stellt sich dieses Unterfangen für mich sehr schwierig dar, da ich nicht gerade erfahren in so Sachen bin.
Ich habe im Netz mal gelesen, dass nach 3 Jahren ungefähr eine Prüfung bei mir oder auch bei meinem Chef stattfinden kann, in der mir dann eben eine Scheinselbständigkeit nachgewiesen werden kann, und das kann bedeuten, dass mein Chef dann die monatlichen Rentenleistungen (?) der letzen 3 Jahre nachzahlen soll und mich anstellen muss, wenn er mich weiter bei sich arbeiten lassen will (aber bei so einer Nachzahlung wird er bestimmt etwas sauer auf mich reagieren). Gut er müsste dann anscheinend „nur“ 90% davon zahlen, und den Rest müsste ich begleichen.
Aber falls ich da falsch informiert wäre, klärt mich bitte auf.
Um das Problem zu beseitigen meinte mein Chef er würde mir ab und zu ein paar größere Satzarbeiten auf meine Rechnung an den Kunden ausstellen lassen, damit ich eben neben ihm noch zusätzliche Aufträge bekäme.
Jetzt aber, hat mir mein Finanzberater erzählt, dass er nach 3 Jahren Selbstständigkeit einen Brief von der Deutschen Rentenversicherung erhalten hat, in dem hervorgeht dass er ab jetzt doch die gesetzlichen Rentenleistungen zahlen soll, obwohl er viele unterschiedliche Kunden gehabt hat - er löste das Problem indem er einen steuerpflichtigen Mitarbeiter für 420,- Euro anstellte (seine Freundin).
So weit so gut. Er hatte sich allerdings für 3 Jahre von den Beiträgen freistellen lassen, weshalb er auch nichts (wie das in meinem Fall wahrscheinlich wäre) nachzahlen muss - zumal er eigentlich auch nicht als Scheinselbständig entlarvt wurde sondern als nur Beitragspflichtig wegen fehlendem Angestellten.
Jetzt kommt der entscheidende Punkt:
Mein Finanzberater ist der Meinung, dass das Problem mit Hilfe eines Angestellten auch bei mir zu lösen wäre.
Wenn ich z.B. meine Frau für 420,- Euro anstellen würde und dem Finanzamt sage, sie würde für mich Büroarbeiten erledigen und hauptsächlich so Sachen machen wie potentielle Kunden anschreiben zur Auftragsbeschaffung, dann würde die Prüfung eben nicht ergeben dass ich Scheinselbstständig bin, und alles wäre gut. Ich bräuchte also nicht innerhalb dieses Jahres so und so viel Aufträge neben der Tätigkeit bei meinem „Chef“ zusammenbekommen…
Würde das wirklich so funktionieren?
btw: Leider sieht mein Chef komplett von einer regulären Anstellung ab, weil er eben Geld sparen will. Und ich glaube, dass er bei der Sachlage mir Kunden „abzwacken“ will ist dabei eher Kalkül um sich vor der Nachzahlung zu schützen.