Hallo Ihr Lieben,
vielleicht gehört das Thema auch ins Geschenke-Brett, aber ich habe mich hier zu Euch gesellt.
Folgender Umstand: Der mittlere Enkel meiner Mutter hat gerade sein Abitur bestanden. Schon beim Ältesten hieß es vonseiten meiner Schwester, dass es üblich sei, zum Schulabschluss (Geld-)Geschenke zu machen (was ich so nicht kenne).
Jetzt haben die anderen Großeltern dem Mittleren 500 Euro (!) geschenkt - und meine Mutter fühlt sich im „Zugzwang“, was ich ihr auszureden versuche. Meiner Mutter geht es zwar finanziell den Lebensumständen recht gut, muss aber schon auch rechnen, da sie verwitwete Rentnerin ist und ein großes, altes Haus besitzt, bei dem immer mal wieder Kosten anfallen, die ich teilweise mittrage, da ich hier in einer gemieteten Einliegerwohnung lebe und es für selbstverständlich halte, dass man sich eben die Kosten teilt.
Ich habe meiner Mutter vorgeschlagen, meinem Neffen noch etwas von den relativ wertvollen Dingen meines verstorbenen Vaters zu schenken, aber sie meint, dass sie dann nicht „mithalten“ könnte (dabei sind einige „Schmuckstücke“ gewiss 500 Euro wert).
Außerdem hat meine Mutter schlechte Erfahrungen mit meiner Schwester gemacht: Meine Schwester hat alle Schmuckstücke/Wertgegenstände, die meine Mutter ihr geschenkt hat, veräußert. Für mich ein absolutes Unding!
Mein ältester Neffe fühlt sich immer benachteiligt und rechnet auch alles auf, so dass ich ihm immer etwas habe zukommen lassen, aber er findet auch kein Ende in seinen „Forderungen“ und erwartet jetzt parallel insgeheim, dass er von meiner Mutter auch etwas für seine bestandene Zwischenprüfung erhält.
Da macht doch Schenken keinen Spaß mehr!
Und mir geht diese ständige Aufrechnerei, mit der man meine Mutter unter Druck setzt, so auf die Nerven.
Und wenn wir schon beim Rechnen sind: Meine Schwester hat meiner Mutter in den ganzen Jahren kaum eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen.
So, wo ist jetzt meine Frage?
Ich bin mittlerweile so trotzig, dass ich der Familie meiner Schwester gar nichts mehr schenke - es kam ja (außer Vorwürfen zu anderen Themen) ohnehin nichts mehr zurück. Meine Mutter wird so unter Druck gesetzt, den Forderungen meiner Schwester nachzukommen, aber sie ist ja gewillt, etwas zu schenken.
Aber es muss doch einen Mittelweg geben?!
Meine Mutter fährt jetzt mit meiner Oma am Wochenende zu meiner Schwester (mit dem Auto 450 km) und wird das „nötige“ Bargeld bereit halten!
Klar, es ist ihre Entscheidung, was sie mit ihrem Geld anfängt, aber bei diesem Druck und dieser Selbstverständilichkeit merke ich eben auch, dass sie eigentlich nichts schenken möchte.
Mir persönlich geht es nicht um das Geld - meinetwegen kann meine Mutter ihr Haus meiner Schwester überschreiben - ich will nur, dass meine Mutter mit einem guten Gefühl das macht, was sie - ohne Druck - für richtig hält.
Aber ich merke, dass ich ebenfalls Druck ausübe und ich damit meiner Mutter überhaupt nicht helfe.
Habt Ihr Ideen für einen Mittelweg - ohne dass ich zu trotzig bin, und meine Mutter mit einem guten Gefühl etwas schenken kann?
Viele Grüße
Kathleen