Schicksal Cross-Border-Leasing?

Liebe Kenner kommunaler Angelegenheiten,

anlässlich der jüngst stattgefundenen Absegnung einer Erhöhung des GewSt-Hebesatzes in meinem lieben gebeutelten Mannheim hab ich versucht, rauszubringen, was speziell in Monnem und allgemein in D eigentlich aus den Cross-Border-Leasingverträgen geworden ist, die in den Jahren bis 2003 Hochkonjunktur hatten und ab 2004 vom US-Fiskus dahin zurückgebombt worden sind, wo sie hingehören: Ins Nirwana der Luftnummern.

Wer weiß, was diese Luftnummern die deutschen Kommunen gekostet haben, die sich darauf eingelassen haben? Mir kommt es vor, als seien nicht bloß die Verträge geheime Verschlusssache, sondern auch deren mehr oder weniger verheerende Auswirkungen.

Schöne Grüße

MM

Wer weiß, was diese Luftnummern die deutschen Kommunen
gekostet haben, die sich darauf eingelassen haben?

Hallo Martin,
heute stand in der Leipziger Volkszeitung ein Artikel, in dem es darum ging, das Leipzig die sächsische Verwaltungsvorschrift Cross-Border-Leasing vom August 2003 erst ab jetzt umsetzen will. In einem Kommentar dazu stand u. A.: „Noch ist kein einziges der bundesweit 3000 Cross-Border-Leasing-Geschäfte richtig schief gegangen.“
Grüße
Ulf

Servus Ulf,

dieses

A.: „Noch ist kein einziges der bundesweit 3000
Cross-Border-Leasing-Geschäfte richtig schief gegangen.“

ist natürlich sehr vorsichtig formuliert, weil in dem Bereich zwischen „schief“ und „richtig schief“ eine breite Grauzone liegt.

„Ein bisschen schief“, aber im Vergleich zu dem, was noch ansteht, sicherlich harmlos, ist im Fall der Mannheimer Straßenbahnen gegeben: Da war vor lauter Geheimhaltung den unmittelbar technisch Verantwortlichen gar nicht bekannt, welche selbst klitzekleine Änderungen an den Fahrzeugen dem US-Leasingpartner hätten berichtet werden müssen. Wie viele Nullen in diesem Fall an den Konventionalstrafen dran hängen, weiß ich nicht. Gar so viele werden es nicht sein - die kommen erst, wenn die Verträge vom US-Fiskus komplett auseinandergenommen werden.

Schöne Grüße

MM

Presse-Meldung bei attac
Hallo Martin,

auch Gruß aus MA.

http://www.attac.de/aktuell/presse/presse_ausgabe.ph…

Stefan

Hallo Martin,

hier ein Link den ich sehr informativ finde…

http://www.dezentrales-abwasser.de/Presse/heimliche_…

Viele Grüße

Stefan

Hallo,

Wer weiß, was diese Luftnummern die deutschen Kommunen
gekostet haben, die sich darauf eingelassen haben? Mir kommt
es vor, als seien nicht bloß die Verträge geheime
Verschlusssache, sondern auch deren mehr oder weniger
verheerende Auswirkungen.

ich weiß von einem Fall, in dem das Geschäft ohne Verluste für die Stadt rückabgewickelt wurde. Das hat man aber auch nicht per Pressemitteilung kundgetan und auch im Geschäftsbericht der betreffenden Stadtwerke nicht erwähnt.

Gruß,
Christian

Servus Christian,

dieses kommt mir vor wie der beste denkbare Fall, aber ich mag nicht glauben, daß er häufig ist:

Wenn man so ein Konstrukt auf Null zurück fährt, gibts ja jede Menge Aufwand, der für die Konstruktion angefallen ist, und auf dem keiner der Beteiligten freiwillig sitzen bleiben wird, wenn es sich vermeiden lässt. Mein Vertrauen in Stadtkämmerer, die Kompostierungsanlagen bezahlen, die man alternativ zum Preis des Pförtnerhäuschens komplett hinstellen könnte, hält sich betreffend ihre Künste im Verfassen oder auch nur im Lesen und Verstehen vor dem Abnicken von X-Border-Leasingverträgen in engen Grenzen.

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

dieses kommt mir vor wie der beste denkbare Fall, aber ich mag
nicht glauben, daß er häufig ist:

nun, es ist ja schon so, daß die Investoren in den USA nach der Aufhebung der Seuervorteile unter gehörigen Druck geraten. Sofern die keine Schlupflöcher in den Verträgen finden, kann ich mir vorstellen, daß die zu Zugeständnissen bereit sind, um aus der Nummer rauszukommen, um größere Verluste zu vermeiden.

Aber wie gesagt: Ich kenne nur einen Fall. Was sonst noch so passiert ist, weiß ich nicht.

Gruß,
Christian