Schiefe Bahn

Hallo,

wenn ein Jugendlicher (minderjährig) auf die schiefe Bahn kommt (Kriminalität, Drogen etc.) - gibt es da außer dem Jugendamt noch Alternativen? Das Jugendamt oranisiert betreutes Wohnen (raus aus dem häuslichen Konflikt) - und auch das geht schief.

Was ist von diesen Camps zu halten: http://ekaterinareisen.com/html/sozial_-_camp_im_ura…?

Ich habe mal von einem Arzt eine Aussage zur Kur gehört: „Alles schönchen solange man da ist, aber wenn man zurück kommt ist alles wie davor auch - die gleiche Umgebung, die gleichen Gewohnheiten und die gleichen Probleme“ - das kann ich auch nachvollziehen. Könnte man sagen, dass das bei diesen Camps auch so ist? Gibt es Stellen, die die „Zeit danach“ begleiten - oder die Organisationen selbst? Kennt sich jemand damit aus?

Vielen Dank und viele Grüße

Hallo,
bekannte von mir haben es bei ihrem Sohn mit einer Art „Jugend-Team“ probiert. 
Die Jugendlichen sind in einer Gruppe betreut von Sozial- und Jugendarbeitern, unternehmen was zusammen, finden neue Freunde innerhalb der Gruppe und lernen zum Beispiel Agressionen durch Sport in den Griff zu bekommen.
Als Beispiel habe ich diese Seite gefunden: http://www.acp-kickboxen.de/team-apache-dinner-20-ja…  (Kickboxen)

Hallo,

ich halte von solchen Sachen wie mein Vorposter geschrieben hat absolut nichts. War selber Kampfsportler und Trainer fast 25 Jahre mit einigen nationalen Wettkämpfen.
Das, was sich teilweise im Training befand, waren genau diese Leute. Disziplinlos, aggressiv und hielten sich kaum an Regeln. Dann sind sie eben rausgeflogen aber bis man dies merkt, die können sich recht gut verstellen, haben diese genug gelernt um ihrer Aggressivität mit dem Gelernten noch eine Note d`raufzusetzen.

Solche „Kurzprogramme“ sind doch Makulatur. Diese Leute müssen über einen langen Zeitraum betreut, beobachtet und nebenbei noch psychologisch behandelt werden.

Ich hielte es für wesentlich besser diese in einem Sozialbereich einzusetzen. Da sind sie unter permanenter Aufsicht, lernen auch viel und ich halte das für wesentlich Nachhaltiger.

Gruß vom Raben

Hallo,

Hallo,

ich halte von solchen Sachen wie mein Vorposter geschrieben
hat absolut nichts. War selber Kampfsportler und Trainer fast
25 Jahre mit einigen nationalen Wettkämpfen.
Das, was sich teilweise im Training befand, waren genau diese
Leute. Disziplinlos, aggressiv und hielten sich kaum an
Regeln. Dann sind sie eben rausgeflogen aber bis man dies
merkt, die können sich recht gut verstellen, haben diese genug
gelernt um ihrer Aggressivität mit dem Gelernten noch eine
Note d`raufzusetzen.

Ja, das kenne ich auch aus unserem Verein. Es ist halt schwer solche Stinkstiefel mitzuziehen. Ein Verein zielt ja gewissermaßen auch aus der Leistung des Teams. Wenn die Stinkstiefel in der Mehrheit sind oder zumindest groß genug sind als Gruppe zu fühlen geht nichts mehr. Aber wie ist es, wenn man gezielt z.B. nur einen Stinkstiefel aufnimmt und den Versucht hinzubiegen?

Solche „Kurzprogramme“ sind doch Makulatur. Diese Leute müssen
über einen langen Zeitraum betreut, beobachtet und nebenbei
noch psychologisch behandelt werden.

Das sehe ich eigentlich auch so - aber wenn das schon gescheitert ist? Was dann? Wie ist es mit 3 Montaten? Ist das auch „kurz“? Gerade in der Pubertät sind ja Vorbilder unglaublich wichtig - wenn nun der Betreuer absolut uncool ist und selbst es kaum auf die Reihe schiebt geradeaus zu schauen - was dann? So einfach geht ein Wechsel nicht - bzw. ist teilweise unmöglich (wenn es vom Amt finanziert werden soll).

Ich hielte es für wesentlich besser diese in einem
Sozialbereich einzusetzen. Da sind sie unter permanenter
Aufsicht, lernen auch viel und ich halte das für wesentlich
Nachhaltiger.

Wäre ein Sozialdienst im Ausland auch gut? Gibt es sowas überhaupt für noch nicht volljährige Jugendliche ohne Ausbildung?

Viele Grüße

Hallo,

diese Menschen als Stinkstiefel zu bezeichnen ist auch nicht gerade fein.

Das sind auch Menschen und bedürfen gewisser Zuwendung um ein Umdenken zu erreichen.

Gruß vom Raben

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guten Morgen

wenn ein Jugendlicher (minderjährig) auf die schiefe Bahn
kommt (Kriminalität, Drogen etc.) - gibt es da außer dem
Jugendamt noch Alternativen? Das Jugendamt oranisiert
betreutes Wohnen (raus aus dem häuslichen Konflikt) - und auch
das geht schief.

Was ist von diesen Camps zu halten:
http://ekaterinareisen.com/html/sozial_-_camp_im_ura…?

leider kann ich hier über eigene Erfahrung zu dem Thema berichten.
Obwohl immer gut behütet und in sozialen Verhältnissen aufgewachsen zog mein Sohn es vor irgendwann den Weg einzuschlagen, wie von dir beschrieben.
Ende vom Lied war, dass wir beim Jugendamt saßen weil ich einfach nicht mehr weiter wußte.
Auch das Jugendamt sah nur den einen Ausweg ihn „gerade zu biegen“ durch Unterbringung in einer „betreuten“ Wohngruppe.
Ich habe das absichtlich in „“"" gesetzt weil der Schuß gründlich nach Hinten losging.
Wir fanden uns also wieder beim Jugendamt ein um zu überlegen was dem Jungen noch helfen könnte damit er seinem Leben eine Wendung geben könne.
Wendung in dem Sinne: den rechten Weg einzuschlagen

Bei dem Gespräche waren eine Angestellte vom Jugendamt und ein ehemaliger Leiter eines Bootcamps. Mir fiel sofort dessen platte Nase auf, das muß er bemerkt haben denn er brüstet sich sogleich mit etlichen Titeln aus Box- und Kampsportkämpfen. Mein Sohn grinste nur.
Dieser Trainer studierte während des Gesprächs die Akte meines Sohnes.
Der einzige Satz den er am Ende des Treffens sagte war: den zieh ich mir schon, wäre gelacht wenn ich den nicht gerade biege.
Mein Sohn grinste wieder.
Nach 3 Wochen bekam ich einen Anruf von diesem Trainer, der mit mitteilte, mein Sohn müsse „heute“ bis 17h die Einrichtung verlassen.

Kürzer konnte ich es grad nicht machen.
Ich wollte nur mal aufzeigen, dass man in solche Camps oder in Trainer solcher Camps nicht zu hohe Erwartungen setzen sollte. Es geht hier um Jugendliche, um Menschen mit einer ganz eigenen Persönlichkeit und individuellen Bedürfnissen, Stärken und Schwächen. Der eine braucht Drill, ein anderer Aufmerksamkeit durch Gespräche.
Mein Sohn ist erst durch ein paar Monate Knast aufgewacht und sagt darüber selbst: Was Besseres hätte ihm damals nicht passieren können, da hat sich der Schalter bei ihm umgelegt.
Ich will Knast ganz sicher nicht verherrlichen. Mein Sohn hat die Kurve danach gekriegt.
Wenn ihr so wollt, happy end aber es war ein sehr, sehr langer Weg.

Von solchen „Camps“ halte ich gar nichts, ebensowenig von ehemaligen Boxern, die sich jetzt Sozialarbeiter für Jugendliche nennen.
seute

diese Menschen als Stinkstiefel zu bezeichnen ist auch nicht gerade fein.

Genau, und gerade das zeigt die Einstellung ihnen gegenüber. Und es ist nun mal eine Tatsache, dass man sie mit dieser Einstellung nicht erreichen kann! Es wundert mich also nicht, dass Leute mit dieser Einstellung gar nichts erreichen, schon gar keine Veränderung! Ich glaube, das Thema ist komplex und schwierig, so dass man es hier nur anreißen kann.

Die Beschreibung des Camps klingt neutral, so dass ich mir nicht zutraue herauszulesen, wie die sozialen Kompetenzen vermittelt werden. Von den sogenannten „Bootcamps“ halte ich nichts, da die Jugendlichen dort halt gerade nicht lernen, wie die Menschen sozial miteinander umgehen, weil sie selbst nicht so behandelt werden. Der Beschreibung nach, könnte es sich aber um genau so ein Bootcamp handeln. Die Pädagogischen Methoden sind halt nicht beschrieben.

Ansonsten könnten die Voraussetzungen gegeben sein, weit weg von der Zivilisation gelten andere Regeln. Aber die Frage bleibt halt! Bei allen Problemen halte ich trotzdem für wichtig, dass die Kids erleben, wie sie selbst mit Respekt behandelt werden. Ihnen ihr Felverhalten klarmachen, selbstverständlich! Aber miener Meinung nach können sie Achtung und Respekt nur am vorbild lernen.

Solange dieser Jugendliche nicht selbst begreift, was eine „schiefe Bahn“ ist, und dass er sich auf einer solchen gerade befindet, hilft leider gar nichts. Ein erster Schritt zur Problemlösung sollte also darin bestehen, ihm seine derzeitige bedauernswerte Ausgangssituation irgendwie klarzumachen.

Hallo,
das Jugendamt hat nur beschränkte Möglichkeiten zu intervenieren. Es ist auch schwierig mit den wenigen Informationen eine geeignete Antwort zu finden. Sicher ist das JA immer Ansprechpartner.Es gibt  die Möglichkeit Drogenberatung/Erziehungsberatung aufzusuchen. Oft kommt es auch auf den zuständingen Sachbearbeiter an. Aber im Vorfeld ist es gut zu wissen was Auffälligkeiten liegen vor? Was funktioniert nicht? Welche Straftaten liegen bereits vor? Wie würden Sie den häulichen Konflikt beschreiben?
Von sogenannten Bootcamps halte ich gar nichts! Auch die Erziehungscamps wie z.B. „die strengsten Eltern der Welt“ bitte nicht ernst nehmen. Alles nur FAKE!
Wie gesagt um besser helfen zu können müssten mehr Info´s her.

Viele Grüße und viel Kraft

Ich kann mich such nur anschließen,  so lange der jugendliche keine einsicht in seine probleme zeigt wird ef wohl weiter tiefer fallen müssen.  Kein camp wird dies wahrscheinlich leisten können.  Grundsatzlich ist immer wichtig mit dem jugendlichen ins gesprach zu kommen, vielleicht gibt es js innnerhalb der fsmilie oder des freundeskreises eine respektsperson oder Vorbild der versuchen kann an ihn heranzu kommen.  Aber srstmal waren noch nahere informationen nötig uber die genaue problemlsge, denn alles hat jaceine ursache und nur den Jugendlichen versuchen " grade zu biegen" geht wahrscheinlich am problem vorbei.