guten Morgen
wenn ein Jugendlicher (minderjährig) auf die schiefe Bahn
kommt (Kriminalität, Drogen etc.) - gibt es da außer dem
Jugendamt noch Alternativen? Das Jugendamt oranisiert
betreutes Wohnen (raus aus dem häuslichen Konflikt) - und auch
das geht schief.
Was ist von diesen Camps zu halten:
http://ekaterinareisen.com/html/sozial_-_camp_im_ura…?
leider kann ich hier über eigene Erfahrung zu dem Thema berichten.
Obwohl immer gut behütet und in sozialen Verhältnissen aufgewachsen zog mein Sohn es vor irgendwann den Weg einzuschlagen, wie von dir beschrieben.
Ende vom Lied war, dass wir beim Jugendamt saßen weil ich einfach nicht mehr weiter wußte.
Auch das Jugendamt sah nur den einen Ausweg ihn „gerade zu biegen“ durch Unterbringung in einer „betreuten“ Wohngruppe.
Ich habe das absichtlich in „“"" gesetzt weil der Schuß gründlich nach Hinten losging.
Wir fanden uns also wieder beim Jugendamt ein um zu überlegen was dem Jungen noch helfen könnte damit er seinem Leben eine Wendung geben könne.
Wendung in dem Sinne: den rechten Weg einzuschlagen
Bei dem Gespräche waren eine Angestellte vom Jugendamt und ein ehemaliger Leiter eines Bootcamps. Mir fiel sofort dessen platte Nase auf, das muß er bemerkt haben denn er brüstet sich sogleich mit etlichen Titeln aus Box- und Kampsportkämpfen. Mein Sohn grinste nur.
Dieser Trainer studierte während des Gesprächs die Akte meines Sohnes.
Der einzige Satz den er am Ende des Treffens sagte war: den zieh ich mir schon, wäre gelacht wenn ich den nicht gerade biege.
Mein Sohn grinste wieder.
Nach 3 Wochen bekam ich einen Anruf von diesem Trainer, der mit mitteilte, mein Sohn müsse „heute“ bis 17h die Einrichtung verlassen.
Kürzer konnte ich es grad nicht machen.
Ich wollte nur mal aufzeigen, dass man in solche Camps oder in Trainer solcher Camps nicht zu hohe Erwartungen setzen sollte. Es geht hier um Jugendliche, um Menschen mit einer ganz eigenen Persönlichkeit und individuellen Bedürfnissen, Stärken und Schwächen. Der eine braucht Drill, ein anderer Aufmerksamkeit durch Gespräche.
Mein Sohn ist erst durch ein paar Monate Knast aufgewacht und sagt darüber selbst: Was Besseres hätte ihm damals nicht passieren können, da hat sich der Schalter bei ihm umgelegt.
Ich will Knast ganz sicher nicht verherrlichen. Mein Sohn hat die Kurve danach gekriegt.
Wenn ihr so wollt, happy end aber es war ein sehr, sehr langer Weg.
Von solchen „Camps“ halte ich gar nichts, ebensowenig von ehemaligen Boxern, die sich jetzt Sozialarbeiter für Jugendliche nennen.
seute