Schienbeinkantensyndrom wie loswerden?

Hallo zusammen,

zur Person: ich bin 29 Jahre, schmerzen im Scheinbein. Ultraschalldiagnose Schienbeinkantensyndrom. Maximal einmal joggen pro Woche möglich.

mittlerweile beschäftigt mich das Schienbeinkantensyndrom schon seit gut drei Jahren und ich werde es einfach nicht los. Insgesamt drei Ärzte habe ich schon aufgesucht und auf Hilfe gehofft. Allerdings war bei allen Ärzte die Behandlung mehr als dürftig. Der erste verschrieb mir Einlagen, der zweite meinte, dass eine Vitamin B12- Infusion helfen würde und der dritte verschrieb mir eine Bandage zur Stabilisation der Fußgelenke - nichts half. Weiter hatte ich auch irgendwie die Eindruck, dass alle Ärzte mit der Diagnose Schienbeinkantensyndrom doch leicht überfordert waren. Oft saß mir Ratlosigkeit entgegen. Von den letzten beiden Ärzten wurde mir doch glatt empfohlen, dann doch mit dem joggen aufzuhören - unglaublich.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Schienbeinkantensyndrom gemacht und hat Tipps für mich. Oder kennt jemand einen kompetenten Artz in diesem Bereich aus dem Raum Oldenburg?

Vielen Dank schon einmal für eure Antworten.

Gruß

Hallo Schmi,

nach allem, was ich über dieses Syndrom (ich kenne es als „tibial stress syndrom“ = tss bzw. „shin splints“) weiß, hat es mit einer falschen Lauftechnik zu tun.

Dr. Tim Noakes, der südafrikanische „Laufpapst“, um es mal salopp zu sagen, hat festgestellt, dass es drei Gruppen von Läufern gibt, die am meisten mit dem Problem zu kämpfen haben: junge Mitteldistanzläufer, neue Jogger (hauptsächlich solche, die schnell größere Distanzen laufen) und Soldaten - alles Läufer, die mit wenig oder gar keiner Anleitung viele Kilometer laufen (ich glaube, ich habe das in seinem Buch „Running Injuries“ gelesen, es kann aber auch in „Running Lore“ sein). Er lokalisiert das Problem in der falschen Lauftechnik: zu große Schritte und dadurch „heel striking“ (also mit der Ferse aufkommen) und dadurch schlechte Dämpfung.

Nach Erfahrungen von Freunden würde ich das empfehlen: mehrere Monate überhaupt nicht laufen (da bieten sich die Wintermonate ja an), wirklich totale Ruhe, was Laufen angeht (wenn man Angst wegen totaler Untätigkeit hat, kann man z.B. schwimmen oder in einem Studio Training machen, dass die Unterschenkel ausklammert, eventuell kann man nach einigen Wochen mit Radfahren anfangen). Und wenn man dann wieder beim Laufen einsteigt, sich einen Kurs gönnen, bei dem die eigene Lauftechnik analysiert wird und dann eventuell (wahrscheinlich) umgelernt wird. POSE running hat da bei einigen meiner Freunde gute Erfolge gebracht. Wenn du nach „pose running“ googlest findest du Erklärungen in inzwischen auch eine Anzahl von Anbietern von solchen Kursen.

Siboniwe

Hallo Siboniw,

vielen Dank für deine Antwort und für die neuen Ansätze, dessen Umsetzung ich jetzt mal in Angriff nehmen werde. Obwohl ich glaube, dass es mein Laufstiel eigentlich nicht sein kann, weil ich da schon einiges ausprobiert habe und mir den Mittelfußaufsatz angeeignet habe.

Im Bezug auf alternative Sportarten, da habe ich mir im vergangenen Jahr ein Rennrad zugelegt und hier sind überhaupt keine Problem zu spüren. Allerdings ist das fahren im Winter mehr oder weniger überhaupt nicht möglich. Eine Rolle habe ich, doch kann mich einfach nicht motivieren auf dieser in der Wohnung zu trainieren.

Längere Pausen habe ich so in der Vergangenheit auch schon mit dem Rad überbrücken können. Das alles half aber auch nichts. Nach wochenlanger Pause und Wiedereinstieg ins Laufen waren die Probleme wieder da. Aber vielleicht helfen ja deine Tipps. Nochmal vielen Dank

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Hi

Ergänzend zu dem, was schon gesagt wurde, würde ich großes Augenmerk auf die Schuhe legen (für mich beispielsweise wurde die „Mittelfußlauftechnik“ erst durch den Wechsel der Schuhe möglich, sprich, erst Schuhe ohne Sprengung machten für mich das Vorderfußlafuen bequem - leider haben fast alle „modernen“ Laufschuhe eine große Sprengung)

Schwierig war und ist für mich die Sehnen an die neue Belastung zu gewöhnen. Soger meine mickrige Ausdauer ist noch zu viel für meine Bänder. Leider machen die Bänder nicht schlapp wie die Muskeln, man merkt die Überanstrengung erst nacher, doch dann ist es schon zu spät.

Seitdem mache ich nur noch Runden um den Block - das reicht für meinen Kreislauf gerade um warm zu werden. Aber ich hoffe, so die Sehnen auch an die Belastung zu gewöhnen. Und das alles, obwohl ich nicht übergewichtig bin o.ä.

Grüße

Karana

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