Schiesshalt Panzer

Hallo,
etwas weiter unten wurde lang und breit über Schiesshalt von Panzern diskutiert. Ich bin gerade in einem anderen Forum über die deutsche Wochenschau Nummer 715 von 1944 gestossen. Alle Panzer standen beim Schiessen. Den Ton kann man getrost ausschalten, da typische NS-Propaganda:
http://www.youtube.com/watch?v=0S5Me1aRKBI
Gruss
Rainer

Hallo,

etwas weiter unten wurde lang und breit über Schiesshalt von
Panzern diskutiert. Ich bin gerade in einem anderen Forum über
die deutsche Wochenschau Nummer 715 von 1944 gestossen. Alle
Panzer standen beim Schiessen.

http://www.youtube.com/watch?v=0S5Me1aRKBI

das beweist nur eigentlich gar nix.

Da es damals noch keine Stabilisierung und automatische Nachführung
gab, konnt man auf größere Entfernung eh nur treffen, wenn das
Gerät still stand. In solcher situation laäßt sich auch nett filmen.

Ganz anders sah es wohl beim Nahkampf zwischen Panzern in
unübersichtlichen Gelände aus. Wer da stehen blieb, war eine
exqisite Zielscheibe.
Unter der Bedingungen, daß der Gegner z.B. 50m voraus gerade eben
hinter einem Hindernis hervorkommt, konnte man wahrscheinlich auch
damals schon während der Fahrt schießen.
Solche Bedingungen aber in einem Propagandafilm zu zeigen, war
sicher nicht gewollt und praktisch auch schlecht möglich.
Dann schon lieber die Überlegenheit der deutschen Kanonen auf
weitem freien Feld zeigen.

Gruß Uwi

Hallo

das beweist nur eigentlich gar nix.

Da es damals noch keine Stabilisierung und automatische
Nachführung
gab, konnt man auf größere Entfernung eh nur treffen, wenn das
Gerät still stand. In solcher situation laäßt sich auch nett
filmen.

und auf kürzere auch. Warum stoppte denn Wittman in Villers-Bocage um die vier Firefly auf kürzeste Entfernung abzuschiessen?

Ganz anders sah es wohl beim Nahkampf zwischen Panzern in
unübersichtlichen Gelände aus. Wer da stehen blieb, war eine
exqisite Zielscheibe.

Sicher, Panzer fuhren bevorzugt durchs Unterholz oder auf unübersichtlichen Strassen. Dann frage ich mich, warum der WP die norddeutsche Tiefebene sich als eine der Hauptpanzerangriffsrichtungen ausgeguckt hatte, dagegen nördlich und südlich am Voegelberg vorbeistossen wollte?

Unter der Bedingungen, daß der Gegner z.B. 50m voraus gerade
eben
hinter einem Hindernis hervorkommt, konnte man wahrscheinlich
auch
damals schon während der Fahrt schießen.

Sicher konnte man während der Fahrt schiessen, schiessen bei gemütlichstem Spaziergängertempo, ansonsten ging der Schuss ins Blaue. Das hat Wittmann in Villers-Bocage auch machen lassen bei den anderen geparkten britischen Panzern.

Solche Bedingungen aber in einem Propagandafilm zu zeigen, war
sicher nicht gewollt und praktisch auch schlecht möglich.

In einem nachgestellten Prpagandafilm von 1940 kam das aber vor. Und Rommel hatte das 1940 sogar befohlen, um die Franzosen noch mehr zu verwirren.

Dann schon lieber die Überlegenheit der deutschen Kanonen auf
weitem freien Feld zeigen.

Da ist ausserdem noch die Frage offen, ob das kein Türke war, denn man findet in Büchern immer wieder Bilder von gerade eroberten Stellungen, die hinterher nachgestellt wurden.
Gruss
Rainer

Dann frage ich mich, warum der WP
die norddeutsche Tiefebene sich als eine der
Hauptpanzerangriffsrichtungen ausgeguckt hatte, dagegen
nördlich und südlich am Voegelberg vorbeistossen wollte?

Zu WWII kann ich wenig sagen, aber im geplanten Dritten Weltkrieg ging es für „Rotland“ unter anderem darum, eine frühe Entscheidungsschlacht (nicht nur aber bevorzugt) in der norddeutschen Tiefebene herbeizuführen, wo es seine zahlenmäßige Panzer-Überlegenheit taktisch schnell entfalten konnte, sowie möglichst schnell Bremerhaven (Anlandeplatz für Nato-Transporte), die Rhein-Main-Airbase (Luft-Knotenpunkt) und die Rheinübergänge zu sichern.

Hallo

Ganz anders sah es wohl beim Nahkampf zwischen Panzern in
unübersichtlichen Gelände aus. Wer da stehen blieb, war eine
exqisite Zielscheibe.

Sicher, Panzer fuhren bevorzugt durchs Unterholz oder auf
unübersichtlichen Strassen.

Das kann man sich aber nun mal nicht aussuchen, wenn sich der Gegner nicht an die Planung hält. Bei Kursk (Prochorowka) und in der Normandie kam es zu wohl zu Panzernahkämpfen in unübersichtlichen Gelände.

Gruß

Hallo allerseits,

also, bei größeren Entfernungen (500-800m) ging da ohne Stop nichts. Bei kürzeren Entfernungen wurde (ich habe inzwischen mal wieder die alten Herren befragen können) auch im Fahren geschossen, vor allem in unübersichtlichen Situationen wie Kamp in Orten. Die Trefferquote war lausig, aber akzeptabel. Natürlich gab es immer wieder Anweisungen, zu stoppen und sichere Schüsse anzubringen, aber das war im Osten wegen der zahlenmäßigen Überlegenheit meistens ein sehr gefährliches Spiel.

Im Westen lagen die Dinge etwas anders. Da kämpfte man nicht gegen T34, da ging es gegen Shermans bzw. deren britische Variante Firefly. Und wenn der T34 nicht ganz unberechtigt den Anspruch erheben darf, der beste allierte Panzer des 2.Weltkrieges gewesen zu sein, dann darf der Sherman und seine Derivate sicher mit gleicher Bereichtigung in Anspruch nehmen, der schlechteste gewesen zu sein.
Von allen M4 Varianten, hatte bis 1944 alleine Firefly (wegen der schwereren britischen 17pfund Kanone) die Möglichkeit, einen Tiger frontal zu durchschlagen (Anmerkung eines der alten Herren: schräg parken, Turm drehen). Die konnten da stoppen! Weil der Sherman de facto unter normalen Gefechtsbedingungen fast nicht in der Lage war, etwas gegen einen Tiger zu tun. Ein einzelner Tiger konnte eine Kompanie Shermans rasieren. Du brauchst Dir das Ding ja nur mal anzusehen. Schwache Panzerung, vertikale Seitenwände, eine zwar abgerundete, aber wiederum zu schwach gepanzerte Front und oben drauf ein Turm der eher einer Zielmarkierung ähnelt. Da hinkt der Vergleich ziwschen Ost- und Westfront.

Es gab einen weiteren Grund, warum die deutschen Panzer an der Ostfront ungerne stehen blieben. Die Stalinorgel. Weil die Russen nämlich auch einzelne Tiger und Panzer als wichtig genug ansahen um mal eben eine Salve aus den Dingern auf ihn abzufeuern. Die waren aber nur gegen stehende Ziele zu gebrauchen.

Und was den Rotland-Plan anging: Die russischen Panzer in diesen Szenarios waren in vieler Hinsicht ja gleichwertig und zahlen mäßig überlegen. Also war logischerweise der Vormarsch zu den taktischen Zielen durch Gelände geplant, in dem man diese Masse auch einsetzen konnte. Der Vogelsberg mit seinen Wäldern ist ja nicht gerade ein für eine Panzerschlacht „planbares“ Gelände.

Gruß
Peter B.

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Da es damals noch keine Stabilisierung und automatische
Nachführung
gab, konnt man auf größere Entfernung eh nur treffen, wenn das
Gerät still stand. In solcher situation laäßt sich auch nett
filmen.

Panzerkanonen amerikanischer Panzer wie der M4 Sherman oder M24 Chaffee waren bereits horizontal stabilisiert.
War technisch also damals schon möglich,auch wenn es deutsche Panzer nicht hatten.

Da ist ausserdem noch die Frage offen, ob das kein Türke war,
denn man findet in Büchern immer wieder Bilder von gerade
eroberten Stellungen, die hinterher nachgestellt wurden.

Auch ein Teil der autentisch scheinenden Wochenschauberichte wurde auf Truppenübungsplätzen von Propagandakompanien auch mit Einsatz von Gefangenen gedreht.