Schiff geht unter und das Licht an

Schiffsuntergang

Moin,

es wird vom Untergang großer Passagierschiffe (zB Titanic, Gustloff) zuweilen berichtet, dass unmittelbar vor dem endgültigen Untergang des leckgeschlagenen Schiffes noch einmal die gesamte Schiffsbeleuchtung ansprang (bei Gustloff zusätzlich auch die Schiffssirenen).

Was ist die Ursache für dieses Phänomen?

Es wird doch nicht in der allerletzten Sekunde noch mal jemand durch alle Kabinen und Flure stürmen und überall die Lampen anknipsen, zumal dazu ja auch die Stromversorgung noch zuverlässig funktioniert haben müsste.

Hallo,
Notstrom? Der sich automatisch aktivierte?
Die Sirene wird wohl der Kapitän, der ja bekanntlich der letze an Bord sein sollte, betätigt haben.

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Hallo,

es ist nur so eine Idee: könnte es sein, dass eindringendes Wasser Kurzschlüsse verursachte, die zum Einschalten führten? Und das ganze, bevor die Sicherungen durchbrannten. Oder die Sicherungen sogar durch das Wasser „überbrückt“ wurden?

Wasser und Strom sind zwei Gesellen, die gemeinsam viel Schabernack anrichten können…

Grüße
Pierre

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Hallo black-leather,

ich habe mich zwar auch schon viel mit Schiffsuntergängen beschäftigt, davon aber noch nie was gehört. Hast Du dazu Quellen?

Bei der Titanic war es ja so, dass der Untergang des Schiffes knapp drei Stunden gebraucht hat. Da es der Plan von Kapitän Smith war möglichst normale Verhältnisse an Bord beizubehalten um so eine Panik bei der Evakuierung zu verhindern, waren die Lampen in den öffentlichen Bereichen alle eingeschaltet. Das in den Filmen immer jedes einzelne Bullauge des Schiffes erleuchtet war, ist wohl eher dem Bereich der künstlerischen Freiheit zuzuordnen.

Es gehörte zu den großen Leistungen der Ingenieure, dass sie es geschafft haben die Stromversorgung aufrecht zu erhalten, obwohl das Wasser in immer mehr Bereiche des Schiffes eindrang.
Leider opferten sie alle dafür ihr Leben.

Die Stromversorgung brach dann ja auch erst zusammen als das Schiff auseinanderbrach.

Bei der Wilhelm Gustloff ist mir das komplett neu. Da es ja nachts unter Kriegsbedingungen fuhr, waren alle Lichter abgedunkelt und alle Bullaugen verschlossen. Wenn ich mich richtig erinnere, brach dort die Stromversorgung recht schnell zusammen.

Was die Schiffssirene betrifft, habe ich zumindest eine technische Erklärung.
Sie wurde zumindest damals mit Pressluft betrieben, Wenn während des Sinkens Wasser in das Röhrensystem der Sirene eindrang, würde die Luft nach oben hin verdrängt und dann aus der Sirene gepresst werden.
Möglich ist aber auch, dass die Geräusche gar nicht aus der Sirene gestammt haben, sondern es sich um Luft handelte, die beim Sinken verdichtet und aus Lüftern und anderen Öffnungen unter Druck aus dem Schiff gepresst wurde.

Ich hoffe das hilft Dir weiter.

Dein,
Ebenezer

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Hallo,

Ist das wirklich so? Oder ist das nur ein „filmischer Kunstgriff“ um die Szene dramatischer zu gestalten? (Der Untergang eines dunklen Schiffes bei Nacht macht künstlerisch wenig her.)

Gruss
Jörg Zabel

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Moin.

EIn Kurzschluss bedeutet aus Sicht der Elektrotechnik, dass es eine niederohmige Verbindung an Stellen gibt, an denen sie nicht hingehört. Würde eine Sicherung überbrückt, dann würden auch Verbindungen zwischen den einzelnen Polen entstehen.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die Sicherungen so angeordnet sind, dass Wasser sie zwar überbrückt, aber nicht eine andere Verbindung.
Salzwasser leitet deutlich besser als Süsswasser, liegt aber noch deutlich im Bereich zweistelliger Ohm.
-Luno

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davon aber noch nie was gehört. Hast Du dazu Quellen?

Z.B. hier (6. Absatz von unten):

Oder hier: https://www.mdr.de/geschichte/gustloff-untergang-100.html

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