Schiffe und Boote

Hast ja recht, Conrad:smile:

Ein Schiffahrtsregister gibt es nicht! Es gibt ein
Schiffsregister.

Genauso ist es.

Auch die Rettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur
Rettung… sind dort eingetragen.

Aus Versicherungsründen.

Auch Minischlepper sind
dort eingetragen. Dort ist alles eingetragen, was
professionell als schwimmende Einheit unterwegs ist.

Ja, ich weiss, aber das heisst nicht „professionell“ sondern „gewerblich“ :wink:

Der Führer eines Schiffes wird mit Kapitän" bezeichnet

Auch Schiffsführer.

Wirklich? Ah ja, doch im „Amtsdeutsch“. Ich vergass - bin wohl schon zu lange im „Exil“ :smile:

Kannst Du mir diese Nachlässigkeit nochmal verzeihen?

Freundliche Grüsse
Anonym

Hi!

eine vermutlich sehr dumme Frage: was ist eigentlich der
Unterschied zwischen einem Boot und einem Schiff?
Vielen Dank fuer Antworten!
Gruss, Gnlwth

Boot:
Im Gegensatz zum Schiff ein kleineres Fahrzeug, das im allgemeinen Sprachverständnis der Schifffahrt als Torpedoboot, Minensuchboot, U-Boot u.a. über 50 m lang sein kann, als Lotsenboot, Rettungsboot, jedoch kürzer als etwa 20 m verstanden wird. Alle Jollen, Yachten, Motorsegler, Motoryachten, Seekreuzer u.a. fallen unter den Sammelbegriff Boot. Für sie gelten auch die Begriffe Bootsausstellung, Bootsbau, Bootsbewegung, Bootsklasse u.a. und nur bedingt die entsprechenden Bezeichnungen der Schifffahrt. Nach den Sicherheitsbestimmungen der US-Regierung ist ein Boot „ein Fahrzeug, das hauptsächlich für nichtgewerbliche Zwecke gebaut und benutzt wird oder als Mietboot höchstens 6 Fahrgäste aufnehmen kann“.

Schiff:
Physikalisch betrachtet ein (im Gegensatz zum Boot größeres) Fahrzeug, das nach dem Archimedischen Prinzip auf dem oder im Wasser schwimmt. Im Sinne des Schiffssicherheitsvertrages und anderer internationaler Vereinbarungen ein Wasserfahrzeug, das zur Beförderung von (mehr als 12) Personen oder Fracht verwendet wird. In diesem Sinne unterscheidet man zwischen Fahrgastschiff, Frachtschiff, Tankschiff und Kriegsschiff, Schiffen ohne mechanischen Antrieb, Fischereifahrzeugen, Lotsenfahrzeugen und Rettungsbooten. Ein Yacht als Vergnügungsfahrzeug, die nicht dem Handelsverkehr dient, ist im Sinne des Schiffssicherheitsvertrages kein Schiff. Sie gehört auch im Sinne der Kollisionsverhütungsregeln (KVR) in die Gruppe der Segelfahrzeuge, der Fahrzeuge unter 20 m oder Fahrzeuge unter 12 m, für die erleichterte Bestimmungen der Lichterführung u.a. gelten. Außerdem muss ihr verantwortlicher Schiffer nicht ein Befähigungszeugnis, sondern nur den Sportbootführerschein besitzen. Nach dem Fahrbereich unterscheidet man See-, Küsten- und Binnenschiffe, nach dem Antrieb Motor-, Turbinen-, Elektro-, Reaktor- und Segelschiffe, nach dem Verwendungszweck Container-, Massengut-, Kühl-, OBO-, Öl-Flüssiggas-, Tank-Schiffe u.v.a. Nach dem deutschen Seerecht wird ein Schiff definiert als „ein Hohlkörper von nicht ganz unbedeutender Größe, der fähig und bestimmt ist, auf dem Wasser fortbewegt zu werden und dabei Personen oder Sachen zu tragen“. Als Mindestgröße hat ein deutsches Gericht in den 1930er Jahren eine Länge von 6,40 m festgelegt. Sie kann auch relevant sein, wenn vor dem Seeamt ein Unfall auf einem (zu kleinen) Seeschiff nach dem Seeunfalluntersuchungsgesetz (nicht) verhandelt werden soll.

Quelle:
Joachim Schult, Segler-Lexikon
Delius-Klasing, Bielefeld
12.Auflage, 2001

Grüße
Heinrich

Hallo !

Wenn der Kommandant eines Flugzeugträgers „Skipper“ genannt wird, so ist es ähnlich, als wenn auf einem deutschen Schiff diese Person unter der Bezeichnung „der Alte“ läuft.
Es ist ein interner Gebrauch und hat nichts mit seiner eigentlichen Bezeichnung zu tun.

Der Kommandant eines Kriegsschiffes hat einen militärischen Dienstgrad, wie Kapitän z.See, Fregattenkapitän z. See oder auch Oberleutnant usw. Das sind Dienstgrade, die aber niemals auf seine Dienststellung hinweisen.

Die Dienststellung eines Schiffsführers ist, egal wie groß das Schiff ist, immer Kommandant. Er wird aber niemals damit angesprochen. Angesprochen wird er immer mit dem Dienstgrad, den er auch an Land führt, wenn er versetzt wurde. Wie Kapitän oder andere Dienstgrade.

Auf einer großen Marineeinheit wimmelt es deshalb von Leuten, die mit Kapitän angesprochen werden, obwohl sie keineswegs Schiffsführer sind.

mfg Conrad

Dann fahren bei uns im Verein jede Menge trailerbare 6 Meter
Schiffe??
Gruß Tom

Richtig!

Gruß,

Thomas.

Genau so ist es. Wenn ich eine Segelyacht chartere, dann sage ich dazu auch Segelboot, obwohl es ein Schiff ist. Die Sprachbegriffe, die sich eingebürgert haben sind nicht immer korrekt, auch wenn jeder weiß was gemeint ist.
Wenn jemand einer Oma die Handtasche entreißt und davon rennt, rufen alle „haltet den Dieb“, obwohl es juristisch korrekt „haltet den Räuber“ heißen müsste.

Gruß,

Thomas.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

perfekt
und danke :smile:

* von mir.

Freundliche Grüsse
Anonym

Hi Max!

Nettes Beispiel. Ich habe vorhin schon Conrad dahingehnd geantwortet. Die Sprachbegriffe, die sich eingebürgert haben sind nicht immer korrekt, auch wenn jeder weiß was gemeint ist.
Wenn jemand einer Oma die Handtasche entreißt und davon rennt, rufen alle „haltet den Dieb“, obwohl es juristisch korrekt „haltet den Räuber“ heißen müsste.

Gruß,

Thomas.

Hai Thomas,

nachdem du das jetzt zum zweiten mal schreibst:

Die Sprachbegriffe, die sich eingebürgert haben
sind nicht immer korrekt, auch wenn jeder weiß was gemeint
ist.

solltest du für deine Schiffe/Boote-Definition vielleicht mal 'ne Quelle nennen.

Ansonsten wärs recht einfach: ich schüttle eine ad hoc Definition aus dem Ärmel und unterstelle allen, die Unzulänglichkeiten aufzeigen, ungenauen Gebrauch der Begriffe. Ich würde dann nämlich behaupten:
Schiffe sind viereckig und der Rest sind Boote. Und wenn Protestgeschrei käme (wovon ich ausginge), dann würde ich antworten:
Die Sprachbegriffe, die sich eingebürgert haben sind nicht immer korrekt, auch wenn jeder weiß was gemeint ist.

Und ab dafür.

Gruß
Burkh
:smile:

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Ich würde dann nämlich behaupten:
Schiffe sind viereckig und der Rest sind Boote. Und
wenn Protestgeschrei käme (wovon ich ausginge), dann würde ich
antworten:
Die Sprachbegriffe, die sich eingebürgert haben sind nicht
immer korrekt, auch wenn jeder weiß was gemeint ist.

Meinst Du im Längsschnitt, oder im Querschnitt? :wink: