Hallo,
Anläßlich des 50. Jahrestages des Besuches von Kennedy in Deutschland wird immer wieder „sein“ Satz zitiert: „Frag nicht, was dein Land für dich machen kann, frage, was du für dein Land machen kannst“. Ich erinnere mich, mich damals schon an dem Satz gestoßen zu haben, weil ich meinte, der sei doch, leicht abgewandelt, von Schiller geklaut. Oder einer anderen unserer Geistesgrößen. Kennt jemand die Originalquelle?
Tja, Tandrija, damals als der Kennedy das gesagt hat,dachte ich noch: ist doch bekannt. Ich, ziemlich frisch vom Abitur, alle Bildung reingesoffen gehabt, mich hat das gar nicht berührt. Ich hatte mir damals nur gedacht: Daß er sich das traut, einfach sowas zu klauen. Und ich meine weiterhin: Das müßte Schiller gewesen sein, oder Kant, oder …
Du hast recht, Andreas, könnte auch Lincoln gewesen sein. Aber, ich habe mich nicht dagegen gewandt, daß Kennedy den zitiert hat, sondern daß unserer Zeitungen jetzt so tun/taten, als wäre der von Kennedy. Wenn, dann sollten sie schon der guten Ordnung halber sagen, daß er von Lincoln ist.
Wenn, dann sollten sie schon der
guten Ordnung halber sagen, daß er von Lincoln ist.
Ist er aber nicht. Der Satz in Kennedys Antrittsrede vom 20.01.1961 „And so, my fellow Americans: ask not what your country can do for you — ask what you can do for your country.“ (dem übrigens der Satz „My fellow citizens of the world: ask not what America will do for you, but what together we can do for the freedom of man“ folgt) ist inspiriert von George St John, Direktor der Choate School in Connecticut, an der Kennedy Schüler war. Dies hat u.a. Chris Matthews in seiner 2011 erschienenen Kennedy-Biografie (Jack Kennedy: Elusive Hero ISBN 1451635095 Buch anschauen) nachgewiesen. St. John sprach freilich nicht von „America“ sondern von „Choate“ („ask not, what Choate will do for you …“); er hat diesen Satz häufig vor seinen Schülern gesagt. Auch St. John hatte den Satz nicht ohne fremde Hilfe ‚erfunden‘: Judy Donald, Archivarin der Choate Rosemary Hall, entdeckte in einem Notizbuch St. Johns seine Quelle: ein Zitat eines nicht näher genannten Dekans von Harvard: "The youth who loves his Alma Mater will always ask, not ‘What can she do for me?’ but ‘What can I do for her?’”.
Das Gerücht mit Lincoln geht vermutlich auf eine Aussage von Theodore C. Sorensen zurück, Kennedys Redenschreiber. Der hatte einmal geäußert, die Rede sei inspiriert gewesen von der Bibel, Winston Churchills Kriegsreden (‚Their Finest Hour‘, ‚Blood, Sweat and Tears‘ …) sowie Abraham Lincolns ‚Call to Arms‘ vom April 1861 (in dieser Proklamation findet sich das Zitat selbstredend nicht ). Sorensen war übrigens nicht Autor von Kennedys ‚Inaugural Speech‘, sondern Kennedy selbst - wie Thurston Clarke 2004 in seinem Buch ‚Ask Not‘ (ISBN 0143118978 Buch anschauen) nachgewiesen hat.
jetzt habe ich lange nichts von dir gehört. Hast du mein - von dir nochmal extra eingefordertes mail (Titel von dir: beleidigt?) nicht bekommen, wo ich dir die Quellen, die auch Tychiades jetzt dankenswerterweise bringt, gezeigt habe?
entschuldigt bitte, dass ich mich in Eure Konversation einmische, aber mein Kommentar könnte die verschwundene Antwort erklären.
Bei w-w-w funktioniert der Antwort-Button nicht immer, das habe ich schon zweimal mit anderen Usern in einer Art Ping-Pong-Spiel ausprobiert. Wir haben uns im Forum mitgeteilt, wann eine Nachricht eingetroffen war und wann sie beantwortet wurde.
Beim ersten Mal war das Spiel nach zwei „Aufschlägen“ zu Ende, glaube ich; beim zweiten Mal ging es nur wenig länger.
ein Zitat eines nicht näher genannten Dekans von
Harvard: "The youth who loves his Alma Mater will always ask,
not ‘What can she do for me?’ but ‘What can I do for her?’”.
ich hab dir mein letztes Mail nochmal geschickt - anyway is ja wöörst:smile:) wie wir Wienerinnen sagen - Hauptsache, du bekommst Antwort auf deine Fragen gell…
Beide sind froh, tot zu sein, wenn sie diesen Satz hören
Hi
„Frag
nicht, was dein Land für dich machen kann, frage, was du für
dein Land machen kannst“.
Dieser Satz gehört zu den immer-wiederholten Sätzen, welche einem inzwischen Brechreiz, mindestens Würgereiz, hervorrufen. Schiller und Kennedy, beide erschauern vermutlich in ihren Gräbern. Es gibt noch einige wenige von solchen Brechreiz-Sätzen, z.B. „Alles ist Liebe“ oder „Alles ist Energie“.
Gruß,
Branden
„Frag
nicht, was dein Land für dich machen kann, frage, was du für
dein Land machen kannst“.
Dieser Satz gehört zu den immer-wiederholten Sätzen, welche
einem inzwischen Brechreiz, mindestens Würgereiz, hervorrufen.
Schiller und Kennedy, beide erschauern vermutlich in ihren
Gräbern. Es gibt noch einige wenige von solchen
Brechreiz-Sätzen, z.B. „Alles ist Liebe“ oder „Alles ist
Energie“.
einen hab ich auch noch: „Wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten“. Goebbels lässt grüssen *brech*.